Die Montage und Installation von Sonnenschutz-Systemen wie Markisen oder Außenrollos gehört auch zum Aufgabengebiet des Fensterbauers. Spezialist für diese Arbeiten ist jedoch ein Handwerker, der hierzulande kaum Beachtung findet: Der Rollladen- und Sonnenschutz-Mechatroniker. Fensterbau.org nimmt den Beruf und Ausbildungsweg genau unter die Lupe.
Das Aufgabengebiet

Der Rollladen- und Sonnenschutz-Mechatroniker (früher übrigens Rolladen- und Jalousiebauer genannt) ist für die Herstellung einer Vielzahl von Systemen rund um Dach- und Wandöffnungen, aber auch Rollgitter und -tore verantwortlich. Der Technik sind dabei kaum Grenzen gesetzt: Ob automatisch gesteuerte Sonnensegel, einbruchsichere Rollladen, Rolltore oder -gitter, ob lichtlenkende Jalousien oder computergesteuerte Beschattungen für moderne lichtdurchflutete Gebäude. Köpfchen ist gefragt, gepaart mit dem Verständnis für die moderne Technik.
Nach den notwendigen Aufmaßarbeiten an Ort und Stelle konzipiert und fertigt der Rollladen- und Sonnenschutz-Mechatroniker die gewünschten Lösungen. Hierbei gilt es, unterschiedliche Metalle, PVC, Holz, Textilien oder vorgefertigte Einzelteile auszuwählen und sie mit Hilfe von Maschinen und Werkzeugen zu be- bzw. zu verarbeiten. Die richtige Bedienung der Maschinen beim sägen, feilen, bohren oder fräsen will gelernt sein!
Die zusammengebauten Teile werden im Anschluss zum Kunden transportiert und passgenau montiert. Auch Dämmmaßnahmen sowie die Montage von Motoren und Steuerungsanlagen gehören zum Aufgabenbereich. Teilweise müssen vor Ort noch Änderungen und Anpassungen vorgenommen werden. Abschließend hat die Funktionsprüfung höchste Priorität. Zum Schluss wird in der Regel noch ein Abnahmeprotokoll aufgesetzt, das der Kunde unterschreibt und damit bestätigt, dass alles funktioniert und die Arbeit sorgfältig und ordentlich ausgeführt ist.
Die Ausbildung zum Rolladen- und Sonnenschutz-Mechatroniker
Der Rollladen- und Sonnenschutz-Mechatroniker ist keine Weiterbildung oder Schulung für Fensterbauer, sondern ein anerkannter Ausbildungsberuf, der wie andere drei Lehrjahre umfasst und nach der Handwerksordnung geregelt ist. Im ersten Jahr seiner Ausbildung darf der Lehrling mit 489, im zweiten mit 558 und im dritten schließlich mit 661 Euro Vergütung rechnen. High-Tech und Handwerk bilden die Basis für einen zukunftsträchtigen Beruf.
Der Arbeitsplatz
Der Arbeitsplatz des Rollladen– und Sonnenschutz-Mechatronikers ist der entsprechende Fach- oder Herstellerbetrieb. Dort sowie auf Ausstellungen, Messen und vor Ort werden mit dem Kunden Beratungsgespräche durchgeführt. Skizzen und technische Unterlagen fertigt der Handwerker in seinem Büro an, setzt sie in betriebseigenen Werkstätten um und installiert das jeweilige System am Objekt des Auftraggebers.
Die Voraussetzungen an den Beruf
Wie bei jedem technischen Handwerk ist für die Anfertigung und Interpretation von Bau- und Montagezeichnungen große Sorgfalt notwendig. Selbiges gilt für den Transport der Rollladen- und Sonnenschutz-Systeme zur Baustelle. Häufige Einsatzortwechsel und die Anpassung an unterschiedliche Arbeitsbedingungen verlangen Flexibilität. Zudem sind Kenntnisse in Mathematik und Physik erforderlich, um verschiedene Bauformate berechnen und Hebelwirkungen abschätzen zu können. Selbstverständlich sollte der Lehrling auch handwerkliches Geschick und Erfahrung im technischen Zeichnen mitbringen. Darüber sind Rollladen- und Sonnenschutz-Mechatroniker echte Teamplayer, auf der Baustelle sind sie schließlich selten alleine unterwegs. Besonders bei der Montage von schweren und unhandlichen Teilen müssen alle Hand in Hand arbeiten. Frei nach dem Motto: Je besser die Zusammenarbeit, desto reibungsloser die Montage!