Dachflächenfenster ermöglichen, dass im Dachgeschoss ausreichend Licht einfallen kann. Dabei können Sie zwischen verschiedenen Fenstertypen und unterschiedlichen Möglichkeiten zum Sonnenschutz, wie Dachfensterrollos und Markisen, wählen. Wir erklären Ihnen, welche Fensterart für Sie die richtige ist und mit welchen Kosten Sie rechnen müssen.
Alles auf einen Blick:
- Dachflächenfenster gibt es als Ausstiegsfenster, Schwingfenster und Klapp-Schwingfenster.
- Die Rahmen bestehen aus Aluminium, Kunststoff oder Holz, während die Verglasung in vielen Varianten erhältlich ist.
- Bringen Sie in jedem Fall Plissees oder Dachfensterrollos im Inneren oder Rollläden oder Markisen im Außenbereich an, um sich vor Sonneneinstrahlung zu schützen.
- Die jeweilige Landesbauordnung und die DIN 5034 legen Anforderungen für Dachfenster fest.
- Ein Experte sollte den Einbau durchführen, um eine einwandfreie Montage und Funktion zu gewährleisten.
- Dabei kann es sich um einen Austausch, aber auch um einen nachträglichen Einbau, das heißt auch das Ausschneiden der Dachöffnung, handeln.
- Die Preise variieren je nach Fensterart, Verglasung, Material und Einbauart, wobei Sie bei der KfW eine Förderung beantragen können.
Fenstertypen und Einsatzgebiete
Verfügt Ihre Wohnung über eine Dachschräge, in die Sie ein Dachfenster einbauen möchten, haben Sie die Wahl zwischen einigen Funktionen. Sie können sich zwischen Ausstiegsfenstern, Schwingfenstern und Klapp-Schwingfenstern entscheiden. Je nach Ihren individuellen Wünschen und der Nutzungsart des Raums eigenen sich unterschiedliche Varianten. Achten Sie bereits bei der Planung auf gegebene Richtlinien und ausreichende Vorkehrungen zum Sonnen- und Insektenschutz, beispielsweise in Form eines Dachfensterrollos.
Was sind Dachflächenfenster?
Dachflächenfenster ist der Oberbegriff für am Steildach montierte Dachfenster. Dabei müssen Sie zwischen Dachflächenfenstern und stehenden Dachfenstern unterscheiden. Die stehende Variante meint ein Fenster in einer Dachgaube. Dachflächenfenster hingegen weisen den gleichen Neigungswinkel wie das Dach auf. Dahinter können sich Wohnraumfenster gleichermaßen wie zweckorientierte Ausstiegsfenster verbergen.
Welche Bauarten von Dachflächenfenstern gibt es?
Dachfenster sind zum einen in Form von Ausstiegsfenstern erhältlich. Diese lassen sich wie eine Tür waagrecht nach außen öffnen und finden sich oftmals in Nähe eines Schornsteins. Das erleichtert die Wartungsarbeiten und bietet einen Zugang zur Vorrichtung.
Zum anderen gibt es Schwingfenster, die in der Mitte des Rahmens fixiert sind und beliebig gekippt werden können. Dadurch ist auch das Putzen der Außenseite ohne Probleme möglich. Allerdings ist die Sicht hierbei beeinträchtigt, da der obere Teil des Fensters in den Raum ragt, wenn sie die untere Hälfte nach oben schieben.
Bei einem Klapp-Schwingfenster sieht das etwas anders aus. Dieses hat sowohl am unteren als auch am oberen Ende einen Griff. Machen Sie das Fenster nur von unten auf, öffnet es sich nach oben, sodass sie ohne Hindernisse hinaussehen können. Ziehen Sie jedoch am oberen Griff, funktioniert es wie das Schwingfenster.
Neben dem manuellen Öffnen und Schließen gibt es auch die Möglichkeit einer elektrischen Steuerung. Dabei öffnen sich die Fenster dank eines elektrischen Motors automatisch, wobei Sie oftmals auch den Sonnenschutz elektrisch aktivieren können. Dies kann einen automatisch regulierten Sonnenschutz, Einbruchschutz sowie Lüftungszyklus gewähren.
Welche Möglichkeiten zum Sonnenschutz gibt es für Dachflächenfenster?
