Wenn es um die Energieeffizienz von Fenstern geht, spielt der A-Wert eine entscheidende Rolle. Er ist ein Schlüsselindikator für die Dichtheit von Fenstern und Türen. Doch was genau verbirgt sich hinter diesem Begriff? In diesem Lexikonbeitrag werden wir den A-Wert definieren und uns mit den wichtigsten Unterthemen rund um dieses Schlagwort aus dem Bereich Fensterbau beschäftigen.
Definition
Der A-Wert, auch bekannt als Fugendurchlässigkeitskoeffizient, ist eine Kennzahl zur Messung der Luftdichtheit speziell von Fenstern und Türen. Er zeigt an, wieviel Kubikmeter (m³) Luft in einer Stunde durch die Fensterfuge, zwischen Innen- und Außenseite, bei einer Luftdruckdifferenz von 10 Pascal (Pa) ausgetauscht bzw. entweichen kann. Diese Messung findet zwischen dem Flügelrahmen, dem beweglichen Teil des Fensters, und dem Blendrahmen, dem fest mit dem Mauerwerk verbundenen Teil des Fensters, statt
Bedeutung der Luftdichtheit
Die Luftdichtheit ist ein entscheidender Faktor für den Energieverbrauch eines Gebäudes. Wenn Fenster nicht ausreichend luftdicht sind, können unkontrollierte Luftströme eindringen, was zu Wärmeverlusten im Winter und Wärmegewinnen im Sommer führt. Dadurch muss die Heizung bzw. Klimaanlage intensiver arbeiten, um ein angenehmes Raumklima aufrechtzuerhalten, was wiederum höhere Energiekosten verursacht.
Die A-Wert-Messung
Bei der A-Wert-Messung wird eine Folie mit einer Lochblende auf das zu überprüfende Fenster angebracht. Durch das Gebläse des Blower-Door-Tests entsteht eine Wölbung der Folie, wenn der Luftraum gefüllt ist. Die Druckdifferenz am Fenster wird gemessen und mit den Anforderungen der Dichtheit von außen liegenden Fenstern verglichen.
Blower-Door-Test
Der Blower-Door-Test ist ein Verfahren, das verwendet wird, um die Luftdichtheit eines Gebäudes zu überprüfen. Dabei wird eine künstliche Druckdifferenz zwischen Innen- und Außenraum erzeugt, um mögliche Undichtigkeiten zu erkennen. Der A-Wert-Messsystem, eine Zusatzausrüstung dieses Tests, ermöglicht die genaue Messung der Fugendurchlässigkeit von Fenstern und Türen.
Die Vorteile einer guten Luftdichtheit
Ein Fenster mit einem hohen A-Wert bietet mehrere Vorteile.
- Es reduziert den Energieverlust,
- verbessert den Schallschutz,
- erhöht die Energieeffizienz des Gebäudes,
- trägt zu einem behaglichen Raumklima bei und
- kann zu Einsparungen bei den Energiekosten führen.
Wichtige Maßnahmen zur Verbesserung der Luftdichtheit
Es gibt verschiedene Maßnahmen, um die Luftdichtheit von Fenstern zu verbessern. Dazu gehören die Verwendung hochwertiger Fensterdichtungen, der Einsatz von Mehrfachverglasungen und die fachgerechte Montage der Fenster. Fensterdichtungen spielen eine entscheidende Rolle für die Luftdichtheit eines Fensters. Sie sorgen dafür, dass keine unerwünschten Luftströme zwischen Fensterrahmen und Flügel eindringen können. Eine hochwertige Dichtung gewährleistet somit eine bessere Energieeffizienz.
Verwendung des „A-Werts“ in der Praxis
Die Dichtheit von Fenstern und Türen wird durch die Norm DIN EN 12207 reguliert, die eine Klassifizierung von 0 bis 4 für die Luftdurchlässigkeit vorsieht. Je geringer der „A-Wert“, desto besser die Dichtung.
DIN EN 12207 und Fugendurchlässigkeit
Nach dieser Norm sollte der „q-Wert“ (oder „A-Wert“) nicht über 6,75 m³/hm liegen. Alles darüber würde in die Klasse 3 fallen. Die Klassifizierung hilft, die Dichtheit von Fenstern und Türen zu bestimmen und liefert wichtige Informationen für die Auswahl der passenden Fenster und Türen für Ihr Gebäude.
Klasseneinteilung nach DIN EN 12207
Die Klassifizierung der Luftdurchlässigkeit von Fenstern und Türen erfolgt gemäß DIN EN 12207. Sie ist in die Klassen 0 bis 4 eingeteilt. In der Klasse 0 werden keine Anforderungen an die Fugendurchlässigkeit gestellt.
