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Aluminiumfenster

Vor- und Nachteile von Aluminiumfenstern im Überblick

Fensterbau.org Team
Verfasst von Fensterbau.org Team
Zuletzt aktualisiert: 05. März 2021
Lesedauer: 4 Minuten
Aluminiumrahmen eignen sich für Fenster ebenso wie für Türen, beispielsweise zum Balkon. © bombaert / 123RF Standard-Bild

Schon seit dem Ende des 19. Jahrhunderts wurde Aluminium wegen seiner geringen Dichte und seines Widerstands eingesetzt. Fenster aus Aluminium sind nicht so häufig wie Holz- oder Kunststofffenster anzutreffen, stellen jedoch in manchen Situationen eine gute Wahl dar. Vor- und Nachteile von Aluminiumfenstern lesen Sie im folgenden Artikel auf Fensterbau.org.

Inhaltsverzeichnis
  1. Vorteile
  2. Nachteile
  3. Fazit

Vor allem im Gewerbebereich werden Aluminiumfenster wegen ihrer Widerstandsfähigkeit verwendet. Auf Grund ihrer Stabilität gewinnen sie in den letzten Jahren zunehmend an Beliebtheit und werden auch für private Häuser eingesetzt, überwiegend in modernen Bauten.
Bei Aluminium handelt es sich um ein Metall mit silberner Oberfläche. In der Natur kommt es fast immer als Aluminiumerz vor, dabei ist Bauxit die häufigste Erscheinungsform. Aus dem Erz wird das Metall mittels eines Verfahrens gewonnen, das den Namen Schmelzfluss-Elektrolyse trägt und als energieintensiv gilt. Dazu wird zuerst das Bauxit in einer heißen Lauge gewaschen und daraus Aluminiumoxid gewonnen. Indem der weißen Tonerde Strom zugefügt wird, entsteht durch eine chemische Reaktion flüssiges Aluminium.

Vorteile von Aluminiumfenstern

Der Vorteil von Aluminium liegt in seiner geringen Dichte. Aus diesem Grund eignet er sich als Träger in der Luft- und Raumfahrt und im Fahrzeugbau. Legierungen mit anderen Metallen wie Magnesium und Silizium erhöhen seine Festigkeit, die Werte in der Nähe der Festigkeit von Stahl erreichen. Eine positive Eigenschaft von Aluminium ist seine Hitzebeständigkeit. Aus diesem Grund wird es oft als Baustoff in gefährlichen Umgebungen eingesetzt. Aluminium gilt als nicht giftig, lediglich kann es bei einigen Menschen Allergien bei übermäßiger Dosierung auslösen, insbesondere in Verbindung mit der Nahrung (Töpfe, Pfannen) und Hygieneprodukten (Sprays).

Aluminiumrahmen für Fenster werden aus Stangenpressprofilen hergestellt. Weil das Material sich leicht verarbeiten lässt, können auch große Profile in einem Stück erzeugt werden. Nicht nur quadratische, sondern auch trapezförmige und dreieckige Fenster werden in modernen Entwürfen realisiert. Mit einem Lack erhält die graue Konstruktion eine attraktive Erscheinung. In Frage kommen Universallacke oder extra für Aluminium konzipierte Produkte. Das geringe Endgewicht ist ein Pluspunkt für Aluminium als Rohstoff.

Ein weiterer Vorteil von Aluminiumfenster stellt ihre Robustheit dar. Der Rahmen ist widerstandsfähig und benötigt im Vergleich zu Holz weniger Wartung und Pflege. Schmutz und Staub können mit einem nassen Tuch und Reinigungsmittel entfernt werden. Feuchtigkeit können dem Metall wenig angaben. Auch gegen Einbrüche bieten die Fenster Sicherheit, weil sie sich nicht leicht verbiegen und verformen lassen.

Aluminium ist ein guter Wärmeleiter. Die geringe Wärmedämmung stellt den Nachteil von Aluminiumfenstern dar. Moderne Aluminiumfenster bestehen jedoch aus mehreren Teilen. Zwischen der Außen- und Innenschale des Rahmens werden Stege eingebaut, um eine bessere Isolierung gegen Kälte zu gewährleisten. Dadurch erreichen sie gute U-Werte und erfüllen die Vorgabe der Energieeinsparverordnung (EnEV) 2014. Diese setzt ein U-Wert kleiner als 1,3 W/(m²K) voraus. Sinkt der Wert auf unter 0,95 W/(m²K), ist eine staatliche Förderung möglich, wenn neue Fenster eingesetzt oder alte, ineffiziente getauscht werden.

 

Hier noch einmal die Vorteile von Aluminiumfenstern im Kurzüberblick:

  • leicht zu verarbeiten und vielfältig einsetzbar
  • geringes Gewicht
  • robust und hitzebeständig
  • langlebig
  • pflegeleicht

Nachteile von Aluminiumfenstern

Ökologisch gesehen weist Aluminium eine gemischte Bilanz auf. Während des Recyclingvorgangs behält der Aluminiumrahmen seine Werkstoffeigenschaften, so dass es nahezu vollständig wiederverwendet werden kann. Bei 700 °C wird das Altmetall in Öfen geschmolzen und in Gießereien wieder gegossen. Nachteilig wirkt sich der hohe Energiebedarf bei der Herstellung aus.

Was den Anschaffungspreis angeht, sind Aluminiumfenster deutlich teurer als Holzfenster oder Kunststofffenster. Der Preis für ein Aluminiumfenster bewegt sich zwischen 200 und 600 Euro, wenn es sich um eine Festverglasung handelt. Ist ein Dreh- und Kippfenster gewünscht, steigen die Kosten auf 400 bis 1.500 Euro für ein zweiflügeliges Fenster. Darin ist der Aufschlag für die Montage nicht enthalten.

Fazit

Aluminiumfenster zeichnen sich durch eine große Widerstandsfähigkeit und ein geringes Gewicht aus. Das Material ist pflegeleicht und kann einfach zu vielen Profilen verarbeitet werden. Ein Nachteil von Aluminium stellt seine geringe Isolierfähigkeit dar. Moderne Aluminiumfenster werden aber in Schalenbauweise hergestellt und mit einer Dämmschicht versehen. Der höhere Anschaffungspreis und der im Vergleich zu Holz und Kunststoff schlechtere ökologische Fußabdruck sind Minuspunkte bei Aluminiumfenstern. Ersterer wird allerdings vor der langen Lebensdauer kompensiert.

Über unsere*n Autor*in
Fensterbau.org Team
Fensterbau.org ist das Branchenverzeichnis für Fachbetriebe im Fensterbau. Die Redaktion von Fensterbau.org erstellt regelmäßig Ratgeber und gibt Tipps zu allen Fensterthemen wie Montage, Sanierung und Dämmung.