Dachflächenfenster sorgen für ausreichend Helligkeit in Wohnungen oder Räumen mit Dachschrägen. Im Sommer kann das zu einer unangenehmen Hitze führen. Innerhalb weniger Minuten kann sich das Dachgeschoss aufheizen und das Aufhalten im Inneren sowohl nachts als auch tagsüber erschweren. Oftmals genügen herkömmliche Rollos oder Plissees im Innenbereich, um Schutz vor Sonneneinstrahlung zu bieten. Dachfensterrollos mit einer Thermo-Beschichtung auf der Rückseite des Rollos können nicht nur als Sonnenschutz dienen, sondern halten die Wärme im Winter im Inneren. Hindert Sie die morgendliche Helligkeit am Ausschlafen, empfehlen sich dunkle Rollos.
Im besten Fall wird die Hitze bereits außerhalb des Fensters abgewehrt. Dafür können Markisen oder Rollläden im Außenbereich sorgen. Diese sollten direkt beim Einbau integriert werden, da ein Komplettlösung in der Regel günstiger ist. Plissees, Dachfensterrollos und Markisen sind in unterschiedlichem Design erhältlich, weshalb Sie diese Ihren gestalterischen Wünschen entsprechend aussuchen können.
Welche Richtlinien gelten für Dachfenster?
Die Energieeinsparungsverordnung (EnEV) legt für Dachfenster in Wohnräumen einen Wärmedurchgangskoeffizienten von mindestens 1,4 Watt pro Quadratmeter und Kelvin vor. Bei Gebäuden, die nicht als Wohnraum dienen und eine Temperatur unter 19 Grad Celsius aufweisen, liegt dieser Wert bei 1,9 Watt pro Quadratmeter und Kelvin.
Möchten Sie das Dachfenster als Rettungsweg nutzbar machen, sollte es gemäß der geltenden Landesbauordnung bemessen sein. Laut der Bayerischen Bauordnung sollen Fenster, die als Rettungsweg genutzt werden können, eine Höhe von mindestens einem Meter und eine Breite von 0,60 Metern aufweisen. Außerdem darf das untere Ende nicht weiter als 1,20 Meter vom Boden entfernt sein. Technische Regelungen und weitere Anforderung finden Sie in der DIN 5034. Diese legt beispielsweise Kriterien zur Größe fest.
Vorteile und Nachteile
Neben dem großen Vorteil der Lichtdurchflutung gibt es auch einige Aspekte, die gegen Dachfenster sprechen. Ob sich ein Einbau bei Ihnen lohnenswert ist, hängt von Ihren individuellen Wünschen ab.
Was sind Vorteile von Dachflächenfenstern?
Grundsätzlich spricht einiges für Dachflächenfenster. Sie machen Räume im Dachgeschoss bewohnbar und durchfluten diese mit Licht. Dadurch erscheinen die in der Regel eher kleinen und durch die Dachschrägen eingeschränkten Räume etwas größer. Entsprechen die Fenster bestimmten Vorgaben, können Sie diese sowohl als Lichtquelle als auch als Rettungsweg und Zugang zum Schornstein verwenden. Des Weiteren ermöglichen sie ausreichend frische Luft und wirken präventiv gegen Schimmelbildung und sonstige Schäden, die durch geringe Luftzirkulation entstehen könnten.
Was sind die Nachteile?
Neben einigen Vorteilen, die Dachflächenfenster mit sich bringen, müssen Sie auch die Nachteile bedenken. Nicht nur Licht kann in den Raum eindringen, sondern auch Sonnenstrahlen. Besonders in Räumen mit Dachschrägen können Fenster für zusätzliche Hitze sorgen, was im Sommer zur Qual werden kann. Sorgen Sie bereits bei der Planung und der Montage für ausreichenden Schutz beispielsweise durch einen Rollo oder eine Markise.
Bauen Sie den Schutz nachträglich ein, sind die Kosten meist deutlich höher. Gleiches gilt für den Fenstereinbau: Im besten Fall sollten Sie Öffnungen im Dach bereits beim Neubau einplanen.
Einbau
Ein nachträglicher Einbau ist im Grunde immer möglich. Damit ein Fenster seine volle Funktionsfähigkeit erfüllen kann, sollten Sie jedoch unbedingt einen Fachbetrieb beauftragen.
Kann man Dachflächenfenster nachträglich einbauen lassen?
Grundsätzlich können Sie Dachflächenfenster nachträglich in Ihre Dachschräge einbauen. Haben Sie die Möglichkeit, diese bereits beim Neubau zu integrieren, spart das Kosten. Ein nachträglicher Einbau ist in der Regel deutlich teurer, da Sie ein bereits gebautes Dach mit Öffnungen versehen müssen. Dabei müssen Sie sowohl die Dachziegel als auch die Innenverkleidung und das Dämmmaterial durchtrennen. Möchten Sie Fenster mit Standardmaßen einbauen, ist das deutlich leichter und günstiger als großflächige und nicht standardgemäße Dachfenster.
