Ein schöner Fensterrahmen wertet ein Haus auf. Aber nicht nur die Optik sollte bei einer Kaufentscheidung eine Rolle spielen, sondern auch die Funktionalität. In erster Linie soll ein Fensterrahmen nämlich abdichten – vor Kälte, Lärm und Einbrechern. In diesem Artikel geben wir einen Überblick der verschiedenen Arten mit den jeweiligen Vor- und Nachteilen. So können Sie beim nächsten Kauf den für Ihre Bedürfnisse passenden Rahmen wählen.
Alles auf einen Blick:
- Wer sich neue Fensterrahmen holen möchte, hat die Wahl zwischen Holz, Kunststoff und Aluminium.
- Das Kunststofffenster ist aufgrund des besten Preis-Leistungs-Verhältnisses die in Deutschland beliebteste Option.
- Holzfenster überzeugen durch Optik und einen guten Dämmwert, sind aber wartungsintensiv.
- Ein Aluminiumfenster muss beim Dämmwert Holz und Kunststoff den Vortritt lassen, besticht aber durch seine lange Haltbarkeit und Witterungsbeständigkeit.
- Die Dämmwerte der Materialien liegen alle innerhalb der Vorgaben der Energieeinsparverordnung, sodass es nur geringfügige Unterschiede gibt.
- Bei den Kosten ist neben dem Material sowie den Maßen auch die Dämmung und Sicherheit preisbestimmend.
Allgemeines
Der Fensterrahmen besteht aus zwei Teilen. Wie die wenigsten wissen gehört auch der Fensterflügel dazu. In erster Linie soll der Rahmen das Glas halten und diese Öffnung des Hauses abdichten. Bei der Auswahl können Sie sich zwischen Kunststoff, Holz oder Aluminium entscheiden.
Woraus besteht der Fensterrahmen?
Der Fensterrahmen besteht in der Regel aus dem fest im Mauerwerk verankerten Blendrahmen und dem losen Fensterflügel, in dem die Scheiben fixiert sind. Der Fensterflügel ist mit Scharnieren, sogenannten Bändern, am Blendrahmen befestigt. Gummidichtungen sorgen für einen guten Verschluss.
In seltenen Fällen ist kein Fensterflügel eingebaut und der Blendrahmen direkt mit den Scheiben verbunden.
Welche Aufgabe hat der Fensterrahmen?
Der Fensterrahmen soll an dieser Maueröffnung eines Hauses die Wärme im Raum halten. Dafür muss der Anschluss zur Wand luftdicht sein. Für eine gute Abdichtung muss ein Rahmen mitsamt dem Fenster einen guten U-Wert aufweisen. Je niedriger dieser ist, desto luftdichter ist das Konstrukt. Der U-Wert untergliedert sich in verschiedene Unterwerte, von denen der Ug-Wert die Wärmedurchlässigkeit des Rahmens angibt. Eine gute Wärmedämmung erfolgt allerdings nur, wenn auch der U-Wert der Glasscheibe entsprechend niedrig ist.
Blendrahmen und Fensterflügel müssen stabil genug sein, um die Glasscheibe zu fixieren sowie Wind und Wetter zu trotzen. Gleichzeitig muss der Flügel so leicht sein, dass der Bedienkomfort nicht leidet.
Zudem hat der Rahmen auch die Aufgabe, vor Lärm und Einbruch schützen. Für den Wohnkomfort spielt natürlich auch die Optik eine gewisse Rolle.
Welche Fensterrahmen gibt es?
Mittlerweile machen Kunststoffrahmen die Mehrzahl der eingesetzten Arten In Deutschland aus. Über die Hälfte der verbauten Fensterrahmen bestehen aus PVC. Aluminiumrahmen und Holzrahmen folgen mit weitem Abstand. Noch im Gebrauch relativ selten verwendet, aber mit steigender Tendenz, sind Holz-Aluminium-Rahmen.
Je nach Anforderung und preislicher Vorstellung können Sie zwischen diesen Rahmenarten wählen.
Kunststofffenster
Der Kunststoffrahmen besteht aus PVC und hat den Holzrahmen als beliebteste Variante in Deutschland abgelöst. Dafür verantwortlich sind das unschlagbare Preis-Leistungs-Verhältnis und die lange Liste an Vorteilen.

Was sind die Vorteile von Kunststofffenstern?
- Günstig in der Anschaffung
- In allen Farben erhältlich, woraus sich ein hoher Gestaltungsraum ergibt
- Sehr guter U-Wert, der geringfügig besser ist als der von Holz- oder Aluminiumrahmen
- Pflegeleicht, da er nur mit dem Putztuch abgewischt werden muss
- Lange Lebensdauer von bis zu 50 Jahren
- Kaum witterungsanfällig
- Sicherheitsvorkehrungen sind einfach zu integrieren
Was ist der Nachteil von Kunststofffenstern?
