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Fensterbank außen: Material, Kosten, Einbau

Jérôme Grad
Verfasst von Jérôme Grad
Zuletzt aktualisiert: 04. März 2021
Lesedauer: 9 Minuten
© inga / istockphoto.com

Äußere Fensterbänke sollen das Regenwasser vom Fenster so ableiten, dass die Fassade trocken bleibt. Beim Einbau muss mehr Wert auf die Abdichtung gelegt werden als bei der inneren Fensterbank. Daher macht die eigenständige Montage nur dann Sinn, wenn Sie über ausreichende Kenntnisse verfügen.

Alles auf einen Blick:

  • Äußere Fensterbänke sollen vom Fensterglas und -rahmen abfließendes Wasser ableiten, sodass die Fassade nicht nass wird.
  • Bei der Montage sollten Sie auf eine Tropfkante, einen Neigungswinkel und eine ordnungsgemäße Abdichtung achten.
  • Dann kann das eigenständige Einbauen ohne Experten gelingen.
  • Aluminium und Kunststoff sind relativ günstig, Naturstein überzeugt durch seine Optik.
  • Beachten Sie, dass mehr Material nötig ist als bei Innenfensterbänken.

Definition und Aufgaben

Äußere Fensterbänke haben eine andere Aufgabe als ihr Innen-Pendants. Sie sollen die Fassade vor Regenwasser schützen und sind fester Bestandteil eines Fensters.

Fensterbauer montiert äußere Fensterbank an einem Holzfenster
© inga / istockphoto.com

Was ist die äußere Fensterbank?

Die äußere Fensterbank ist der untere Abschluss des Fensters. Sie schließt das Mauerwerk der Fensterbrüstung ab. Im Gegensatz zu inneren Fensterbänken ist die äußere auch Teil des Fensters.

Die synonym verwendeten Begriffe Fensterbrett, Fenstersims und Fensterbord sind nicht so üblich wie bei der inneren Fensterbank, aber dennoch regional gebräuchlich.

Welche Aufgaben hat das äußere Fensterbrett?

Außenfensterbänke können nicht nur schön ausschauen, sie haben auch einen bauphysikalischen Auftrag. Sie sollen nämlich das Mauerwerk vor herablaufendem Regenwasser vom Fenster schützen, um hässliche Flecken zu vermeiden. Denn trifft das Regenwasser auf die Fassade, können Streifenbildung und Verfärbungen die Folge sein. Die Fensterbank leitet das angesammelte Regenwasser vom Fenster und Mauerwerk über die Tropfrinne weg.

Material

Welches Material für die Fensterbank sinnvoll ist, hängt von Ihren individuellen Wünschen ab. Kunststoff ist eine günstige, Naturstein eine optisch edle und Aluminium eine witterungsbeständige Variante. Alle Substanzen haben aber auch Nachteile.

Welches Material ist geeignet für Fensterbänke außen?

Bei der Auswahl sind Sie in der Farbwahl frei. Sie sollten allerdings nicht nur auf die Optik, sondern auch auf die Beschaffenheit achten. Denn äußere Fensterbänke sind unterschiedlichen Witterungen ausgesetzt.

Besonders geeignet für äußere Fensterbänke sind Aluminiumfensterbänke aufgrund des natürlichen Korrosionsschutzes. Zudem bieten sie mit wenig Pflegeaufwand eine dauerhaft glatte Oberfläche. Eine andere Möglichkeit: Naturstein. Hier eignet sich vor allem Marmor und Granit. Insbesondere Granit ist widerstandsfähig, optisch ansprechend, lautlos bei Regen und einigermaßen günstig.

Welche Eigenschaften haben die einzelnen Materialien?

Naturstein:

  • sehr widerstandsfähig
  • langlebig
  • optisch edel
  • pflegeleicht
  • teuer
  • sehr schwer

Kunststein:

  • pflegeleicht
  • günstiger und bruchfester als Naturstein
  • bruch- und kratzfest
  • langlebig
  • kaum wärmeleitfähig

Kunststoff:

  • pflegeleicht
  • günstig
  • variabel bei Farben
  • schnell verfärbend

Aluminium:

  • witterungsresistent
  • korrosionsgeschützt
  • leicht günstig
  • laut bei Regen

TIPP:
Auf Aluminiumfensterbänke herunterfallende Regentropfen klingen wie Trommelgeräusche und nerven. Ein geräuschdämpfendes Antidröhnband unter der Oberseite der Fensterbank reduziert die Lautstärke deutlich.

Holz:

  • vielfältig im Angebot
  • wasser- und feuchtigkeitsanfällig
  • sehr pflegeintensiv
  • nicht langlebig
  • optisch passend bei Holzfenstern

Einbau

Das Einbauen des äußeren Fensterbretts können Sie selbst durchführen, wenn Sie sich das zutrauen. Entgegen der Montage der inneren Fensterbank gilt es, bei der äußeren mehr Punkte zu berücksichtigen. Mit dem richtigen Werkzeug und unserer Anleitung gelingt die Montage aber auch Laien.

