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Schallschutz

Schallschutzfenster Kosten: Was kosten Schallschutzfenster?

Kathrina Haunfelder
Verfasst von Kathrina Haunfelder
Zuletzt aktualisiert: 02. Oktober 2025
Lesedauer: 15 Minuten
© Sinenkiy / istockphoto.com

Schallschutzfenster sind eine wirksame Lösung, um den Wohnraum zuverlässig vor lauten Geräuschen aus Straßenverkehr, Bahnlinien oder Flughafennähe zu schützen. Wer sich für einen effektiven Schallschutz entscheidet, investiert nicht nur in mehr Wohnqualität, sondern auch in die eigene Gesundheit, denn Lärm ist ein erheblicher Stressfaktor. Die Kosten für ein Schallschutzfenster hängen in erster Linie von der Schallschutzklasse ab, also davon, wie stark das Fenster die Geräusche von außen dämmt. Zusätzlich spielen Faktoren wie Größe, Material und Einbausituation eine wichtige Rolle. Ein Kostenvergleich hilft dabei, einen Überblick über Fensterpreise, Montage und mögliche Zusatzarbeiten zu erhalten. So finden Sie das passende Fenster mit dem idealen Lärmschutz für Ihre Wohnumgebung zu einem fairen Preis.

Alles auf einen Blick:

  • Ein Schallschutzfenster kostet je nach Material und Klasse zwischen 80 und 600 Euro pro Quadratmeter.
  • Es werden insgesamt 6 verschiedene Schallschutzklassen definiert. Der Dämmwert nimmt mit aufsteigender Klasse zu. 
  • Für ein Schallschutzfenster mit einer hohen Schutzklasse liegen die Kosten entsprechend höher. 
  • Neben den Materialkosten können durch Montage, Demontage und Entsorgung die Ausgaben pro Fenster steigen. 
  • Informieren Sie sich über staatliche Förderungen, um die Einbau- oder Sanierungskosten Ihrer Fenster zu senken. Ansprechpartner hierfür sind die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) und das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA). Je nach Wohnort können Sie auch von regionalen Förderprogrammen profitieren. 

Kosten für Schallschutzfenster im Überblick

Kostenart Preisspanne pro Quadratmeter
Kunststofffenster mit Schallschutzklasse 80 bis 280 Euro pro Quadratmeter
Holzfenster mit Schallschutz 100 bis 300 Euro pro Quadratmeter
Aluminiumfenster mit Schallschutz 110 bis 500 Euro pro Quadratmeter
Holz- Aluminiumfenster mit Schallschutz 200 bis 600 Euro pro Quadratmeter
Montage durch Fachbetrieb 60 bis 80 Euro pro Stunde
Demontage und Entsorgung alter Fenster 50 bis 150 Euro pro Fenster

Welche Schallschutzklassen sind in Deutschland für Fenster definiert?

In Deutschland sind Schallschutzfenster in 6 Schallschutzklassen eingeteilt. Diese Klassen geben an, wie hoch die Lärmminderung beziehungsweise das Schalldämmmaß in Dezibel (dB) eines Fensters ist. Je niedriger die Klasse, desto geringer der Schallschutz. Für ruhige Nebenstraßen oder ländliche Wohngegenden reicht häufig ein Fenster der Klasse I mit einer Schalldämmung von etwa 25 bis 29 Dezibel. Dagegen bietet die Schallschutzklasse IV einen Schutz von mehr als 40 Dezibel und ist für lautere Wohngebiete geeignet. Zum Vergleich: Ein Elektrorasenmäher verursacht eine Geräuschkulisse von etwa 75 bis 80 dB, während das Ticken einer Uhr oder leises Flüstern im niedrigen Bereich von 20 bis 25 dB liegt. Wird ein Fenster der Schallschutzklasse V eingebaut, reduziert sich der Lärm des Rasenmähers im Innenraum auf nur noch 31 bis 35 dB. Die Norm DIN 4109-1 legt zudem Mindestanforderungen für den Schallschutz im Hochbau fest, insbesondere für schutzbedürftige Räume. Dazu zählen neben privaten Wohnräumen auch Büroräume, Schulen sowie Bettenräume in Krankenhäusern. So wird sichergestellt, dass eine ausreichende Schalldämmung umgesetzt wird.

