Besonders bei Sonnenschein können Fingerabdrücke oder eine Schicht aus Blütenstaub auf der Fensterscheibe Ihren Blick nach draußen trüben. Im Rahmen eines Frühjahrsputzes greift so mancher sofort motiviert zum Putzeimer. Doch das ist nicht immer die beste Idee. Denn besonders bei direkter Sonneneinstrahlung können unschönen Streifen und Schlieren beim Fensterputzen entstehen. Wie Sie Ihre Fenster strahlend sauber putzen und welche Hausmittel und Tricks Ihnen dabei helfen, erfahren Sie bei uns.
Alles auf einen Blick:
- Schlieren an den Fenstern werden durch die getrocknete Mischung aus Wasser, Putzmittel und Dreck am Glas verursacht.
- Für die streifenfreie Reinigung brauchen Sie sowohl das richtige Putzwerkzeug, als auch das geeignete Putzmittel.
- Normale Verschmutzungen können Sie am einfachsten mithilfe einer Mischung aus warmem Wasser und Handspülmittel entfernen.
- Natürliche Hausmittel wie Essig eignen sich besonders gut zur Kalkentfernung.
- Putzen Sie Ihre Fenster nicht bei Frost, Niederschlag oder direkter Sonneneinstrahlung. Der optimale Zeitpunkt ist der frühe Morgen.
- Achten Sie während des Putzvorgangs auf die richtige Technik. Das Putzwasser sollten Sie zügig mit einem Abzieher von der Scheibe entfernen.
Materialien zum Fensterputzen
Um effektiv arbeiten zu können, müssen Sie sich vor der Fensterreinigung die richtigen Materialien zusammensuchen. Dazu zählen sowohl die Putzwerkzeuge, als auch das Putzmittel.
Welches Zubehör brauchen Sie?
Diese Materialien sollten Sie bereitlegen, bevor Sie mit dem Putzen starten:
- Weicher Handbesen: Damit entfernen Sie Verschmutzungen wie Spinnweben vom Fensterrahmen.
- Küchenschaber: Gegen hartnäckigen Dreck wie Vogelkot. Verwenden Sie dafür keine Messer um Kratzer zu vermeiden.
- Eimer: Beinhaltet das Putzwasser.
- Scheibenputzmittel: Nutzen Sie die Marke Ihrer Wahl.
- Zwei weiche Schwämme oder Putzlappen: Einen benutzen Sie zum Wischen des Glases, den anderen für den Fensterrahmen.
- Abzieher: Damit Ihre Fensterscheibe schnell trocknet.
- Fusselfreies Tuch aus Baumwolle: Es dient zum Abtrocknen des Tropfwassers am Glas.
- Mikrofasertuch oder Fensterleder: Damit polieren Sie die Scheibe nach.
Welche Hausmittel können Sie zum Fensterputzen benutzen?
Wenn Sie Ihre Fenster wieder zum Strahlen bringen möchten, sind Hausmitteln eine große Hilfe. Besonders altbewährte Varianten sind bei hartnäckigen Flecken von Vorteil und dann eine effektive, umweltschonende Alternative zu chemischen Putzmitteln. Zudem sind sie in der Regel günstiger.
- Spülmittel: Ein einfaches Handspülmittel ist für leichte bis normale Verschmutzungen das optimale Putzmittel.
- Essig: Aufgrund seiner enthaltenen Säure ist Essig eine wirksame Waffe gegen Kalk. Bereits eine kleine Menge entfernt Kalkablagerungen an der Scheibe im Handumdrehen.
- Alkohol: Fettflecken an der Glasscheibe werden Sie mithilfe der fettlösenden Wirkung von Alkohol los. Am besten eignet sich hierfür reiner Alkohol, den Sie zum Beispiel in der Apotheke erhalten. Wodka können Sie ebenfalls dafür verwenden, bedenken Sie aber den Geruch.
