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Grüne Energie für den Balkon: Die Vorteile von Balkonkraftwerken

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Verfasst von DigitaleSeiten Team
Zuletzt aktualisiert: 27. August 2024
Lesedauer: 6 Minuten
© Maryana Serdynska / istockphoto.com

Die Installation eines Balkonkraftwerks ist eine interessante Möglichkeit, umweltfreundlichen Strom zu erzeugen. Diese kleinen Photovoltaikanlagen, die direkt am eigenen Balkon betrieben werden können, bieten nämlich zahlreiche Vorteile und schaffen eine einfache und effektive Lösung für eine saubere Energiegewinnung. 

Nachhaltigkeit und Umweltfreundlichkeit 

Der wohl bedeutendste Vorteil von Balkonkraftwerken liegt in ihrer Umweltfreundlichkeit. Photovoltaikmodule nutzen die Sonnenenergie und wandeln sie in Strom um, ohne dabei CO₂-Emissionen zu verursachen. Im Vergleich zu fossilen Brennstoffen, die weiterhin eine große Rolle in der Energieerzeugung spielen, trägt Solarstrom entscheidend zur Reduktion des Treibhausgasausstoßes bei. Balkonkraftwerke ermöglichen es also, die persönliche CO₂-Bilanz spürbar zu senken und einen direkten Beitrag zum Klimaschutz zu leisten. 

Darüber hinaus sind die meisten Solarmodule heute recycelbar und weisen eine hohe Lebensdauer auf. Balkonkraftwerk Testsieger erreichen oft eine Betriebsdauer von 25 Jahren und mehr, was die einmalige Investition in ein Balkonkraftwerk nachhaltig und ökologisch sinnvoll macht. 

Kostenersparnis und Unabhängigkeit 

Ein weiterer wesentlicher Vorteil von Balkonkraftwerken ist das Potenzial zur Kosteneinsparung. Bereits mit einer kleinen Anlage lässt sich ein signifikanter Anteil des eigenen Strombedarfs decken. Gerade in Zeiten steigender Strompreise kann dies zu erheblichen Einsparungen führen. Eine übliche Anlage mit einer Leistung von 300 bis 600 Watt kann je nach Standort und Sonneneinstrahlung jährlich zwischen 200 und 600 Kilowattstunden Strom produzieren. Dies entspricht einem deutlichen Anteil am durchschnittlichen Jahresverbrauch eines Haushalts und kann die Stromrechnung merklich entlasten. 

Neben der direkten Kostenersparnis schafft ein Balkonkraftwerk auch eine gewisse Unabhängigkeit von Energieversorgern, weiß Moritz P. Wagner, Redakteur für Solaranlagen bei homeandsmart: 

“Man ist weniger von den Preisschwankungen auf dem Energiemarkt betroffen und kann den selbst erzeugten Strom zu einem konstanten Preis nutzen. Diese Unabhängigkeit erhöht zudem die Versorgungssicherheit, da man auch bei Engpässen im Netz zumindest teilweise auf eigene Ressourcen zurückgreifen kann.” 

Einfache Installation und Flexibilität

 Balkonkraftwerke sind besonders attraktiv, da sie vergleichsweise einfach zu installieren sind. Im Gegensatz zu größeren Solaranlagen, die oft einer umfangreichen Planung und Installation bedürfen, lassen sich Balkonkraftwerke ohne großen technischen Aufwand und meist ohne bauliche Veränderungen am Gebäude einrichten. Die kompakten Module können direkt am Balkongeländer oder auf der Terrasse angebracht und mit wenigen Handgriffen angeschlossen werden. 

Diese Flexibilität ermöglicht es auch Mietern, in den Genuss von Solarstrom zu kommen. Im Gegensatz zu fest installierten, großen Solaranlagen, die meist nur für Eigentümer infrage kommen, lassen sich Balkonkraftwerke einfach demontieren und bei einem Umzug mitnehmen.  

Herausforderungen bei der Nutzung von Balkonkraftwerken 

Trotz der vielen Vorteile von Balkonkraftwerken gibt es auch einige Herausforderungen und Grenzen, die berücksichtigt werden müssen. Eine der größten Einschränkungen ist die begrenzte Energieerzeugungskapazität. Aufgrund der kleinen Fläche eines typischen Balkons kann nur eine begrenzte Anzahl von Solarmodulen installiert werden, was die maximale Stromproduktion stark einschränkt. Daher kann ein Balkonkraftwerk in der Regel nur einen Teil des täglichen Energiebedarfs decken und ersetzt nicht den gesamten Strombezug aus dem Netz. 