Übersicht der Schallschutzklassen

Schallschutzklasse Schalldämmmaß in Dezibel (dB) Geeignet für
Klasse I 25 bis 29 ruhige Nebenstraßen, ländliche Wohnlagen
Klasse II 30 bis 34 Straßen mit mäßigem Verkehr, innerstädtische Nebenstraßen
Klasse III 35 bis 39 Hauptstraßen mit stärkerem Verkehrsaufkommen
Klasse IV 40 bis 44 Bahnlinien, belebte Durchgangsstraßen
Klasse V 45 bis 49 Nähe von Flughäfen, Autobahnen oder stark befahrenen Schnellstraßen
Klasse VI ab 50 extreme Lärmbelastung, z. B. direkte Flughafennähe, Industrieanlagen

Was unterscheidet Schallschutzfenster von herkömmlichen Fenstern?

Standardfenster besitzen unter anderem gemäß DIN 4109-1 einen Basisschutz gegen Lärm, auch wenn sie im Vergleich zu Schallschutzfenster so nur einen begrenzten Schutz bieten, sodass die Anforderung für Klasse 1 erfüllt ist. Ein Schallschutzfenster unterscheidet sich vor allem im Aufbau zu anderen Fenstern, denn es besitzt eine spezielle Konstruktion von Verglasung und Rahmen.

  • Verglasung: Bei Schallschutzfenstern wird häufig eine mehrschichtige Isolierverglasung verbaut und zusätzlich eine Schutzfolie, um die Dämmwirkung zu optimieren. Die Fensterscheiben haben unterschiedliche Dicke und werden in asymmetrischer Kombination eingesetzt, um die Schallwellen zu brechen und deren Übertragung ins Rauminnere zu verhindern.
  • Fensterrahmen: Der Fensterrahmen ist so konstruiert, dass er keine Resonanzen aufnimmt, die den Schall ins Gebäude leitet. Hierbei wird der Rahmen besonders dicht mit Gummiprofilen versehen.
  • Scheibenzwischenraum: Zwischen den Glasscheiben ist im Vergleich zu herkömmlichen Fenstern ein größerer Abstand. Dieser Zwischenraum wird mit Edelgasen wie Argon oder Krypton gefüllt und trägt nicht nur zum Schutz vor Schall, sondern auch zur Wärmedämmung bei.

Wie beeinflusst die Schallschutzklasse die Fensterkosten?

Mit steigendem Schalldämmwert erhöhen sich die Anforderungen an Verglasung und Rahmen. Die Kosten können sich für Fenster mit hoher Schalldämmung mehr als verdoppeln. Für die Fensterdämmungen werden schießlich zusätzliche beziehungsweise mehr Materialien verbaut, wie dickere und mehrfach beschichtete Gläser. Auch die durchdachte und aufwendige Rahmenkonstruktion ist ein Kostenfaktor. Während ein Kunststofffenster der Klasse 2 bereits ab 100 Euro pro Quadratmeter erhältlich ist, kostet ein Modell der Klasse 5 oder 6 schnell bis zu 300 Euro. Grund dafür sind dickere und mehrfach beschichtete Gläser sowie aufwendigere Rahmenkonstruktionen. 

Gut zu wissen:
Neben dem akustischen Komfort steigern Schallschutzfenster auch den Marktwert einer Immobilie. Gerade in Städten kann dies beim Wiederverkauf ein starkes Argument sein.

Wie setzen sich die Kosten für Schallschutzfenster zusammen?

Die Gesamtkosten für Schallschutzfenster setzen sich aus mehreren Faktoren zusammen, die über den reinen Anschaffungspreis hinausgehen. Neben dem eigentlichen Materialpreis für das einzelne Fenster fallen Kosten für die professionelle Montage, eventuelle Anpassungen am Mauerwerk sowie den Ausbau und die Entsorgung alter Fenster an. Auch Zusatzarbeiten wie Abdichtungen oder Dämmmaßnahmen beeinflussen die Endsumme. Entscheidend ist zudem, ob Einzelmaßnahmen durchgeführt oder gleich mehrere Fenster ausgetauscht werden, da sich durch größere Stückzahlen meist günstigere Konditionen erzielen lassen. 

Welche Faktoren beeinflussen die Gesamtkosten?

