Straßenlärm ist für den Bundesbürger die störendste Lärmquelle, das zeigen Daten des Umweltbundesamtes. Er beeinflusst die Kommunikation im Haus, Erholung sowie Entspannung negativ; auch konzentriertes Arbeiten im Home-Office ist nicht möglich. Erfahren Sie auf Fensterbau.org, wie Fenster mit Schallschutz diese Störquelle eliminieren.
Das Umweltbundesamt hat im Jahr 2015 eine Umfrage gestartet, welche Lärmbelästigung am meisten stört. Mehr als jeder zweite Umfrageteilnehmer nannte den Straßenverkehrslärm, gefolgt von Lärm von Nachbarn, Industrie- und Gewerbelärm, Flugverkehrslärm sowie Schienenverkehrslärm. Schalldichte Fenster können diese Störquellen reduzieren beziehungsweise eliminieren. Sie sorgen dafür, dass Hausbewohner Ruhe finden und sich von der restlichen Welt distanzieren können. Dieser psychologische Effekt, so haben wissenschaftliche Studien ergeben, ist besonders wichtig für die innere Ruhe und Ausgeglichenheit.
Die negativen Folgen der Lärmbelästigung
Doch Lärmbelästigung ist ein verbreitetes Problem in Deutschland. Besonders stark belastet es junge Erwachsene.
In Großstädten ist die Belästigung durch Lärm verständlicherweise ein größeres Problem als in ländlichen Regionen. Ob Flugverkehr, Nachbarn oder hunderte Autos, die täglich am Fenster vorbeifahren – sie alle leisten einen Beitrag zur Lärmbelästigung; dessen Auswirkungen können langfristig gravierend sein.
Die GEDA-Studie 2012 hat gesundheitliche Beeinträchtigungen mithilfe eines speziellen Instruments erfasst.
Menschen, die Lärm als eine kleine oder mittelmäßige Belästigung ansehen, erlitten keine Beeinträchtigung. Aus diesem Grund ist es wichtig, bei akutem Lärm Schallschutzfenster einbauen zu lassen.
Fenster mit Schallschutz vs. lautstarke Umgebung
Der Rückzug ins wohnliche Eigenheim wird nicht immer mit absoluter Ruhe belohnt. Das ungestörte Wohnen wird häufig von Außengeräuschen beeinträchtigt. Leider gibt es in vielen Regionen Deutschlands keinen aktiven Kampf gegen Verkehrslärm, sodass Verbrauchern zu empfehlen ist, Schallschutzfenster nachzurüsten. Im Idealfall würde die Stadt beziehungsweise Kommune sich bemühen, den Verkehrslärm zu reduzieren, damit die Bewohner ihre Freizeit ungestört im Garten verbringen können, anstatt sich hinter ihre Wände zu retten.
Wenn Ihnen keine Alternative übrig bleibt, kommen Sie nicht um den Einbau spezieller Lärmschutzfenster herum. Lassen Sie sich von einem erfahrenen Fensterbauer über die aktuellen Modelle informieren. Der Experte wird Ihnen erklären, welche Art von Fenster Sie benötigen und diese fachgerecht einbauen.
Passende Fenster mit Lärmschutz wählen
Alte Fenster haben eine schwache Schalldämmung von rund 25 Dezibel (dB). Leider ist dieses Bauteil das schwächste Glied der Gebäudekette, wenn es um die Lärmdämmung geht. Die gute Nachricht lautet: In der Vergangenheit hat sich im Bereich Schallschutz bei Fenstern viel getan.
Fenster können hinsichtlich ihrer Konstruktion in drei Kategorien eingeteilt werden:
- Einfachfenster haben nur einen Flügelrahmen sowie eine Glasscheibe; die Schalldämmung erreicht einen Wert von 30 dB.
- Verbundfenster besitzen zwei Flügelrahmen; sie sind mit einer Schalldämmung zwischen 35 und 50 dB erhältlich.
- Kastenfenster haben ebenfalls zwei Flügelrahmen, jedoch sind diese voneinander abhängig; sie punkten mit den besten Schallschutzeigenschaften (45 bis 60 dB).
Die Verordnung VDI 2719 teilt Fenster in sechs Schallschutzklassen ein, um Ihnen den Kauf zu erleichtern:
Schallschutzklasse | bewertetes Schalldämmmaß nach DIN 52210 Teil 5 (dB) | erforderliches Schalldämmmaß nach DIN 52210 Teil 2 (dB) |
1 | 25–29 | ≥ 27 |
2 | 30–34 | ≥ 32 |
3 | 35–39 | ≥ 37 |
4 | 40–44 | ≥ 42 |
5 | 45–49 | ≥ 47 |
6 | ≥ 50 | ≥ 52 |
Allerdings kann nicht jedes Fenster überall eingesetzt werden. Beim Fensterwechsel sollten die Umwelteinflüsse beachtet werden. Hauseigentümer in Großstädten beispielsweise benötigen im allgemeinen Fenster mit einem effizienteren Schallschutz, da der Umgebungslärm in Ballungsgebieten deutlich höher ist. Daher raten professionelle Fensterbauer dazu, Fenster mit der Schallschutzstufe 5 zu verwenden. In ländlichen Regionen dagegen kann teilweise die Stufe 2 in die Häuser eingebaut werden.
