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Was ist der PSI-Wert?

Kathrina Haunfelder
Verfasst von Kathrina Haunfelder
Zuletzt aktualisiert: 31. Juli 2023
Lesedauer: 5 Minuten

Im Bereich des Fensterbaus ist der Begriff „PSI-Wert“ ein gängiger und wichtiger Indikator. Aber was genau bedeutet er? Warum ist er wichtig und wie können wir ihn optimieren? In diesem Artikel werden wir diese Fragen beantworten und den Begriff „PSI-Wert“ in seinem vollen Kontext im Fensterbau definieren.

Definition

Im Fensterbau und allgemein in der Baubranche spielt der „PSI-Wert“ eine entscheidende Rolle. Der PSI-Wert (ψ-Wert) steht für die Wärmeleitfähigkeit eines Fensters oder einer Tür an den Rändern, dort wo das Glas auf den Rahmen trifft. Je geringer dieser Wert ist, desto effizienter ist die Wärmedämmung des Fensters oder der Tür.

Der PSI-Wert spielt für die energetische Effizienz von Gebäuden eine zentrale Rolle, da Fenster und Türen oft thermische Schwachstellen in der Gebäudehülle darstellen. Ein gutes Verständnis und die korrekte Anwendung des PSI-Wertes kann dabei helfen, Wärmeverluste zu minimieren und so die energetische Effizienz zu erhöhen.

Bedeutung

Im Fensterbau ist der PSI-Wert ein wichtiger Faktor bei der Bestimmung der energetischen Effizienz eines Fensters. Fenster mit niedrigeren PSI-Werten haben eine bessere Wärmedämmung, was zu geringeren Energiekosten für Heizung und Kühlung führt. Sie tragen somit zu einer besseren Gesamtenergieeffizienz des Gebäudes bei.

PSI-Wert (W/mK)Einordnung
Unter 0,035Sehr gut
0,035 – 0,050Gut
0,051 – 0,070Durchschnittlich
Über 0,070Verbesserungswürdig

Der PSI-Wert im Kontext von Bauvorschriften

Bauvorschriften und Standards berücksichtigen häufig den PSI-Wert. So können bestimmte Mindestanforderungen an den PSI-Wert in der Energieeinsparverordnung (EnEV) oder in der Energieeinsparverordnung für Gebäude (GEG) festgelegt sein. In einigen Regionen und Ländern kann die Einhaltung bestimmter PSI-Werte sogar gesetzlich vorgeschrieben sein.

Die Rolle des PSI-Wertes bei der Sanierung von Gebäuden

Bei energetischen Sanierungen von Gebäuden kann die Optimierung des PSI-Wertes einen wichtigen Beitrag zur Verbesserung der Energieeffizienz leisten. Die Auswahl von Fenstern und Türen mit niedrigem PSI-Wert hilft, Wärmeverluste zu minimieren und die energetische Qualität des sanierten Gebäudes zu erhöhen.

Methoden zur Reduzierung des PSI-Wertes

Es gibt verschiedene Methoden, um den PSI-Wert eines Fensters oder einer Tür zu reduzieren:

Auswahl des richtigen Randverbunds

Die Art des Randverbunds, der den Abstand zwischen den Glasscheiben in einem Isolierglasfenster hält, kann einen erheblichen Einfluss auf den PSI-Wert haben. Metallische Randverbunde leiten Wärme besser als nicht-metallische, was zu einem höheren PSI-Wert führt. Daher kann der Einsatz eines „warmen Randverbunds“ aus nicht-metallischem Material wie Silikon, Gummi oder Kunststoff dazu beitragen, den PSI-Wert zu reduzieren.

Optimierung der Installation

Auch die Art und Weise, wie das Fenster oder die Tür installiert wird, kann den PSI-Wert beeinflussen. Wenn der Randverbund korrekt positioniert und das Fenster gut in die Fassade eingebettet ist, kann dies dazu beitragen, Wärmebrücken und damit den PSI-Wert zu reduzieren.