Abhängigkeit von Sonneneinstrahlung und Standortbedingungen 

Ein weiterer Punkt ist die Abhängigkeit von der Sonneneinstrahlung und den Standortbedingungen. Die Effizienz eines Balkonkraftwerks hängt stark von der Ausrichtung und der Neigung des Balkons ab sowie von der Menge an direkter Sonneneinstrahlung, die der Balkon im Laufe des Tages erhält. Schattige oder nach Norden ausgerichtete Balkone liefern weniger Energie, was die Rentabilität der Anlage mindern kann. 

Herausforderungen bei der Energiespeicherung 

Zudem stellt sich die Frage nach der Speicherung des erzeugten Stroms. Da der erzeugte Strom oft nicht direkt verbraucht wird, wenn er produziert wird, kann ein geeignetes Energiespeichersystem notwendig sein, um die Energie für den späteren Gebrauch zu speichern. Solche Systeme können jedoch teuer und wartungsintensiv sein, was die Gesamtrentabilität des Balkonkraftwerks beeinflussen kann. 

Insgesamt bieten Balkonkraftwerke eine attraktive Möglichkeit zur Nutzung erneuerbarer Energien im städtischen Raum, jedoch sollten die genannten Herausforderungen bei der Entscheidung für eine solche Anlage sorgfältig abgewogen werden. 

Förderung und finanzielle Anreize 

Für viele Haushalte ist die Investition in ein Balkonkraftwerk auch aufgrund der verschiedenen Fördermöglichkeiten und finanziellen Anreize interessant. In vielen Regionen und Bundesländern gibt es Programme, die den Kauf und die Installation von Photovoltaikanlagen unterstützen. Diese Förderungen können in Form von direkten Zuschüssen, zinsgünstigen Darlehen oder Steuervergünstigungen erfolgen und die Anfangsinvestition erheblich reduzieren. 

Es lohnt sich, sich im Vorfeld genau über die verfügbaren Förderprogramme zu informieren und diese bei der Entscheidungsfindung zu berücksichtigen. Oft lassen sich durch die Kombination verschiedener Fördermaßnahmen erhebliche Kostenvorteile erzielen, welche die Amortisationszeit der Anlage zusätzlich verkürzen. 

Rechtliche Anforderungen und Genehmigungen 

Die Installation von Balkonkraftwerken ist in Deutschland grundsätzlich erlaubt, jedoch gibt es einige rechtliche Rahmenbedingungen, die beachtet werden müssen. Zum einen müssen Balkonkraftwerke den Sicherheitsstandards entsprechen, wie sie beispielsweise durch die Norm DIN VDE 0100-551 geregelt sind. Dies betrifft insbesondere die elektrische Sicherheit und die ordnungsgemäße Einspeisung des erzeugten Stroms in das Hausnetz. Zudem kann es notwendig sein, die Zustimmung des Vermieters oder der Eigentümergemeinschaft einzuholen, insbesondere wenn bauliche Veränderungen an der Fassade oder dem Balkon erforderlich sind. 

Ein weiterer wichtiger Aspekt sind die Meldepflichten. Balkonkraftwerke müssen in der Regel bei dem zuständigen Netzbetreiber angemeldet werden, damit dieser die Einspeisung des Stroms ins Netz überwachen kann. Zudem ist eine Registrierung im Marktstammdatenregister der Bundesnetzagentur notwendig. 

Ein Beitrag zur Energiewende 

Schließlich tragen Balkonkraftwerke auch zur dezentralen Energieversorgung bei, die ein wichtiger Baustein der Energiewende ist. Durch die Verteilung der Energieerzeugung auf viele kleine Anlagen anstelle von zentralen Großkraftwerken, wird das Stromnetz entlastet und die Ausfallsicherheit erhöht. Dezentral erzeugter Strom kann direkt vor Ort genutzt werden, wodurch Transportverluste minimiert werden und die Effizienz der Energieerzeugung steigt. 

Darüber hinaus fördert der verstärkte Einsatz von Balkonkraftwerken das Bewusstsein für nachhaltigen Energieverbrauch und erneuerbare Energien in der Bevölkerung. Kleine, individuelle Beiträge summieren sich zu einem großen Ganzen und tragen so entscheidend zur Transformation des Energiesektors bei. 

Fazit 

Balkonkraftwerke bieten eine zugängliche und effektive Möglichkeit, umweltfreundlichen Strom zu erzeugen und gleichzeitig von Kosteneinsparungen und höherer Unabhängigkeit zu profitieren. Ihre einfache Installation und Flexibilität machen sie insbesondere auch für Mieter attraktiv. Mit dem wachsenden Bewusstsein für Nachhaltigkeit und der Unterstützung durch verschiedene Fördermaßnahmen, stellt das Balkonkraftwerk eine sinnvolle Investition in die Zukunft dar – für den Einzelnen ebenso wie für die Gesellschaft als Ganzes. 

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