  • Schallschutzklasse des Fensters: Je höher die Schalldämmung, desto aufwendiger die Verglasung und damit teurer das Fenster.
  • Hersteller: Es gibt eine Reihe von verschiedenen Fensterherstellern, die in Ihrem Portfolio hochwertige Schallschutzfenster anbieten.
  • Fensterart (Größe und Form): Sondermaße, große Flächen oder ungewöhnliche Formen erfordern mehr Material und Arbeitsaufwand und lassen den Endpreis steigen.
  • Rahmenmaterial: Kunststoff, Holz oder Aluminium unterscheiden sich in Dämmleistung, Optik, Langlebigkeit und Kosten.
  • Einbausituation: Der Aufwand hängt vom Gebäudetyp, Baujahr und Beschaffenheit der Fensterlaibung ab.
  • Anzahl der Fenster: Größere Projekte senken oft die Stückkosten durch Mengenrabatte und effizientere Arbeitsabläufe.
  • Zusatzarbeiten: Anpassungen an Fensterbank, Laibung oder zusätzliche Abdichtungsmaßnahmen erhöhen den Gesamtpreis.
  • Fachbetrieb und regionale Unterschiede: Lohn- und Betriebskosten variieren je nach Bundesland und Wohnregion. 


Was kostet ein Schallschutzfenster?

Die Preisspanne für ein Schallschutzfenster ist aufgrund der unterschiedlichen Preisfaktoren breitgefächert. Die Kosten hängen insbesondere von der Schallschutzklasse ab, also davon, wie stark das Fenster Geräusche dämmt. Ein Kostenvergleich hilft Ihnen, den finanziellen Aufwand für Fenstermaterial, Einbau und mögliche Zusatzarbeiten zu überblicken. So finden Sie das passende Fenster mit optimalem Lärmschutz für Ihre Wohnumgebung zu einem fairen Preis.

Schallschutzklasse Rahmenmaterial Preis pro Fensterfläche
Klasse I (25 bis 29 dB) Kunststoff 75 Euro bis 95 Euro pro Quadratmeter
Holz 95 Euro bis 140 Euro pro Quadratmeter
Aluminium 110 Euro bis 190 Euro pro Quadratmeter
Holz-Aluminium 190 Euro bis 250 Euro pro Quadratmeter
Klasse II (30 bis 34 dB) Kunststoff 95 Euro bis 115 Euro pro Quadratmeter
Holz 140 Euro bis 250 Euro pro Quadratmeter
Aluminium 130 Euro bis 210 Euro pro Quadratmeter
Holz-Aluminium 250 Euro bis 310 Euro pro Quadratmeter
Klasse III (35 bis 39 dB) Kunststoff 100 Euro bis 165 Euro pro Quadratmeter
Holz 200 Euro bis 355 Euro pro Quadratmeter
Aluminium 150 Euro bis 290 Euro pro Quadratmeter
Holz-Aluminium 280 Euro bis 450 Euro pro Quadratmeter
Klasse IV (40 bis 44 dB) Kunststoff 140 Euro bis 200 Euro pro Quadratmeter
Holz 275 Euro bis 380 Euro pro Quadratmeter
Aluminium 170 Euro bis 315 Euro pro Quadratmeter
Holz-Aluminium 315 Euro bis 470 Euro pro Quadratmeter
Klasse V (45 bis 49 dB) Kunststoff 180 Euro bis 290 Euro pro Quadratmeter
Holz 290 Euro bis 450 Euro pro Quadratmeter
Aluminium 300 Euro bis 500 Euro pro Quadratmeter
Holz-Aluminium 430 Euro bis 650 Euro pro Quadratmeter
Klasse VI (mehr als 50 dB) Kunststoff 250 Euro bis 450 Euro pro Quadratmeter
Holz 500 Euro bis 600 Euro pro Quadratmeter
Aluminium 300 Euro bis 600 Euro pro Quadratmeter
Holz-Aluminium 400 Euro bis 700 Euro pro Quadratmeter

Was kostet es, alte Fenster auszubauen und zu entsorgen?

Planen Sie im Rahmen einer energetischen Sanierung Ihre alten Fenster mit Schallschutzfenstern auszubauen, dann hängen die dabei entstehenden Kosten von der Fenstergröße, der Einbausituation und dem Zustand der Bausubstanz ab. In moderneren Gebäuden ist der Ausbau meist unkompliziert, da die Fenster mit standardisierten Montagesystemen befestigt sind. In Altbauten hingegen sind alte Rahmen häufig fest im Mauerwerk verankert, was den Arbeitsaufwand erhöht. Insgesamt liegen die Preise für Ausbau und Entsorgung in der Regel zwischen 50 und 150 Euro pro Fenster.

Was kostet der Austausch pro Fenster inklusive Montage?