- Spiritus: Dieser hochprozentige Alkohol besitzt eine hohe Fettlösekraft und ist besonders für die Fensterreinigung im Winter geeignet. Das enthaltene Ethanol verhindert ein Beschlagen oder Vereisen der Scheiben.
- Zitronensaft: Anstelle von Alkohol können Sie auch Zitronensaft einsetzen. Er steht Alkohol hinsichtlich der Wirksamkeit in nichts nach, riecht jedoch angenehmer.
- Salmiakgeist: Dieser Alleskönner im Haushalt, der auch den Namen Ammoniakwasser trägt, hat eine ähnlich starke fett- und schmutzlösende Wirkung wie Alkohol. Allerdings hat die Lösung einen stechenden,unangenehmen Geruch.
- Leinöl: Das Öl mit einem hohen Gehalt an ungesättigten Fettsäuren dient in erster Linie nicht der Reinigung der Glasscheiben, sondern verleiht diesen neuen Glanz. Das Öl funktioniert wie eine Politur. Nach dem Auftragen und der Einwirkungszeit müssen Sie es gut abputzen, um einen Fettfilm auf der Scheibe zu vermeiden.
- Kartoffel: Sie können eine halbierte Kartoffel wie einen Schwamm verwenden und damit die Glasscheibe einreiben. Die enthaltene Kartoffelstärke bewirkt einen Abperleffekt des Schmutzes. Diese Arbeit erfordert allerdings eine sehr zeitintensive, gründliche Nacharbeit mit einem Poliertuch. Zudem eignet sich der Trick nicht bei sehr verschmutzten Fenstern.
- Schwarzer Tee: Die im schwarzen Tee enthaltenen Gerbstoffe helfen Ihnen, Fett- und Nikotinrückstände zu beseitigen. Für ein effektives Ergebnis müssen Sie den Tee aufkochen und abkühlen lassen.
Welches Putzmittel sollten Sie zum Fensterputzen verwenden?
Hausmittel wie Alkohol, Essig, Ammoniak und Zitronensäure sind effektive Reinigungsmittel. Sie sind aggressive Substanzen, gegen die auch hartnäckiger Schmutz keine Chance hat. Fett und Kalk können Sie damit sehr schnell entfernen und Streifen am Fensterglas vermeiden.
Doch das hat auch eine Kehrseite: Fensterbänke, -rahmen und -dichtungen können in Mitleidenschaft gezogen werden. Auch Ihre Haut kann auf die Substanzen, besonders die in konzentrierter Form, unangenehm reagieren. In jedem Fall sollten Sie diese Flüssigkeiten mit ausreichend Wasser verdünnen.
Bei dem Mischverhältnis kommt es auf die Verschmutzung Ihrer Fenster an. Für eine effektive Reinigung sollte das Verhältnis von Wasser und Hausmittel mindestens bei 10:1 liegen. Bei größeren Verschmutzungen können Sie dieses Verhältnis zugunsten von Säure oder Alkohol steigern. Bedenken Sie jedoch immer den starken, oft beißenden Geruch, auch im verdünnten Zustand.
Das geruchneutralste, flüssige Putzmittel unter den natürlichen Hausmitteln ist der schwarze Tee. Hierzu sollten Sie etwa 250 Milliliter starken Schwarztee aufbrühen, diesen abkühlen lassen und mit etwa 5 Litern Wasser mischen. Die Menge des Tees entspricht etwa einer Tasse. Wenn Sie herkömmliche Teebeutel verwenden, benutzen Sie zwei davon. Zusätzlich können Sie der Mischung noch Zitronensaft für eine bessere kalklösende Wirkung beigeben.