Klasse | A-Wert (m³/hm) |
0 | Keine Anforderungen |
1 | ≤ 27 |
2 | ≤ 9 |
3 | ≤ 3 |
4 | ≤ 0.5 |
A-Wert und Energieeinsparung
Ein Fenster mit einem guten A-Wert kann zu erheblichen Energieeinsparungen führen. Durch die Reduzierung des Energieverlustes kann der Heizbedarf im Winter gesenkt und der Einsatz von Klimaanlagen im Sommer reduziert werden. Undichte Fugen können zu erheblichen Wärmeverlusten führen, was die Energieeffizienz eines Gebäudes beeinträchtigt. Daher ist ein niedriger „A-Wert“ wünschenswert, da er eine höhere Dichtigkeit und damit besseren Wärmeschutz signalisiert.
Fugendurchlässigkeit und Wärmeverlust
Eine hohe Fugendurchlässigkeit führt zu erheblichen Wärmeverlusten. Daher trägt eine niedrigere Fugendurchlässigkeit, und somit ein niedrigerer A-Wert, zur Energieeffizienz eines Gebäudes bei.
Fugendurchlässigkeit und Lüftung
Die Fugendurchlässigkeit trägt zur erforderlichen Lufterneuerung eines Raumes bei. Moderne Fenster mit sehr geringer Fugendurchlässigkeit haben daher besondere Lüftungsmechanismen, um die Luft im Raum zu erneuern
Fördergelder
Die Luftdichtheit eines Fensters ist für die Beantragung von Fördergeldern im Bereich der energetischen Sanierung von großer Bedeutung. Fenster mit einem niedrigen A-Wert können unter bestimmten Voraussetzungen Fördermittel von staatlichen Stellen erhalten.
Häufig gestellte Fragen (FAQs) zum A-Wert
Warum ist der A-Wert wichtig für die Energieeffizienz?
Der A-Wert ist wichtig, weil er die Luftdichtheit eines Fensters beschreibt. Ein guter A-Wert führt zu geringeren Energieverlusten und somit zu einer höheren Energieeffizienz des Gebäudes.
Was bedeutet ein hoher A-Wert?
Ein hoher A-Wert zeigt eine höhere Undichtigkeit der Fugen an, was zu Wärmeverlusten führen kann und die Notwendigkeit erhöht, spezielle Lüftungsmechanismen zu verwenden.
Wie wirkt sich ein hoher A-Wert auf die Energiekosten aus?
Ein hoher A-Wert kann zu Einsparungen bei den Energiekosten führen, da weniger Wärme verloren geht und der Bedarf an Heizung und Klimaanlage reduziert wird.
Wie kann ich den A-Wert meiner Fenster verbessern?
Der A-Wert kann verbessert werden, indem die Dichtungen des Fensters erneuert oder verbessert werden. Auch der Einbau von Fenstern mit speziellen Lüftungsmechanismen kann helfen, den A-Wert zu reduzieren. Am wichtigsten ist allerdings, dass die Montage fachgerecht durchgeführt wird.
Kann ich Fördergelder für den Austausch meiner Fenster erhalten?
Ja, unter bestimmten Voraussetzungen können Sie Fördergelder für den Austausch Ihrer Fenster beantragen, insbesondere wenn diese einen niedrigen A-Wert aufweisen.
Gibt es einen Zusammenhang zwischen dem A-Wert und dem Schallschutz?
Ja, je niedriger der A-Wert eines Fensters ist, desto besser ist in der Regel auch der Schallschutz.
Was ist der Unterschied zwischen „A-Wert“ und „q-Wert“?
Mit der Einführung der Europäischen Norm DIN EN 12207 wurde der „A-Wert“ durch den „q-Wert“ ersetzt. Die beiden Begriffe werden jedoch oft synonym verwendet.
Fazit
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der A-Wert eine zentrale Größe für die Energieeffizienz von Fenstern ist. Ein guter A-Wert trägt dazu bei, den Energieverbrauch zu reduzieren und somit einen Beitrag zum Umweltschutz zu leisten. Wenn Sie Ihre Fenster austauschen oder sanieren möchten, lohnt es sich, auf die Luftdichtheit und den A-Wert zu achten. So können Sie nicht nur von einer besseren Energiebilanz profitieren, sondern auch von möglichen Fördergeldern unterstützt werden.
Weiterführende Informationen
Literatur
Hebgen, H. (1981). Fenster. Die Energiespar-Wohnung: Erprobte Spar-Tips für Eigentümer und Mieter, S. 78-97.
Schmid, J. (1994). Fenstertechnik zwischen Wärme-und Denkmalschutz. Fenster: Architektur und Technologie im Dialog, S. 188-199.