Verwendung von Wärmedämmglas

Hochwertiges Wärmedämmglas, wie z.B. Dreifachglas oder spezielles Low-E-Glas (niedrige Emissivität), kann dazu beitragen, die Wärmedämmung insgesamt zu verbessern und somit den PSI-Wert zu reduzieren.

Verbesserung der Dichtungen

Eine effektive Abdichtung an den Rändern von Fenstern und Türen kann dazu beitragen, den Wärmeübertragungskoeffizienten (PSI-Wert) zu reduzieren. Dies kann durch den Einsatz hochwertiger Dichtungsmaterialien und -techniken erreicht werden.

Bitte beachten Sie, dass diese Methoden in der Regel von Fachleuten durchgeführt werden sollten, um die besten Ergebnisse zu erzielen. Es ist immer ratsam, sich vor Baumaßnahmen oder Sanierungen professionellen Rat einzuholen.



Häufig gestellte Fragen (FAQs) zum PSI-Wert

Was bedeutet ein hoher PSI-Wert?

Ein hoher PSI-Wert bedeutet, dass es einen größeren Wärmeübergang an den Rändern des Fensters oder der Tür gibt, was zu höheren Wärmeverlusten führt.

Wie wird der PSI-Wert berechnet?

Der PSI-Wert wird berechnet, indem der Wärmeverlust an den Rändern eines Fensters oder einer Tür gemessen und durch die Länge des Randbereichs geteilt wird.

Kann der PSI-Wert eines bestehenden Fensters verbessert werden?

Ja, der PSI-Wert eines bestehenden Fensters kann durch die Nachrüstung von Wärmedämmglas oder die Verbesserung der Abdichtungen verbessert werden.

Warum ist der PSI-Wert in Baunormen und -vorschriften wichtig?

Baunormen und -vorschriften berücksichtigen den PSI-Wert, um die energetische Effizienz eines Gebäudes zu bestimmen. In einigen Fällen kann die Einhaltung bestimmter PSI-Werte gesetzlich vorgeschrieben sein.

Was ist der Unterschied zwischen dem U-Wert und dem PSI-Wert?

Der U-Wert gibt die Wärmeleitfähigkeit eines gesamten Fensters oder einer Tür an, während der PSI-Wert speziell die Wärmeleitfähigkeit an den Rändern misst, wo das Glas auf den Rahmen trifft.

Welche Rolle spielt der PSI-Wert bei der energetischen Sanierung?

Bei der energetischen Sanierung spielt der PSI-Wert eine wichtige Rolle, da er dazu beiträgt, die energetische Effizienz eines Gebäudes zu bestimmen und zu verbessern.

Fazit

Die Bedeutung des PSI-Wertes im Fensterbau kann nicht genug betont werden. Durch ein besseres Verständnis und eine effektive Nutzung dieses Maßes können Hausbesitzer und Bauherren die energetische Effizienz ihrer Gebäude verbessern und erhebliche Kosten einsparen. Ein niedriger PSI-Wert trägt demnach wesentlich zu einer guten Energieeffizienz bei und hilft somit, Heizkosten zu sparen und das Klima zu schützen. Ein gründliches Verständnis des PSI-Wertes und der Methoden zu seiner Reduzierung ist daher von unschätzbarem Wert für alle, die im Baugewerbe tätig sind.

Weiterführende Informationen

Literatur

Feldmeier, F., & Gandler, K. (2005). Psi‐Werte charakterisieren den Isolierglas‐Randverbund zuverlässig. Bauphysik, 27(1), S. 41-41.

Feldmeier, F. (Ed.). (2003). Psi-Wert Fenster. Fraunhofer-IRB-Verlag.

Über unsere*n Autor*in
Kathrina Haunfelder
Kathrina studiert zurzeit Technikjournalismus und Technik-PR. Im Studium eignete Sie sich bereits die grundlegenden Kompetenzen in den Bereichen Print-, Online-, Hörfunk- und TV-Journalismus mit dem Schwerpunkt Technik an. Vor ihrem Studium absolvierte Sie eine Ausbildung zur Fremdsprachenkorrespondentin.