Sind Ihre Fenster nur wenig verdreckt und sollen lediglich wieder sauber strahlen, ist die Reinigung des Glases mithilfe von ein paar Tropfen Spülmittel ausreichend. Hierfür eignet sich ein herkömmliches Handspülmittel. Wichtig ist dabei nur, dass der Eimer Wasser nicht zu stark schäumt. Denn zu viel Spülmittel verursacht wiederum Schlieren. In der Regel reicht ein Spritzer, so viel wie Sie auch für den Geschirrabwasch verwenden. Eine Mengenempfehlung befindet sich außerdem auf der Flasche.
Haben Sie stärkere Verschmutzungen, zum Beispiel durch Kalk, können Sie der Spülmittel-Mischung zusätzlich Essig, Spiritus, Zitronensäure oder Salmiakgeist beifügen.
Egal, mit welchem Mittel Sie putzen: Sie sollten Ihre Haut immer mit Handschuhen schützen.
Der richtige Zeitpunkt zum Reinigen der Fenster
Wenn Sie sich alle Materialien zusammengesucht haben, können Sie zu putzen anfangen. Die Jahreszeit, Tageszeit und Wetterlage bestimmen den richtigen Zeitpunkt. Wie oft Sie putzen müssen, ist in erster Linie von Ihrem eigenen Bedürfnis abhängig.
Wann ist der richtige Zeitpunkt zum Fenster putzen?
Der ideale Zeitpunkt, zu dem Sie Ihre Fenster putzen sollten, um streifenfreien Glanz zu erzielen, ist von drei Faktoren abhängig: Jahreszeit, Tageszeit und Wetterlage.
Bei starker Sonneneinstrahlung, Regen und Frost sollten Sie generell auf das Fensterputzen verzichten. Streifenfrei lassen sich Fenster am besten bei leichtem Sonnenschein und tiefstehender Sonne putzen. Eine kräftig scheinende Sonne trocknet das Putzwasser am Glas schneller, als Sie es abwischen können. Unschöne, verschmierte Streifen sind dann vorprogrammiert.
Im Frühjahr, Sommer und Herbst ist der frühe Morgen der optimale Putzzeitpunkt. In der Regel herrschen zu dieser Zeit sowohl die richtigen Lichtverhältnisse, als auch Temperaturen.
Im Winter gestaltet sich das Fensterputzen generell etwas komplizierter. Es wird später hell und früher dunkel. Hinzu kommt die Frostgefahr. Friert das Putzwasser an der Scheibe an, hinterlässt es Schlieren. Im Winter müssen Sie deshalb spontan reagieren, wenn die Witterungen passend sind. Ein sonniger Tag ohne Niederschlag und Frost ist der perfekte Tag, um Ihre Fenster auch im Winter zu putzen.
Wie oft sollten Sie Fenster putzen?
Der wichtigste Indikator für die Häufigkeit für das Fensterputzen ist in erste Linie Ihr persönliches Sauberkeitsbedürfnis. Dazu kommen unterschiedliche äußere Einflüsse:
- Im Sommer: Staub und Pollen bilden eine gelbliche Schicht.
- Im Winter: Niederschläge und Matsch verdrecken leicht Ihre Fenster.
- In der Umgebung: Wohnen Sie an einer viel befahrenen Straße, setzen Abgase einen staubigen, grauen Film auf Ihre Glasscheiben.
Auf der Innenseite erfordern Fingerabdrücke von Kindern, Abdrücke von Hundeschnauzen oder Ablagerungen von Nikotin ein häufigeres Putzen.
Je nachdem, wie stark die Verschmutzung ist, empfiehlt sich ein regelmäßiges Putzen alle zwei bis drei Monaten. Halten Sie sich an diesen Rhythmus, erspart Ihnen das Zeit im Vergleich zu einem selteneren, dann zeitintensiveren Fensterputzen.
Achtung: Beachten Sie, dass viele Reinigungsmittel aggressiv sind und Dichtungen und Fensterrahmen schneller angreifen, wenn sie die Fensterscheiben zu häufig putzen.
