Ein gutes Fenster ist nicht gleich ein gutes Fenster: Die Montage ist entscheidend, denn sie kann das beste Fenster zu einem schlechten machen. Wir erklären Ihnen, wie eine Fenstermontage abläuft, welche Normen gelten und wie der Einbau richtig funktioniert.
Alles auf einen Blick:
- Moderne Fenster können dabei helfen, Energiekosten zu sparen und den Schallschutz zu verbessern.
- Es gibt verschiedene DIN-Normen, ein IVD-Merkblatt und das RAL-Gütesiegel, das einen optimalen Dämmschutz auf dem Stand der aktuellen Technik gewährleistet.
- Die Kosten variieren und sind von verschiedenen Faktoren abhängig.
- Grundsätzlich sollte ein Fachbetrieb für die Montage beauftragt werden.
- Achten Sie dabei darauf, dass der Betrieb mit dem RAL-Gütezeichen ausgezeichnet ist.
Gründe und Vorteile
Wann ist der Einbau neuer Fenster sinnvoll?
Verfügt Ihr Haus oder Ihre Wohnung über alte Fenster, empfiehlt sich ein Fenstereinbau häufig. Dabei sollten Sie jedoch individuell abwägen, inwieweit ein Austausch notwendig ist.
Entscheidende Faktoren bei der Beurteilung sind Material, Optik, Funktionalität und Alter. Das Herstellerdatum eines Fensters, und somit auch das Alter, finden Sie auf der Aluminiumumrandung im Zwischenraum der Verglasung.
Je älter ein Fenster ist, desto wahrscheinlicher genügt der zugehörige U-Wert den heutigen Anforderungen nicht mehr. In diesem Fall sollten Sie über eine Austausch nachdenken.
An dieser Stelle sollten Sie sich fragen, ob Sie einen Fenstereinbau vornehmen oder eine Renovierung durchführen möchten.
Manchmal liegen die Kosten für eine Renovierung auf dem gleichen oder sogar einem höheren Niveau als der Preis für neue Fenster. Deshalb sollten Sie sich unbedingt von einem Fachmann individuell beraten lassen, für welche Variante Sie sich entscheiden.
Welche Vorteile bringt der Einbau neuer Fenster mit sich?
Einerseits senkt ein Fensteraustausch die Energiekosten. Im Laufe der Zeit haben sich die Eigenschaften der Fenster kontinuierlich verbessert. Moderne Ausführungen haben verbesserte Abdichtungen und exzellente Dämmwerte. Dementsprechend können Sie mit einem neuen Fenstereinbau Energie sparen.
Andererseits sorgen neue Fenster für einen verbesserten Lärmschutz. Moderne Fenster haben in der Regel die richtige Schallschutzverglasung, um den Schall zu verringern.
Standards und Normen
Fenster müssen einige Anforderungen wie einen U-Wert von mindestens 1,3 Watt pro Quadratmeter und Kelvin erfüllen. Bei der Wahl der passenden Fenster und der Montage sollten Sie einige Faktoren beachten, um die Erfüllung verschiedener Standards zu gewährleisten.
Was ist RAL?
Wenn Sie sich mit der Montage neuer Fenster oder einer Renovierung dieser beschäftigen, stoßen Sie mit Sicherheit auf den Begriff RAL. Bei RAL handelt es sich um ein Gütesiegel für Produkte und Montagen des Deutschen Instituts für Gütesicherung und Kennzeichnung. Innerhalb dieses Instituts beschäftigt sich der Gütegemeinschaft Fenster und Haustüren e. V. mit der Verleihung des Gütesiegels, welches einen optimalen Dämmschutz und eine Abdichtung auf dem Stand der aktuellen Technik garantiert. Im Hinblick auf den Einbau neuer Fenster hat sich die RAL-Montage mittlerweile als Standard etabliert. Die RAL-Montage durch einen Monteur eines Fensterbaubetriebs sichert eine fachgerechte äußere und innere Abdichtung.
Welche Normen gelten für die Fenstermontage?
Neben der EnEV und dem RAL Gütesiegel gibt es DIN-Normen, die die Qualität der Fenster und einer Fenstermontage sicherstellen. So regelt beispielsweise die DIN 18355 das Herstellen und Einbauen von Bauteilen wie Fenstern und Fensterelementen. Zudem gibt es unter anderem Normen für den Schallschutz, die Sicherheit und den Wärmeschutz beziehungsweise die Abdichtung.
Betriebe können sich neben der Zertifizierung durch RAL auch durch Auszeichnungen des Instituts für Fenstertechnik in Rosenheim – kurz ift Rosenheim – oder von Handwerksverbänden zum professionellen Montage-Betrieb qualifizieren.
Auch ein technisches Merkblatt des Industrieverband Dichtstoffe e.V., kurz IVD, dient als Leitfaden. Das IVD-Merkblatt Nr. 9 bietet Richtlinien für spritzbare Dichtstoffe für Fenster und Außentüren.
Anleitung Fenstermontage
Unabhängig davon wer die Montage durchführt, ist der Ablauf des Fenstereinbaus in der Regel ähnlich.
Fenstermontage: Schritt für Schritt Anleitung
Vorbereitung
Bevor es mit dem Einbau losgeht, müssen die alten Fenster entfernt werden. Zuerst müssen Sie die Fensterflügel aushängen und gegebenenfalls weiteres Befestigungsmaterial entfernen. Danach kann das Altfenster demontiert werden.