- Verhältnismäßig geringe Stabilität
- Teure Reparaturen, da der Rahmen bei einem Riss oder Bruch ausgetauscht werden muss
- Schmutz ist in hellen Räumen schnell sichtbar
- Optisch deutlich weniger ansprechend als Holz
Was kosten Kunststofffenster?
Der Preis für Kunststofffenster ist natürlich von der Rahmengröße und der Verarbeitung abhängig. Handelt es sich um ein viereckigen Standardrahmen oder um einen runden? Extras wie Farbwünsche oder Sicherheitsinstallationen erhöhen den Preis.
Einen Anhaltspunkt bietet die Studie „Mehr Energie sparen mit neuen Fenstern“ des Verbands Fenster und Fassade und des Bundesverbands Flachglas e.V. Für ein Fenster mit den Maßen von je 1,30 Meter Höhe und Breite, Dreifachverglasung und einem Ug-Wert von 0,6 beträgt der Mindestpreis 450 Euro und kann auch locker auf 500 Euro steigen. Montage und Mehrwertsteuer sind dabei inklusive. Lassen Sie sich also nicht täuschen, wenn Sie Angebote von 250 Euro finden. Meist sind das Standardfenster ohne Montage und Ausführungen.
Holzfenster
Dieser Rahmen verleiht dem Gebäude ein wohnliches Ambiente und wird besonders in Einfamilienhäusern häufig eingesetzt, wenn Geld keine Rolle spielt. Zur Auswahl dieses Materials stehen beispielsweise Kiefern, Eichen oder Fichten.

Was ist der Vorteil von Holzfenstern?
- Gute Dämmeigenschaften dank des sehr guten U-Werts
- Natürliche, ansprechende Optik
- Robustheit
- Nachwachsender Rohstoff und damit umweltfreundlicher als andere Materialien
- Verbessertes Wohnklima aufgrund der Atmungsaktivität des Holzes
Was ist der Nachteil von Holzfenstern?
- Hoher Pflegeaufwand
- Extra-Anstrich gegen Witterungen alle paar Jahre nötig; Dadurch können Sie aber die Farbe von Zeit zu Zeit etwas ändern.
- Temperaturschwankungen durch Ausdehnen oder Schrumpfen. Ist der Rahmen nicht ordnungsgemäß eingebaut, liegt er dann nicht mehr richtig an der Fassade an.
Was kosten Holzfenster?
Wie bei den Kunststofffenstern ist der Preis von der Verarbeitung abhängig. Bei Holzrahmen kommt das Material als Faktor zusätzlich noch ins Spiel. Kiefernholz ist die billigste Variante, Eiche die teuerste. Mit 35 Prozent Aufpreis müssen sie hierbei rechnen. Fichte und Lärche liegen dazwischen.
Für das in der Studie angegebene Fenster mit den Maßen von 1,30 Meter Breite und Höhe müssen Sie samt Montage mit 600 bis 650 Euro rechnen. Auch hier gilt wieder: Günstigere Varianten sind sicherlich erhältlich, achten Sie hierbei auf Montage- und Sonderausstattungskosten.
Aluminiumfenster
Diese Fensterart ist häufig im gewerblichen Bereich bei größeren Fenster verbaut. Dann nämlich wird der Fensterrahmen stärker beansprucht und Aluminium kann mit seiner hohen Stabilität auftrumpfen.

Was ist der Vorteil von Aluminiumfenstern?
- Hohe Stabilität und Beständigkeit gegen stark wechselnde Witterungen
- Hohe Haltbarkeitsdauer
- Relativ geringes Gewicht, trotz hoher Stabilität
- Niedrige Wartung
Was ist der Nachteil von Aluminiumfenstern?
- Sehr teuer
- Niedrigerer U-Wert als bei Holz oder Kunststoff. Allerdings haben die Hersteller in den letzten Jahrzehnten nachgebessert, sodass neue Aluminiumfenster auch den Anforderungen der Energieeinsparverordnung (EnEV) entsprechen.
- Korrosionsgefahr, gerade am Meer
Was kosten Aluminiumfenster?
Gleiches Spiel wie beim Holz- und Kunststofffenster. Für ein dreifachverglastes Exemplar mit den Maßen 1,30 mal 1,30 Meter samt Montage müssen Sie mindestens 750 bis 800 Euro aufbringen. Für Ein- und Mehrfamilienhäuser macht die Anschaffung meist keinen Sinn, da das Aluminium seine Stärke nicht in dem Maße ausspielen kann wie bei großen Fenstern von Hochhäusern. Der hohe Preis rentiert sich dann nicht.