Anleitung zum richtigen Fensterputzen
Schlieren und Streifen an den Glasscheiben rühren aus dem zu schnellen Antrocknen von Dreck, Wasser und Putzmittel am Fenster. Das Wasser verdunstet und zurück bleiben die hässlichen, ungewollten Streifen. Mit dem richtigen Putzmittel und der richtigen Technik können Sie dies jedoch leicht vermeiden.
Wie können Sie Fenster streifenfrei und ohne Schlieren putzen?
- Reinigen Sie den Fensterrahmen: Ein dreckiger Fensterrahmen verursacht sonst beim nächsten Regen wieder Dreck auf den sauberen Scheiben. Nehmen Sie für groben Schmutz einen weichen Besen. Für feinere Dreckablagerungen, wie eine dünne Schicht aus Blütenstaub, verwenden Sie einen Schwamm und Spülmittel. Benutzen Sie in keinem Fall Alkohol für die Reinigung des Rahmens.
- Mischen Sie das Putzmittel: Sie haben hier die Auswahl zwischen chemischen Reinigungsmitteln und natürlichen Hausmitteln. Auf chemische Mittel können Sie jedoch verzichten. Auch Hausmittel sorgen für streifenfreie Fenster. Verwenden Sie als Basis nicht zu heißes oder zu kaltes Wasser. Im Kampf gegen verschmierte Glasfenster erzeugt warmes Wasser (etwas kühler als beim Geschirrspülen) in Verbindung mit einem Putzmittel die besten Resultate.
- Wischen Sie die Fensterscheiben: Tauchen Sie einen sauberen Schwamm oder Putzlappen ins Putzwasser und reinigen Sie das Glas von oben nach unten in kreisenden oder schlangenförmigen Bewegungen. Beginnen Sie dabei am äußeren Rand der Scheibe. Wechseln Sie dabei das Wasser, sobald es sich bräunlich verfärbt.
- Ziehen Sie das Wasser ab: Verwenden Sie den Abzieher, um das Putzwasser von der Glasscheibe zu entfernen. Dies ist der entscheidende Schritt, um verschmierte Streifen zu vermeiden. Deshalb sollten Sie sich dabei an folgende Hinweise halten:
- Beginnen Sie am oberen Rand der Fensterscheibe.
- Ziehen Sie die Nässe schnell und ohne Absetzen Bahn für Bahn ab.
- Wischen Sie nach jeder Bahn die Gummilippe des Abziehers mit einem Baumwolltuch trocken.
- Arbeiten Sie dabei entweder horizontal oder vertikal. Vermengen Sie diese Techniken nicht während des Abziehens an einer Scheibe.
- Trocknen Sie die Ecken ab: Wischen Sie mit einem Baumwolltuch sowohl die Ecken der Glasscheibe, als auch den Fensterfalz trocken.
- Machen Sie sich nun ans Nachpolieren: Verwenden Sie ein Mikrofasertuch, ein Fensterleder oder einen Nylonstoffrest. Je zügiger und ordentlicher Sie die Scheibe abgezogen haben, umso weniger Schlieren sind zu finden. Bleiben doch noch Streifen übrig, polieren Sie diese gründlich weg.
Fazit
Schlieren und Streifen können den Blick aus dem Fenster beeinträchtigen. Beim Fensterputzen können Ihnen mehrere Fehler unterlaufen, die diese Makel verursachen. Achten Sie darauf, nicht zu viel Spülmittel zu verwenden und das Putzwasser so schnell wie möglich wieder von der Fensterscheibe abzuziehen.
Bleibt die Mischung aus Dreck, Wasser und Putzmittel zu lange auf der Scheibe, trocknet sie an und die verschmierten Streifen entstehen. Wenn Sie bei direkter Sonneneinstrahlung putzen, verstärkt sich dieser Effekt. Für ein streifen- und schlierenfreies Putzen müssen drei Faktoren zusammenspielen: Material, Zeitpunkt und Technik.