Abhängig von der Schallschutzklasse müssen Sie pro Fenster mit Kosten zwischen 200 und 500 Euro rechnen. Lassen Sie sich am besten von einem Fachbetrieb ein detailliertes Angebot erstellen, um einen realistischen Preis für den Aus- und Einbau zu erhalten. Um das beste Preis-Leistungs-Verhältnis zu finden, empfiehlt es sich, mindestens 2 bis 3 Angebote von unterschiedlichen Fachbetrieben einzuholen und miteinander zu vergleichen.



Schallschutzfenster Preise: Beispielrechnung

Die folgenden Beispielrechnungen sollen Ihnen helfen, die ungefähren Kosten für ein neues Fenster mit Schallschutz einzuschätzen. Beachten Sie, dass die tatsächlichen Kosten je nach Arbeitsaufwand, Rahmenmaterial, Schalldämmwert und Zusatzarbeiten höher oder niedriger ausfallen können.

Was kosten Schallschutzfenster für ein Einfamilienhaus?

Bei einem Einfamilienhaus sollen 10 Fenstern mit Schallschutzglas eingebaut werden. 

Kostenfaktor Durchschnitt pro Fenster Gesamtkosten
Schallschutzfenster Klasse 3, Alu 150 bis 300 Euro 1.500 bis 3.000 Euro
Montage 100 bis 250 Euro 1.000 bis 2.500 Euro
Ausbau und Entsorgung Altfenster 50 und 150 Euro 500 bis 1.500 Euro
Zusatzarbeiten 15 bis 50 Euro 150 bis 500 Euro
Gesamtkosten 3.150 bis 7.500 Euro

Lärmsanierung an Straßen: Welche Kosten fallen in einer Wohnung an?

In Wohnungen sind oft nur die straßenseitigen Fenster betroffen, wodurch sich die Gesamtsumme reduziert. Für 4 Fenster lassen sich die Kosten beispielhaft darstellen:

Kostenfaktoren Durchschnitt pro Fenster Gesamtkosten
Schallschutzfenster Klasse 2, Holz 150 bis 250 Euro 600 bis 1.000 Euro
Montage 80 bis 250 Euro 320 bis 1.000 Euro
Ausbau und Entsorgung Altfenster 50 und 120 Euro 200 bis 480 Euro
Zusatzarbeiten (Rolläden installieren) 100 bis 150 Euro 400 bis 600 Euro
Gesamtkosten 1.520 bis 2.560 Euro

Gibt es Förderungen oder Zuschüsse für Schallschutzfenster?

Das Bundesamt für Wiederaufbau (BAFA) bietet beispielsweise Förderungen bei Einzelmaßnahmen an Gebäudehüllen an, wobei die Erneuerung und der Einbau von neuen Fenstern dazu zählen [1] Planen Sie eine energetische Sanierung und möchten Sie Ihre Fenster austauschen, dann bietet auch die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) mit dem Kredit Nr. 261 eine finanzielle Unterstützung. [Stand 2025] Für einen erfolgreichen Förderantrag müssen Sie sich bei den jeweiligen Stellen früh genug über die notwendigen Voraussetzungen, wie die notwendigen Dämmwerte der Fenster und die einzureichenden Unterlagen, informieren. [2] [3] Auch steuerliche Vorteile können in Anspruch genommen werden, wenn die Arbeiten von einem Fachbetrieb durchgeführt werden. Auf regionaler Ebene kann es ebenfalls vorteilhafte Förderungen für neue Fenster geben, durch die Sie die Kosten für Ihre Schallschutzfenster reduzieren können.

Ab welcher Lärmbelastung ist der Einbau empfehlenswert?

Im modernen Bau legt die DIN 4109-1 Mindestanforderungen an den Schallschutz fest. Herkömmliche Fenster dämmen dabei in der Regel Lärm bis etwa 29 Dezibel und eignen sich bei Außengeräuschpegeln bis circa 50 Dezibel, zum Beispiel an eher ruhigen Straßen. Schallschutzfenster lohnen sich besonders dann, wenn die Geräuschbelastung dauerhaft gesundheitlich kritische Werte erreicht. Das ist beispielsweise bei Dezibelwerten ab 55 der Fall, was dem Lärmpegel einer stark befahrenen Hauptstraße oder einer in der Nähe gelegenen Bahnlinie entspricht. In solchen Umgebungen können Standardfenster die Lärmbelastung nicht ausreichend reduzieren und es werden Fenster der Schallschutzklasse III oder höher benötigt. Der Einbau hochwertiger Schallschutzfenster sorgt hier für einen deutlich ruhigeren Innenraum, verbessert die Wohnqualität und wirkt sich positiv auf die Gesundheit aus. Auch unterhalb dieser Werte kann der Einbau sinnvoll sein, zum Beispiel für Personen mit hoher Lärmempfindlichkeit oder in Arbeitsräumen, die besonders leise sein sollen.

