Holz-Alu-Fenster verbinden zwei Werkstoffe miteinander, die sich durch hervorragende Eigenschaften auf dem Fenstermarkt etabliert haben. Und doch gibt es beim Einbau ein paar Dinge zu berücksichtigen, um die Vorteile vollends genießen zu können. Fensterbau.org liefert die Antworten.

Holzfenster bestechen durch ihre Optik, die dem Innenraum ein gewisses Wohlfühlambiente verpasst. Weiterhin tragen sie positiv zum Wohnklima bei. Holzfenster besitzen die Eigenschaft aktiv zu atmen. Das bedeutet, dass Holzfenster die Luftströmung zumindest teilweise beeinflussen können. Außerdem kann das Holz durch seine porenartige Struktur als Regulator für Feuchtigkeit dienen.
Aluminiumfenster dagegen zeichnen sich in erster Linie durch ihre Robustheit aus. Durch die glatte Oberfläche sind sie nahezu resistent gegen äußere Witterungseinflüsse. Aluminium gilt zudem als elegant und zeitlos.
Genereller Aufbau von Holz-Alu-Fenstern
Grundsätzlich sind Holz-Alu-Fenster wie Produkte aus einem Material aufgebaut. Der Unterschied besteht darin, dass auf den eigentlichen Innenrahmen aus Holz eine Außenschale aus Aluminium gesetzt wird. Durch das pulverbeschichtete Aluminium wird die eigentliche Schwäche des Holzes, die Witterungsanfälligkeit, egalisiert. Dadurch werden auch permanente und lästige Schutzanstriche vermieden.
Weiterhin hat der Holzanteil im Holz-Alu-Fenster den Vorteil, dass er die statische Funktion des Rahmens übernehmen kann. Außerdem übernimmt es die Eigenschaften der Wärmedämmung. Das Metall auf der Außenseite dagegen garantiert eine Alterungsbeständigkeit und die Hinterlüftung des Systems. Dadurch kommt es zu keiner Tau- oder Kondenzwasserbildung.
Wärmeeigenschaften der Holz-Alu-Fenster
Durch eine entsprechende Verarbeitung überzeugen die Holz-Alu-Fenster mit sehr guten Wärmedurchgangskoeffizienten. Die U-Werte konnten mittlerweile auf Passivhaus-Niveau gesenkt werden. Dadurch können moderne Fenster dieser Bauart mit einer 3 fach Isolierverglasung neue Maßstäbe setzen.
Neben den hervorragenden Wärmeschutzeigenschaften ist auch die ökologische Seite nicht zu vernachlässigen. Durch ihre Werkstoffe sind Holz-Alu-Fenster nicht nur mit sehr wenig Energieaufwand herzustellen, sondern können auch vollständig und einfach recycelt werden.
Holz-Alu-Fenster und ihr Schallschutz
Bevor Sie Holz-Alu-Fenster einbauen lassen, sollten Sie sich Gedanken um den Schallschutz machen. Das gilt besonders dann, wenn Sie an einer stark befahrenen Straße wohnen.
Damit Holz-Alu-Fenster guten Schallschutz bieten können, müssen sie von hoher Qualität sein und fachgerecht eingebaut werden. Achten Sie beim Kauf aus diesem Grund auf Fenster, die den Lärm um mindestens zehn Dezibel senken können – das macht einen großen Unterschied für Ihren Komfort.
Generell gilt: Ein Fenster aus Holz und Aluminium erreicht nicht denselben Schallschutz wie ein Kunststofffenster. Die Schallschutzklasse vier eines Holz-Alu-Fensters ist jedoch für stark befahrene Straßen, deren Lärmpegel bis zu 65 Dezibel betragen kann, ausreichend.
Die nachfolgende Tabelle hilft Ihnen, die passende Schallschutzklasse für Ihr Holz-Alu-Fenster zu wählen:
Lärmpegelbereich | Verkehrsdichte | Entfernungen: Haus – Straße | Schallschutzklasse | Dämmmaß |
50 dB | 10–50 Kfz/h | >35m | 1 | 25-29 dB |
51-55 dB | 10–50 Kfz/h | 25-35m | 2 | 30-34 dB |
56-60 dB | 50–200 Kfz/h | 25-35m | 3 | 35-39 dB |
61-65 dB | 1000–3000 Kfz/h | 100-300m | 4 | 40-44 dB |
Holz-Alu-Fenster und der Brandschutz
Während Schallschutz den Komfort erhöht, kann ein brandgeschütztes Fenster Leben retten. Praktisch jedes Holz-Alu-Fenster können Sie mit Brandschutz einbauen lassen. Achten Sie darauf, dass die Fenster die strengen Regeln der Norm EN 13501–2 erfüllen. Die Brandschutzklassen für Fenster tragen einen Buchstaben und eine Ziffer, um ihre Eigenschaften deutlich zu machen:
- E: Schützt Raumabschluss vor Rauch, Feuer und Gasen.
- EI: Zusätzlich zu E wird eine thermische Isolation erreicht.
- EW: Reduziert zudem die Wärmestrahlung.
Die Zahl hinter dem Buchstaben gibt an, wie lange das Glas dem Brand standhält. Ein Holz-Alu-Fenster der Klasse EI30 muss Feuer und Rauch mindestens 30 Minuten davon abhalten, durchzukommen.
Verbesserter Einbruchschutz mit Holz-Alu-Fenstern?
Einbruchhemmende Fenster aus Holz und Aluminium müssen zwei Anforderungen erfüllen:
- Sie besitzen eine einwandfreie Profilkonstruktion und
- bei der Fertigung wurde präzise gearbeitet.
Fensterbauer verwenden unterschiedliche Profilkonstruktionen, die den Einbruchschutz direkt beeinflussen. Achten Sie beim Kauf auf Fenster mit besonders geringer Falzluft, weil diese Einbrechern das Aushebeln erschwert.
Wie einbruchhemmend das Fenster tatsächlich ist, hängt davon ab, welche Sicherheitsklasse es erfüllt. Einen guten Schutz gegen Gelegenheitstäter bieten Fenster der Klasse WK2/RC2, die von der Polizei empfohlen werden; verlässlich sind Fenster, die zumindest die Sicherheitsklasse WK3/RC3 erfüllen.
Holz-Alu-Fenster nachträglich einbauen lassen
Mit dem nachträglichen Holz-Alu-Fenster-Einbau haben Sie die Chance, Ihre Immobilie in puncto Optik, Brandschutz, Schallschutz und Einbruchschutz aufzuwerten. Sprechen Sie Ihr Vorhaben frühzeitig mit einem Fensterbauer ab, der Ihnen bei der Wahl passender Modelle behilflich ist. Bedenken Sie: Fenster aus Holz und Alu sind teurer als vergleichbare Produkte aus Kunststoff. Dafür punkten die Holz-Alu-Varianten mit einer langen Lebensdauer.
Für den nachträglichen Einbau (im Altbau) sollten Sie prüfen, ob Sie Förderprogramme in Anspruch nehmen können. Bei der KfW gibt es verschiedene Zuschüsse und Kredite für den Einbau und die Sanierung von Fenstern (Programm 430 sowie 151/152). Vom BAFA gibt es keine direkte Förderung, jedoch können Sie sich von einem Energieberater über Sanierungsmaßnahmen informieren lassen; das BAFA übernimmt 60 Prozent der Kosten. Wenn die Beratung 800 Euro (Maximalsumme) kostet, zahlen Sie lediglich 320 Euro.