Wie werden Dachflächenfenster eingebaut?
Das Einbauen eines Dachfensters geht im Grunde wie jeder Fenstereinbau vonstatten. Der Aufwand der Durchführung ist abhängig davon, ob bereits ein entsprechender Dachausschnitt vorhanden ist oder nicht. Ist dies nicht der Fall, muss die Innenverkleidung und das Dämmmaterial in entsprechender Größe entfernt und die Kanten vorbereitet werden.
Danach geht es an die Montage des Dachfensters. Diese scheint oftmals einfach, gestaltet sich jedoch besonders bei Dachschrägen herausfordernd. Wie dieser Schritt im Konkreten erfolgen soll, entscheidet das jeweilige Produkt und die Herstellerangaben. Die Wahl der Fensterart ist hierfür essentiell: Ein Schwingfenster wird anders eingebaut als ein Ausstiegsfenster. Wichtig ist zudem die Installation eines Eindeckrahmens. Ein Eindeckrahmen dichtet den Übergang zwischen Dachflächenfenster und Dach ab, indem er herabfließendes Wasser und schmelzenden Schnee seitlich am Fenster vorbei leitet.
Wer baut Dachflächenfenster ein?
Bedenken Sie bei der Planung Ihres Bauprojekts, dass jedes Fenster seine volle Wirkungskraft nur entfalten kann, wenn es fachmännisch montiert wurde. Beauftragen Sie deshalb unbedingt einen Experten. Nur so können Sie sich einer fachgerechten Dämmung und Abdichtung sicher sein. Ein Fachbetrieb für Fensterbau ist hierfür der richtige Ansprechpartner. Müssen zusätzlich Arbeiten an Ihrem Dach verrichtet werden, sollten Sie einen Dachdecker-Betrieb kontaktieren.
Welche Hersteller von Dachflächenfenstern gibt es?
Auf dem Markt gibt es eine Vielzahl von Anbietern, die verschiedene Versionen anbieten. Zu den bekanntesten Herstellern zählen:
- VELUX
- ARON
- FAKRO
- ROTO
Neben diesen gibt es noch weitere Unternehmen, die hochwertige Fenster in verschiedenem Design anbieten. Bei der Wahl des Herstellers kann Ihnen ein Fachbetrieb helfen, um ein zu Ihren Vorstellungen passendes Produkt zu finden.
Kosten und Förderung
Aufgrund der unterschiedlichen Funktionen, Designs, Materialien und Größen der Fenster und der Vielzahl der Hersteller und deren Angeboten variiert auch der Preis. Bei der Durchführung kann es sich um einen einfachen Austausch des alten Fensters gegen ein neues oder um eine nachträgliche Installation handeln. Hat das Dach bisher keine Öffnung, kostet das Einbauen deutlich mehr. Finanzielle Unterstützung für Ihr Vorhaben bietet die Kreditanstalt für Wiederaufbau, kurz KfW, mit zwei passenden Förderungsprogrammen.
Was kosten Dachflächenfenster?
Hersteller bieten die jeweiligen Dachfenster in unterschiedlichsten Varianten an. Entscheidend für den Preis ist die Art des Dachfensters, dessen Maße und das Material des Rahmens sowie die Verglasung. Der Rahmen kann aus Holz, Kunststoff oder Aluminum bestehen, während es für die Verglasung von Verbundsicherheitsglas, bis hin zu Einscheibensicherheitsglas eine Fülle an Angeboten gibt.
Was kostet ein Dachflächenfenstereinbau?
Mit dem Preis für das Fenster an sich ist der finanzielle Aufwand allerdings nicht getan, denn Sie müssen das Fenster noch einbauen lassen. Haben Sie bereits ein Dachflächenfenster und möchten dieses austauschen, können Sie für die Montage mit einem Preis zwischen 300 Euro und 600 Euro rechnen. Zusätzlich sollten Sie Kosten für das Entsorgen des alten Dachfensters einkalkulieren. Für das Komplettpaket, das heißt das Fenster an sich, das Einbauen und die Entsorgung können Sie zwischen 1.000 Euro und 1.600 Euro rechnen.