Zu den schallschutzbedürftigen Räumen gemäß DIN 4109-1 zählen folgende:

  • private Wohnräume (Wohnzimmer, Schlafzimmer)
  • Büroräume, Sitzungsräume und ähnliche Arbeitszimmer
  • Lerneinrichtungen (Schul- und Klassenräume)
  • Bettenräume in Krankenhäusern
  • Räume in Pflegeeinrichtungen und Seniorenheimen
  • Musik- und Proberäume, wenn besondere Anforderungen bestehen

Gibt es Nachrüstlösungen für bestehende Fensterrahmen?

Nicht immer ist ein kompletter Austausch der Fenster notwendig. Für viele Gebäude gibt es Nachrüstlösungen, die sich insbesondere für Mietwohnungen oder denkmalgeschützte Objekte eignen. Dazu zählen schalldämmende Vorsatzfenster, wobei eine zusätzliche Scheiben in das Fenster integriert wird. Der dabei entstehende Zwischenraum sorgt für die zusätzliche Schalldämmung. Auch zusätzliche Dichtungen an Rahmen und Flügel können den Lärmpegel reduzieren, wenngleich in geringerem Maße. Zudem kann auch gezielt die gesamte bestehende Scheibe gegen ein Schallschutzglas augetauscht werden. Diese Nachrüstungen sind günstiger als ein kompletter Austausch, verbessern den Schallschutz, aber erreichen nicht die Dämmwerte moderner Schallschutzfenster. Ob und welche alternative Schallschutzmaßnahme sich für Ihr Fenster eignet, kann Ihnen am besten ein Profi verraten. Lassen Sie sich individuell beraten und fragen Sie gezielt nach effizienten Alternativen. 

Was kosten schalldämmende Vorsatzfenster oder zusätzliche Dichtungen?

Vorsatzfenster sind eine Alternative zum Komplettaustausch und werden direkt vor das bestehende Fenster montiert. Sie bestehen meist aus einem zusätzlichen Rahmen mit einer Verglasung, der parallel zur vorhandenen Fensterscheibe eingesetzt wird. Durch den größeren Abstand zwischen den beiden Scheiben entsteht ein Luftpolster, das die Schallübertragung deutlich reduziert. Je nach Größe und Ausführung kosten Vorsatzfenster zwischen 150 und 500 Euro pro Stück. In Kombination mit einem bestehenden Fenster der mittleren Schallschutzklasse können sie eine spürbare Lärmminderung bewirken. Eine günstigere, aber weniger wirksame Möglichkeit sind zusätzliche Fensterdichtungen. Sie kosten je nach Material zwischen 1 und 6 Euro pro Meter. Ihr Effekt ist jedoch begrenzt, da sie nur kleine Schallbrücken abdichten und keine vollwertige Schallschutzlösung darstellen. Ob Vorsatzfenster oder Dichtungen die bessere Wahl sind, hängt stark von der individuellen Lärmbelastung und vom baulichen Zustand der Fenster ab.

Diese 5 Dinge sollten Sie beachten

  1. Den Lärm können Sie einfach mit einem Smartphone, einer App oder einem Schallpegelmessgerät zusammen mit einem Profi messen, wobei ein Abstand zur Fassade eingehalten und idealerweise zu unterschiedlichen Tageszeiten gemessen werden sollte, um die reale Lärmbelastung für Fenster und Haus Türen zuverlässig einzuschätzen.
  2. Achten Sie darauf, dass die neuen Scheiben korrekt eingesetzt werden und ein ausreichender Abstand zwischen Fensterrahmen und Mauerwerk eingehalten wird. Nur eine professionelle Montage garantiert die volle Wirkung der Schallschutzverglasung.
  3. Prüfen Sie verschiedene Hersteller und Handwerksbetriebe, um Preisunterschiede zu erkennen. Berücksichtigen Sie dabei nicht nur den Fensterpreis, sondern auch Kostenfaktoren wie Montage, Zusatzarbeiten und die Qualität der Scheiben.
  4. Informieren Sie sich über regionale Förderprogramme für Maßnahmen zur Lärmsanierung. Zuschüsse oder steuerliche Vorteile können die Investitionskosten für neue Tür- und Schallschutzverglasung im Haus deutlich senken.
  5. Wenn Sie mehrere Schallschutzfenster auf einmal einbauen lassen, sinken die Kosten pro Fenster häufig. Grund dafür ist, dass Handwerksbetriebe Anfahrts- und Rüstkosten auf mehrere Fenster verteilen können und der Montageaufwand pro Fenster geringer wird. Außerdem können Sie bei größeren Projekten oft Mengenrabatte beim Hersteller für Scheiben und Rahmenmaterial erhalten.