Den Rahmen müssen Sie nun in mehrere Teile durchtrennen, um die einzelnen Stücke aus der Laibung entfernen zu können. Dafür eignet sich beispielsweise eine Elektro-Säbelsäge.
Nun müssen Sie bei Bedarf Rahmdübel oder auch sogenannte Laschen entfernen, da diese zur Befestigung des Fensterrahmens dienen. Diese können Sie mittels Hammer und Meißel aus der Wand klopfen.
Prüfen Sie, ob das Mauerwerk noch intakt ist. Ist dies an einigen Stellen nicht der Fall, müssen Sie dieses verputzen. Nun sollten Sie die Öffnung ausmessen und ausreichend Platz für das Fensterbrett einplanen. Zwischen dem Rahmen und der Mauer sollten in etwa 20 Millimeter Raum für Verdichtungsschaum bleiben.
Bekleben Sie nun den Fensterrahmen mit einem Dichtband. Danach kann das Fenster montiert werden. Heben Sie das Fenster in die Öffnung und setzen Sie es auf Tragklötze. Der Rahmen kann danach mittels Keilen und Distanzklötzen von allen Seiten befestigt werden. Arbeiten Sie dabei bestenfalls mit einer Wasserwaage, um eine waagerechte Ausrichtung zu garantieren.
Einsetzen
In der Umrandung befinden sich meist bereits Löcher, die zur Befestigung des Fensterrahmens dienen. Mittels Montageschrauben müssen Sie den Rahmen festschrauben.
Nun setzen Sie die Fensterflügel ein und prüfen, ob das Schließen und Öffnen ohne Probleme funktioniert.
Abdichtung
Für eine optimale Abdichtung müssen Sie den Raum zwischen Rahmen und Wand mit Montageschaum füllen. Gelangt Schaum auf den Fensterrahmen, sollte dieser direkt gereinigt werden, damit der Schaum nicht antrocknet. Nach dem Ausschäumen und der Trockenphase kann überschüssiger Schaum abgeschnitten und die Keile und Klötze entfernt werden.
Nun können Sie die Fensterbank mit Hilfe eines Klebemörtels anbringen. Im finalen Schritt werden die Fugen zwischen Wand und Fenster verdichtet, zum Beispiel mit Silikon und einem Fugenglätter.
Wie lange dauert eine Fenstermontage?
Wie lange die Montage eines Fensters dauert, ist von verschiedenen Faktoren abhängig. Dazu gehört bei selbstständiger Umsetzung das vorhandene Fachwissen. Aber auch Aspekte wie der Zustand und das Alter des Mauerwerks, die Sie meist erst bei der Durchführung erkennen, wirken sich auf den Bearbeitungszeitraum aus. In der Regel dauert die Prozedur mit zwei Personen in etwa zwei Tage. Es sei jedoch gesagt, dass diese Angabe aufgrund der oben genannten Faktoren deutlich abweichen kann.
Kosten
Hinsichtlich des Preises spielen verschiedene Faktoren eine entscheidende Rolle. Dabei sollten Sie in jedem Fall Angebote verschiedener Anbieter einholen.
Wie viel kostet eine Fenstermontage?
Zum einen müssen Sie den Preis für die neuen Fenster kalkulieren. Hinzu kommen die Kosten für die Montage. Dieser Kostenfaktor entsteht unabhängig davon, ob Sie einen Fachexperten beauftragen oder die Arbeit selbst ausführen. Denn auch wenn Sie die Montage selbst durchführen, entsteht ein finanzieller Aufwand für das Material.
Demnach kann kein pauschaler Betrag genannt werden. Je nach Region und Fachbetrieb variieren die Preise deutlich.
Holen Sie sich in jedem Fall Angebote mehrere Fachbetriebe ein, um einen Vergleich zu haben. Wichtig ist dabei, dass der Fachbetrieb mit dem RAL-Gütezeichen ausgezeichnet ist, dass die Umsetzung nach aktuellem Stand der Technik garantiert.
Fachmann versus DIY
Grundsätzlich ist von einem selbstständigen Einbau eines Fensters abzuraten. Verfügen Sie nicht über das nötige Werkzeug und Fachwissen, laufen Sie Gefahr durch Montagefehler schwerwiegende Folgen hervorzurufen, wie die Ansammlung von Tauwasser und daraus resultierendem Schimmelbefall. Außerdem kann die Energieeffizienz verringert werden, weil ein niedrigerer U-Wert mehr warme Luft entweichen lässt. Das wirkt sich negativ auf die Heizkosten aus. Demnach ist es ratsam in die Beauftragung eines Fachbetriebes zu investieren, um künftige Schäden und zu hohe Heizkosten zu vermeiden.
Fazit
Die Montage neuer Fenster kann verschiedene Vorteile mit sich bringen. Sie können unter anderem Energiekosten sparen und verbesserten Schallschutz gewährleisten. Neben einigen DIN-Normen garantiert das Gütesiegel nach RAL einen optimalen Dämmschutz auf dem Stand der aktuellen Technik. Beauftragen Sie einen Fachbetrieb, achten Sie darauf, dass dieser mit dem RAL-Gütezeichen ausgezeichnet ist. Die Kosten variieren je nach Region, ausgewählten Fenstern und abhängig davon, ob Sie die Montage selbst durchführen oder einen Fachbetrieb beauftragen. Verfügen Sie nicht über das nötige Fachwissen und Erfahrung in diesem Bereich, sollten Sie unbedingt einen Fachmann zu Rate ziehen. So erreichen Sie das bestmögliche Ergebnis!