Kostenintensiver wird der Dachfenstereinbau, wenn noch kein Dachausschnitt vorhanden ist. Dabei können zwei Methoden in Fragen kommen: Das Fenster ist zwischen zwei Dachsparren oder es erstreckt sich über mehrere Sparren. Dachsparren sind die Träger, die das Dach stabilisieren. Die zweite Variante ist deutlich teurer, da Teile einzelner Sparren entfernt und durch ein Ersatzkonstrukt abgelöst werden müssen. Der Preis für das Einbauen der Öffnung zwischen den Sparren beläuft sich auf 1.500 Euro bis 2.500 Euro. Handelt es sich um eine Öffnung, die über mehrere Dachsparren reicht, liegt der Preis zwischen 1.800 Euro und 3.000 Euro.
Gibt es eine Förderung für Dachflächenfenster?
Die KfW fördert den Einbau von Dachfenstern. Dabei haben Sie die Wahl zwischen zwei Förderungen: Programm 151 und Programm 430. Beide Förderungsprogramme bezuschussen Projekte, die als energieeffiziente Sanierung gelten. Bei der Förderung 430 erhalten Sie 10 Prozent der Gesamtkosten, höchstens aber 5.000 Euro. Das Programm 151 umfasst einen Kredit bis 50.000 Euro, wobei der Effektivzins bei sehr neidrigen 0,75 Prozent liegt. Zusätzlich bekommen Sie einen Tilgungszuschuss von 7,5 Prozent.
Wie erhalten Sie die Förderung?
Um eine Förderung zu erhalten, müssen Sie zwei Bedingungen erfüllen. Der Bauantrag des entsprechenden Gebäudes muss vor dem 01.02.2002 gestellt worden sein, da die Förderung für Altbauten gilt. Außerdem ist der Wärmedurchgangskoeffizient, auch U-Wert genannt, entscheidend. Dieser muss bei mindestens 0,95 Watt pro Quadratmeter und Kelvin liegen, um eine Förderung erhalten zu können.
Sind diese Bedingungen erfüllt, können Sie einen Antrag stellen. Dies muss unbedingt vor Beginn der Maßnahme passieren, da eine rückwirkende Förderung keinesfalls möglich ist. Dabei sollten Sie sich vorab passende Angebote von Fachbetrieben einholen und danach einen Energieberater beauftragen. Dieser erstellt für Sie Unterlagen, die unter anderem eine Identifikationsnummer zur Bestätigung zum Antrag, kurz BzA-ID, enthalten. Mit dieser Nummer registrieren Sie sich beim KfW-Zuschussportal. Hiermit ist der Antrag zur Bezuschussung in der Regel gestellt. Möchten Sie den Kredit in Anspruch nehmen, müssen Sie zusätzlich zu Ihrer Hausbank, die Ihnen den Kredit gewähren muss.
Wurde Ihr Antrag angenommen und erhalten Sie die Förderung der KfW, stattet Ihnen der Energieberater mindestens zweimal einen Besuch ab: einmal während der Umsetzung und ein weiteres Mal zur Abnahme des Endprodukts. Danach erhalten Sie eine Nummer zur Bestätigung nach Durchführung, kurz BnD-ID. Auch diese geben Sie im Zuschussportal ein, woraufhin Sie entweder die 10 Prozent Bezuschussung oder den Tilgungszuschuss erhalten.
Fazit
Dachflächenfenster meint jedes Fenster, das sich auf einer Dachschräge befindet und dessen Neigungswinkel dem des Dachs entspricht. Dachfenster können verschiedene Bauarten aufweisen: Ausstiegsfenster, Schwingfester und Klapp-Schwingfenster. Der Rahmen kann entweder aus Holz, Kunststoff oder aus Aluminium bestehen, wobei die Verglasung von Einscheibensicherheitsglas bis zu Verbundsicherheitsglas in vielen Variationen erhältlich ist. Da Sonneneinstrahlung besonders durch Dachfenster eindringen kann, sollten Sie Vorkehrungen zum Sonnenschutz treffen. Dafür eignen sich Plissees oder Rollos im Inneren und Rollläden oder Markisen im Außenbereich. Bei elektrischen Dachfenstern können Sie den angebrachten Sonnenschutz sowie das Öffnen und Schließen elektrisch steuern.
Besitzen Sie bereits ein Dachfenster und möchten es durch ein neues ersetzen, handelt es sich um einen Austausch. Verfügt Ihr Dach bisher allerdings über keinerlei Fenster beziehungsweise dafür vorgesehene Öffnungen, ist dies ein nachträglicher Einbau. Bei letzterem liegen die Kosten deutlich höher, da das Dach zuerst mit einer Öffnung versehen werden muss. Den Einbau sollten Sie in jedem Fall einem Experten überlassen, um zu garantieren, dass das Fenster seine volle Funktionsfähigkeit entfalten kann. Finanzielle Unterstützung bieten zwei Förderungsprogramme der KfW.