Fazit

Schallschutzfenster sind eine effektive Möglichkeit, die Lebensqualität in lauten Gebieten deutlich zu steigern. Die Kosten variieren stark, abhängig von der Schallschutzklasse, der Fenstergröße und den baulichen Gegebenheiten. Für ein Einfamilienhaus können schnell mehrere tausend Euro anfallen, die sich jedoch durch Förderungen spürbar reduzieren lassen. Besonders wichtig ist die Wahl der richtigen Schallschutzklasse, damit Investition und Nutzen in einem ausgewogenen Verhältnis stehen. 

Schallschutzfenster Kosten: Häufig gestellte Fragen

Können Schallschutzfenster auch die Wärmedämmung verbessern?

Moderne Schallschutzfenster bieten dank ihrer doppelt- oder dreifachverglasten Scheiben und der mit Gas gefüllten Zwischenräume hervorragende Wärmedämmeigenschaften. Dadurch trägt das Schallschutzglas nicht nur effektiv zur Reduzierung von Lärm bei, sondern hilft Ihnen auch, Heizkosten zu sparen und die Energieeffizienz Ihres Hauses deutlich zu verbessern. Diese kombinierte Schutzfunktion macht Schallschutzfenster zu einer nachhaltigen Investition für Komfort und Energieeinsparung.

Wie lange halten Schallschutzfenster?

Die Lebensdauer beträgt in der Regel 30 bis 60 Jahre, kann jedoch auch durchaus höher liegen, vorausgesetzt die Fenster werden fachgerecht eingebaut und regelmäßig gewartet. Zudem sind die Qualität und das Material ebenfalls ausschlaggebend für die Haltbarkeit. 

Gestaltet sich der Einbau eines Schallschutzfensters aufwendiger als der herkömmlicher Fenster? 

Der Einbau gestaltet sich in der Regel aufwendiger, da Schallschutzfenster präzise montiert und abgedichtet werden müssen. Nur so kann die volle Wirkung der Schallschutzverglasung erzielt werden. Jedoch ist bei jeder Fensterart eine professionelle Montage durch den Profi Vorraussetzung.

Quellen

[1] „Gebäudehülle: Effiziente Sanierung von Wohngebäuden“. BAFA, https://www.bafa.de/DE/Energie/Effiziente_Gebaeude/Sanierung_Wohngebaeude/Gebaeudehuelle/gebaeudehuelle_node.html. Zugegriffen 26. September 2025. 

[2] „Fenster: Energieeffizient Sanieren“. KfW, https://www.kfw.de/inlandsfoerderung/Privatpersonen/Bestandsimmobilie/Energieeffizient-Sanieren/Fenster/#:~:text=Wir%20f%C3%B6rdern%20den%20Austausch%20von,finden%20Sie%20in%20unserer%20Grafik. Zugegriffen 26. September 2025.

[3] „Bundesförderung für effiziente Gebäude – Wohngebäude Kredit (261/262)“. KfW, https://www.kfw.de/inlandsfoerderung/Privatpersonen/Bestehende-Immobilie/F%C3%B6rderprodukte/Bundesf%C3%B6rderung-f%C3%BCr-effiziente-Geb%C3%A4ude-Wohngeb%C3%A4ude-Kredit-(261-262)/. Zugegriffen 26. September 2025.

Über unsere*n Autor*in
Kathrina Haunfelder
Kathrina studiert zurzeit Technikjournalismus und Technik-PR. Im Studium eignete Sie sich bereits die grundlegenden Kompetenzen in den Bereichen Print-, Online-, Hörfunk- und TV-Journalismus mit dem Schwerpunkt Technik an. Vor ihrem Studium absolvierte Sie eine Ausbildung zur Fremdsprachenkorrespondentin.