Wer baut Fensterbänke außen ein?

Damit die Fensterbank ihre Aufgabe ordnungsgemäß erfüllt, sind beim Einbauen einige Dinge zu beachten. Daher sollten Sie sich sehr gut auskennen und sehr sorgfältig vorgehen – oder einen Experten ranlassen.

Denn bei unsachgemäßer Montage drohen bauliche Folgeschäden wie undichte Stellen. Gelangt Feuchtigkeit im Laufe der Zeit ins Mauerwerk, kann es zu Schimmelbildung kommen. Zudem ist ein Experte auch deutlich schneller als ein Laie. 30 bis 60 Minuten benötigt der Fensterbauer für den fachgerechten Einbau einer äußeren Fensterbank.

Welches Werkzeug wird benötigt?

Je nach Material werden verschiedene Werkzeuge notwendig.

  • Fensterbankmaterial
  • Holzkeil
  • Hammer
  • Mörtel / Montageschaum
  • Dichtungsmittel (Silikon oder Acryl)
  • Kartuschenpistole
  • Cuttermesser
  • Spachtel
  • Wasserwaage
  • Antidröhnband

Worauf gilt es beim Einbau zu achten?

Beim Einbauen der äußeren Fensterbank müssen Sie auf andere Dinge achten als im Innenbereich. Dazu gehören unter anderem der Neigungswinkel und das korrekte Abdichten.

Um den Fassadenschutz zu gewährleisten, ist es wichtig, dass das Fensterbrett eine Tropfkante bietet. Diese sollte mindesten 4 bis 5 Zentimeter über das Mauerwerk ragen. Zudem sollte die äußere Fensterbank eine Tropfrinne aufweisen. Sie befindet sich an der unteren Seite der Außenkante und sorgt dafür, dass kein Wasser die Fassade entlang herunterfließt.

Nach dem Einbauen muss die Fensterbank einem Neigungswinkel nach außen von mindestens 5 Prozent besitzen. Nur so ist der Wasserabfluss gewährleistet. Bei einer 20 Zentimeter breiten Fensterbank entspricht das einem Höhenunterschied von 2 Zentimetern. Natursteine haben oftmals schon eine vorgefertigte Neigung.

Die Fugen am Fensterrahmen müssen absolut dicht abschließen. Auch seitliche Fugen müssen Sie zwingend abdichten. Beachten Sie dabei das Ausdehnungspotenzial der verschiedenen Materialien. Aluminium beispielsweise vergrößert seine Fläche bei Wärme und zieht sich bei Kälte zusammen. Bis zu 1,2 Millimeter pro Meter Längendehnung sind bei 50 Grad Celsius Temperaturunterschied drin.

Neben der Neigung, dem Überstand und der Abdichtung der Ecken und Seiten ist bei der äußeren Fensterbank auch die Wärmedämmung wichtig. Denn weder die bestehende Dämmung darf beschädigt werden, noch sollten Kältebrücken dadurch entstehen. Für eine ordentliche Dämmung ist der Einsatz von Dämmmaterial wie Mineralwolle sinnvoll.

Für einen dichten und sauberen Übergang von Fensterbank zu Fenster sind Schutzprofile, auch Anschlussprofile genannt, notwendig. Putzanschlüsse bieten Schutz vor in die Wandkonstruktion eindringendem Wasser.

Gegen das lästige Trommeln bei Regen hilft ein Antidröhnband, das unter der Fensterbank angebracht wird. Mindestens 70 Prozent der Fensterbankfläche sollte abgedeckt davon sein, um einen hörbaren Erfolg zu gewährleisten. Meist liefert der Hersteller das Band mit der Fensterbank direkt mit.

Wie bauen Sie das äußere Fensterbrett ein?

TIPP:
Achten Sie darauf, Ihre Fenster ausgebaut oder mit einer Folie abgedeckt zu haben, um sie beim Einbau der Fensterbank nicht zu beschädigen. Besonders Holz- und Aluminiumfenster sind von Kratzern bedroht.
  1. Unterlage vorbereiten:

    Putzen Sie die Brüstung, sodass eine fett- und staubfreie Unterlage entsteht. Eventuelle Löcher und Unebenheiten sind zu schließen beziehungsweise auszumerzen. Sie können dafür Montageschaum nutzen oder ein Mörtelbett (bei Natursteinen) anlegen.

  2. Profile einsetzen:

    Für den sauberen Abschluss am Fenster montieren Sie die Schutzprofile mittig am Fenster und stecken die Putzanschlüsse an die Seiten der Fensterbank. Beachten Sie die Dehnungspotenziale der verschiedenen Materialien und lassen Sie circa einen Zentimeter Freiraum, den Sie später verfugen. Eine Alternative bieten Fensterbänke mit integriertem Dehnungskeder.

