Holzfenster sind in der modernen Architektur immer noch beliebt. Der Trend hat sich von einfachen Strukturen und glatten Oberflächen zum Öko-Haus mit recycelbaren Materialien und warmer Wohlfühl-Atmosphäre entwickelt. Bauherren, die für ihre Neubau- oder Sanierungs-Projekte die passenden Fensterrahmen suchen, kommen nicht um Holzfenster herum. Aber welches Holz eignet sich hierfür am besten?
Während in der Antike und im Mittelalter vornehmlich einheimisches Nutzholz für den Bau von Holzfenstern verwendet wurde, konnte sich in der Industrialisierung und Neuzeit aufgrund der Globalisierung auch das importierte Exklusivholz durchsetzen. Insbesondere Bauherren, die nach Luxus und Individualität streben, lassen sich Fensterrahmen aus Mahagoni, Weißeiche oder Padouk anfertigen.
Holz wird je nach Beschaffenheit in sogenannte Resistenzklassen eingeteilt. Diese geben an, wie widerstandsfähig ein Holz gegen zerstörende Organismen ist. Dabei werden Pilze, Termiten, Schädlinge im Meerwasser und Holz-zerstörende Insekten betrachtet.
Holzfenster ist nicht gleich Holzfenster!
Die Klassifizierung von Holzfenstern erfolgt gemäß DIN EN 350-2. Sämtliche für den Holzfenster-Bau infrage kommenden Hölzer werden bewertet und in die Kategorien 1-5 (Pilze), D, S, SH (Insekten) und D, M, S (Termiten, Schädlinge im Meerwasser) eingeteilt.
Pilzbefall:
Wortlaut | Beispiele | |
1 | sehr dauerhaft | Afzelia, Maobi, Padouk, Makoré |
2 | dauerhaft | Eiche, Edelkastanie, Merbau, Mahogany |
2-3 | Weißeiche, Yellow Cedar | |
3 | mäßig dauerhaft | Pitch Pine |
3-4 | Lärche, Douglasie | |
4 | wenig dauerhaft | Tanne, Fichte, Ulme |
5 | nicht dauerhaft | Birke, Buche, Esche. Linde |
Insektenbefall:
Klassifizierung | Wortlaut | Beispiele |
D | dauerhaft | Brasilkiefer, Sugi |
S | anfällig | Kiefer, Lärche, Eiche, Wallnuss, Esche, Douglasie |
SH | Kernholz anfällig | Tanne, Fichte |
Termitenbefall:
Klassifizierung | Wortlaut | Beispiele |
D | dauerhaft | Robinie, Maobi, Padouk |
M | mäßig dauerhaft | Edelkastanie, Eiche, Cedar |
S | anfällig | Fichte, Kiefer, Lärche, Mahogany |
Befall durch Holzschädlinge im Meerwasser:
Klassifizierung | Wortlaut | Beispiele |
D | dauerhaft | Greenheart, Basralocus |
M | mäßig dauerhaft | Azobé, Bilinga, Afromosia |
S | anfällig | – |
Bei der Auswahl der Holzart sollten fachkundige Spezialisten befragt werden, da die Langlebigkeit der Holzfenster von den regionalen Gegebenheiten abhängig ist. Zusätzlich können weitere Schutzmaßnahmen ergriffen werden.
Häufig gestellte Fragen zu Resistenzklassen bei Holzfenstern
Was versteht man unter Resistenzklassen bei Holzfenstern?
Resistenzklassen kategorisieren Holzarten nach ihrer natürlichen Widerstandsfähigkeit gegen biologische Schädlinge wie Pilze, Insekten (einschließlich Termiten) und Meeresschädlinge. Diese Klassifikation ist entscheidend für die Auswahl von Holz für Fenster, da sie die Lebensdauer und den Pflegeaufwand direkt beeinflusst.
Welche Resistenzklassen gibt es nach DIN EN 350-2?
Gemäß DIN EN 350-2 werden Holzarten in Klassen von 1 bis 5 eingestuft:
- Klasse 1: Sehr dauerhaft (über 25 Jahre Lebenserwartung)
- Klasse 2: Dauerhaft (15 bis 25 Jahre Lebenserwartung)
- Klasse 3: Mäßig dauerhaft (10 bis 15 Jahre Lebenserwartung)
- Klasse 4: Wenig dauerhaft (5 bis 10 Jahre Lebenserwartung)
- Klasse 5: Nicht dauerhaft (weniger als 5 Jahre Lebenserwartung)
Warum ist die Kenntnis der Resistenzklassen wichtig für den Kauf von Holzfenstern?
Die Kenntnis der Resistenzklasse hilft dabei, die langfristigen Wartungs- und Austauschbedürfnisse von Holzfenstern zu verstehen. Holzarten höherer Resistenzklassen benötigen weniger Pflege und sind resistenter gegen Witterungseinflüsse und Schädlinge, was die Lebensdauer der Fenster verlängert und langfristig Kosten spart.
Können Holzarten niedriger Resistenzklassen für Fenster verwendet werden?
Ja, aber Holzarten niedrigerer Resistenzklassen benötigen häufiger Schutzbehandlungen wie Lasuren oder Imprägnierungen, um ihre Lebensdauer zu verlängern und sie gegen Schäden zu schützen. Solche Behandlungen müssen regelmäßig erneuert werden.
Gibt es umweltfreundliche Optionen zur Verbesserung der Resistenz von Holzfenstern?
Moderne Verfahren wie die thermische Modifizierung können die Dauerhaftigkeit von Holz erhöhen, ohne auf schädliche Chemikalien zurückzugreifen. Durch diese Behandlung verbessert sich die Resistenz gegen Pilze und Insekten, was die Lebensdauer von Holzfenstern verlängert, selbst bei Holzarten niedrigerer Resistenzklassen.
Welche Holzarten sind für Holzfenster besonders empfehlenswert?
Holzarten der Resistenzklasse 1, wie Teak und Cumaru, sind aufgrund ihrer hohen Dauerhaftigkeit besonders empfehlenswert. Durch thermische Behandlung können aber auch heimische Holzarten wie Esche eine erhöhte Resistenz und somit eine längere Lebensdauer erreichen.
Was ist der Vorteil von Holzfenstern aus Holzarten hoher Resistenzklassen?
Neben geringerem Wartungsaufwand bieten sie eine längere Lebensdauer, was sie zu einer nachhaltigeren und kosteneffizienteren Wahl macht. Die Verwendung von Holzarten hoher Resistenzklassen unterstützt zudem die Nachhaltigkeit durch Minimierung des Holzverbrauchs und Reduzierung von Abfall.
Durch die Auswahl der richtigen Holzart nach Resistenzklasse und eine angemessene Pflege können Holzfenster zu einer langlebigen, nachhaltigen und ästhetisch ansprechenden Wahl für jedes Gebäude werden.