Was die Schalldämmung von Fenstern beeinflusst
Verkehrslärm ist im Grunde eine Übertragung von Schallenergie über die Luft. Wenn diese die Gebäudehülle durchdringen kann, gelangt Luftschall in Ihre Wohnung. Die Dichtheit Ihrer Immobilie ist somit eine wichtige Voraussetzung für eine gute Schalldämmung.
Bei Fenstern wird diese mithilfe folgender Eigenschaften erreicht:
- großzügiger Abstand der Scheiben
- Fugen sind sehr dicht
- Scheiben haben unterschiedliche Dicken
Der letzte Punkt ist bei Fenstern mit mehreren Scheiben von Wichtigkeit. Hat Ihr Fenster mindestens eine Doppelverglasung, sollten die Scheiben unterschiedlich dick sein. Die dickere Scheibe befindet sich im Regelfall an der Außenseite.
Ein weiterer großer Faktor in Bezug auf die Schalldämmung ist der Anschluss an den Baukörper. Für kleine Schallschutzklassen reicht es aus, die Anschlüsse mithilfe von Mineralwolle auszustopfen oder mit Schaum aufzufüllen. Ab Schallschutzklasse 3 sind aufwendigere Prozeduren nötig. Erneut wird klar, dass Sie einen Experten mit dem Einbau der Schallschutzfenster beauftragen sollten, damit eine absolute Dichtigkeit gegeben ist.
Klassische Einbaufehler unerfahrener Fensterbauer sind:
- Mineralwollestricke werden ausschließlich auf der Raumseite angebracht
- die Ecken direkt im Anschluss der Montageklötze werden nicht großzügig ausgeschäumt
- unterhalb der Fensterbank wird die Fuge mangelhaft abgedichtet
Lassen Sie nach dem Einbau die Fenster hinsichtlich des Schallschutzes prüfen. Nur so gehen Sie sicher, dass die versprochenen Werte tatsächlich erreicht werden.
Nachträglicher Schallschutz für Ihre Wohnung
Im Rahmen der Erneuerung eines Altbaus ist aus finanziellen Gründen oder Regeln des Denkmalschutzes nicht immer der Einbau neuer Fenster möglich. Glücklicherweise gibt es die Möglichkeit, diese Modelle umzubauen und den Schallschutz zu verbessern. In welchem Umfang und mit welchen Resultaten dies erreichbar ist, hängt vom Zustand der Fenster ab.
Prüfen Sie zunächst folgende Punkte:
- Befindet sich das Fenstermaterial in einem einwandfreien Zustand?
- In welchem Zustand sind die Eckverbindungen und Beschläge?
- Können die Flügel zusätzliche Scheiben aushalten?
Gerade bei Holzfenstern ist ein kritischer Blick auf den Zustand des Materials zu werfen. Risse und Feuchte deuten darauf hin, dass das Fenster am Ende seiner Lebensdauer ist; ein Aufrüsten ist in solchen Fällen selten rentabel.
Nachfolgend ein Überblick über beliebte Maßnahmen, die die Schalldämmung eines Fensters verbessern:
- Fugendichtung mit Kunststoff: Kann ein undichtes Fenster um fünf bis zehn Dezibel verbessern. Der Aufwand ist gering, jedoch ist die Wirkung entsprechend begrenzt.
- Vorsatzscheibe: Kombiniert man die Vorsatzscheibe mit der zuvor genannten Fugendichtung, lässt sich eine Verbesserung von zehn bis zwölf Dezibel erzielen. Ein Vorteil ist die Tatsache, dass diese Maßnahme die Sicht und Fensterbedienung nicht beeinflusst; ohne die Dichtung der Fugen wird aber keine nennenswerte Verbesserung des Schallschutzes erzielt.
- Vorsatzfenster: Die mit Abstand wirksamste Maßnahme, die den Schallschutz um rund 25 Dezibel verbessert. Vorsatzfenster lassen sich relativ leicht montieren, erschweren aber die Bedienung der Fenster.
Die Kosten für neue Schallschutzfenster
Es ist schwierig, den Kostenaufwand für Schallschutzfenster zu nennen. Die Preise hängen maßgeblich von dem Fensterrahmen und der Schallschutzklasse ab. In der oberen Preisliga befinden sich die Modelle aus Aluminium, darunter liegen Holzfenster sowie Kunststofffenster.
Einige Kommunen – meist in Flughafennähe – unterstützen private Schallschutzmaßnahmen sogar im Rahmen von Konjunkturpaketen. Damit sind Zusatzinvesionen von mehr als 70 Euro pro Spezial-Fenster finanzierbar – selbst für schmale Budgets.
Lassen Sie sich von einem Fensterbauer einen Kostenvoranschlag zu verschiedenen Varianten machen und kalkulieren Sie die Preise anhand der vorliegenden Daten.