  3. Fensterbank vorbereiten:

    Kleben Sie bei Aluminium- und Metallbänken das Antidröhnband auf die Unterseite der Fensterbank. Lassen Sie einen Abstand von 5 Millimetern zur Außenkante, damit das Band im eingebauten Zustand nicht mehr zu sehen ist. Befestigen Sie die Seitenteile, auch Schienen genannt, am Fensterbrett und lassen Sie dabei das Antidröhnband frei.

  4. Montageschaum einsetzen:

    Tragen Sie den Montageschaum mit einer 1,5 Zentimeter dicken Schicht auf die gesamte Fläche der Fensterbank auf.

  5. Montage der Fensterbank:

    Montieren Sie die Außenfensterbank, indem Sie ein Gefälle von 5 bis 8 Grad zur Tropfkante herbeiführen. Für die Neigung können Sie Holzklötzchen oder Keile aufsetzen. Achten Sie darauf, dass die äußere Fensterbank nicht die innere berührt, um Kältebrücken zu vermeiden. Zudem sollte die Fensterbank mindestens 4 Zentimeter über die Brüstung ragen.

    TIPP:
    Achten Sie beim Einbau auf die Entwässerungslöcher der Fenster. Diese dürfen nicht verschlossen werden.
  6. Verfugen und befestigen:

    Nach circa zwei Stunden sollte der Schaum fest sein und Sie können die Überreste mit einem Cutter-Messer vorsichtig entfernen. Jetzt können Sie auch die Fensterbank mit den Schrauben zusätzlich befestigen. Zudem sollten Sie die Seitenteile und den Anschluss zwischen Fensterrahmen und Fensterbank auf der Anschraubkante mittels Kartuschenpistole und Silikon verfugen.

  7. Dichtung überprüfen:

    Nachdem die Fensterbank eingebaut ist, sollten Sie sich vergewissern, dass die Fensterbank und das Fenster zusammen abschließen, sodass keine undichten Stellen vorhanden sind. Sonst droht ein Wasserabfluss nach innen.

Kosten und Hersteller

Die Kosten für äußere Fensterbretter variieren. Sie kommen natürlich günstiger davon, wenn Sie den Einbau selbst vornehmen und nur das Material selbst bezahlen müssen. Dann sind Beträge unter 100 Euro für eine Fensterbank realistisch.

Wie viel kostet eine äußere Fensterbank?

Die Kosten sind vor allem vom Material für die Fensterbank abhängig. Pro laufendem Meter sind folgende Preise realistisch:

  • Aluminium: 40 bis 60 Euro
  • Steinfensterbank: ab 50 Euro
  • Holz: 50 bis 100 Euro
  • Kunststoff: Ab 15 Euro

Die Tropfrinne ist im Preis meist inbegriffen. Achten Sie beim Kauf dennoch darauf.

Dazu müssen Sie die Kosten für den Montageschaum beziehungsweise Mörtel und das Dämmmaterial berücksichtigen. Auch das Antidröhnband und zusätzliches Zubehör an der Fensterbank wie Dehnungskeder erhöhen den Preis. Fallen der Abriss und die Entsorgung der alten Fensterbank an, sollten Sie nochmal circa 20 Euro pro Meter einrechnen.

Die Montage einer Fensterbank von einem Handwerker wird Sie 15 bis 25 Euro kosten.

Welche Hersteller von Fensterbänken gibt es?

Mittlerweile gibt es eine Vielzahl an Herstellern. Folgende Firmen bieten beispielsweise Außenfensterbänke in teilweise verschiedenen Farben an:

  • Alurit
  • Betoniu
  • Gutmann
  • Maas
  • Hotte

Natürlich finden Sie in den Baumärkten auch eine große Auswahl.

Fazit

Bei der Montage von Außenfensterbänken gilt es, mehr zu beachten als bei inneren Fensterbänken. Beispielsweise müssen die Abschlüsse zwischen Fensterbank und Fensterrahmen unbedingt abgedichtet werden, damit kein Wasser hineinlaufen kann. Ein Neigungswinkel nach außen zur Tropfkante ist ebenso unumgänglich.

Als Material greifen die meisten auf Aluminium aufgrund des guten Preis-Leistungs-Verhältnisses zurück. Gegen die lästigen Trommelgeräusche des Regens auf dem Fensterbrett sollten Sie ein Antidröhnband nutzen.

Über unsere*n Autor*in
Jérôme Grad
Nach seinem Studium verschrieb sich Jérôme komplett der Tätigkeit als Redakteur, zunächst im Sportbereich, später im Zeitungsverlag. Journalistische Erfahrungen sammelte er in Print- und Onlineredaktionen, darunter unter anderem beim Kicker Sportmagazin und nordbayern.de.