Holz-Aluminium-Fenster
Dieses Gemisch soll die besondere Optik des Holzes mit der hohen Wetterbeständigkeit des Aluminiums vermengen. Das Metall befindet sich daher auf der Außenseite.

Was ist der Vorteil von Holz-Aluminium-Fenstern?
- Natürliche Optik im Raum
- Bessere Dämmeigenschaft als Aluminiumfenster
- Beständigkeit des Aluminiums gegen Wind und Wetter
Was ist der Nachteil von Holz-Aluminium-Fenstern?
- Hohe Anschaffungskosten
Was kosten Holz-Aluminium-Fenster?
Bei einem dreifachverglasten Fenster mit den Maßen von je 1,30 Meter Höhe und Breite sollten Sie mit Kosten inklusive Montage ab 750 Euro kalkulieren. Allerdings können Sie bei der Verglasung sparen. Oftmals reicht es, wenn bei dieser Fensterart eine zweifachverglaste Scheibe verwendet wird.
Vor dem Kauf noch wichtig
Welches Material Sie für Ihr Fenster verwenden, bleibt Ihnen überlassen. Benötigen Sie einen leichten Rahmen, bietet sich Aluminium an, soll es optisch anspruchsvoll sein, ist ein Holzfenster das Mittel zur Wahl.
Was sollen Sie beim Kauf eines Fensterrahmen noch wissen?
Je nach Budget und individuellem Bedürfnis können Sie zwischen den verschiedenen Materialien wählen. Die Dämmung, bei der es früher große Unterschiede gab, entspricht mittlerweile bei allen Rahmen der Energieeinsparverordnung. So werden die entsprechenden Werte ohnehin erreicht. In Sachen Einbruchschutz und Schallschutz sind die Preisunterschiede nur noch geringfügig. Auch die Farbe, ob Standard oder Maßanfertigung, spielt eine Rolle.
Vergessen Sie beim Kauf eines Fensters auch nicht, dass Sie die passende Verglasung benötigen. Ebenso entscheidend ist ein etwaiges Gas für die Zwischenräume bei einer Dreifachverglasung. Neben der modernen Dreifachverglasung gibt es auch zusätzliche Beschichtungen für mehr Sicherheit oder Komfort.
Achten Sie bei der Auswahl nicht nur auf die Anschaffungskosten, sondern haben Sie zusätzlich die Haltbarkeit im Hinterkopf. Denn Fensterrahmen mit guten Rahmendämmwerten und einer Dreifachverglasung bieten hohe Qualität und sparen Energiekosten. So haben Sie die Möglichkeit innerhalb weniger Jahre die höheren Anschaffungskosten zu amortisieren.
Welche Fenster-Hersteller gibt es?
Beinahe alle Hersteller produzieren Kunststofffenster. Hier ist die Auswahl am größten. Doch auch für die anderen Fensterarten gibt es genügend Anbieter. Roto, Schüco und Velux bieten alle Bauarten an, weitere Hersteller sind:
Kunststofffenster:
- Aluplast
- Dimex
- KBE
Holzfenster:
- bug
- Esco
- Gutmann
- Heroal
- Solarlux
Aluminiumfenster:
- bug
- Esco
- Forster
- Hartmann
- Hörmann
Holz-Aluminium-Fenster:
- Esco
- Finistral
- Gutmann
- Solarlux
Fazit
Bei der Auswahl neuer Fensterrahmen können Sie zwischen verschiedenen Materialien wählen. Kunststofffenster sind die meist verkaufte Variante aufgrund des besten Preis-Leistungs-Verhältnisses. Das gilt für Altbau-Häuser und Neubauten gleichermaßen. Das Holzfenster wartet mit einem ebenso guten Dämmwert auf und besticht durch natürliche Optik. Allerdings ist dieser natürlich nachwachsende Rohstoff wartungsintensiver und nicht so günstig wie Kunststoff. Eine dritte Möglichkeit sind Aluminiumfenster, die vor allem durch ihr leichtes Gewicht überzeugen und damit für große Glasscheiben verwendet werden können.
Unter den verschiedenen Materialien gibt es unterschiedliche Dämmwerte. Holz und Kunststoff weisen die besten auf, Aluminium bietet aber ebenfalls ausreichend Schutz vor Wärmedurchlässigkeit. Somit können Sie sich beim Kauf voll auf Ihre Bedürfnisse konzentrieren. Bedenken Sie dabei, dass die Kosten nicht nur durch das Material und die Maße bestimmt wird, sondern auch etwaige Sonderausstattungen wie Einbruchschutz den Preis bestimmen.