Aus Altbauten sind Holzfenster kaum wegzudenken. Doch auch für moderne Häuser stellen Sie oft eine gute Wahl dar. Welche Vor- und Nachteile Holzfenster mit sich bringen und ob ein Holzfenster sich für Sie lohnt, erfahren Sie im folgenden Beitrag auf Fensterbau.org.
Jahrhunderte lang galten sie als Standard in Wohnungen und Häusern. Von den neuen Materialien Aluminium und Kunststoff in der Nachkriegszeit verdrängt, erlebten Holzfenster in den vergangenen Jahren eine Renaissance. Moderne Holzfenster kombinieren eine zeitlose Optik mit einer verbesserten Lebensdauer und werden sowohl in rustikalen Landhäusern als auch in modernen Stadtwohnungen wieder verstärkt eingebaut.
Schon in der Antike wurden Löcher in die Wände der Unterkünfte eingelassen. Um vor der Witterung geschützt zu sein, wurden Rahmen und Verglasungen entwickelt. Die ersten Rahmen waren einfache Konstruktionen aus Holz. Diese Holzfenster wurden bis weit in die Neuzeit benutzt und immer weiter verbessert. Erst mit der Entwicklung neuer Werkstoffe wurden Holzfenster aufgrund ihrer geringeren Lebensdauer als unwirtschaftlich eingestuft. Kunststofffenster und Aluminiumfenster erwiesen sich als widerstandsfähiger und pflegeleichter und passten außerdem besser zur modernen Architektur. Heutzutage ist das vielseitige Material Holz jedoch wieder im Kommen, auch weil einige der typischen Nachteile von Holz mittels moderner Techniken relativiert werden können. Welche das sind und worin die Vorteile von Holzfenstern liegen, erfahren Sie im Folgenden.
Vorteile von Holzfenstern im Überblick
Wärmedämmung & Ökobilanz
Ein Vorteil von Holzfenstern stellt ihre geringe Wärmeleitfähigkeit dar. Dadurch fungieren sie ohne Zusatzmaterialien als Isolierungsschicht. Ihr Einsatz spart Heizkosten und schont die Umwelt. Auch sonst ist ihre ökologische Bilanz äußerst positiv: Holz lässt sich wiederverwenden, und anders als bei Kunststoffen und Aluminium entfällt die Herstellung.
Schallschutz & Luftaustausch
Wer ein Holzfenster einbauen lässt, ist auch bestens gegen Außenlärm geschützt. Dennoch dichten Holzfenster nicht so stark wie Kunststofffenstern. Entweicht nicht allzu viel Luft, ist dieser Effekt positiv, denn durch die Luftzirkulationen entweicht die Feuchtigkeit der Innenräume. Dadurch ist Schimmelbildung weniger wahrscheinlich.
Optik & Einsatzmöglichkeiten
Gewählt werden Holzfenster vor allem wegen ihrer Optik. Das Material lässt sich in einer Vielfalt von Profilen und Formen verarbeiten. Ob klassisch viereckig, mit Rundbögen, mit Sprossen oder in Form von romantischen Kastenfenstern, wirken Holzkonstruktionen eleganter und weniger steril als Aluminium oder Kunststoff. Wer nach Maß anfertigen lässt, kann in der Tischlerei zwischen vielen Profilen unterscheiden.
Neben den klassischen Holzarten wie Eiche, Buche oder Fichte, können auch Tanne, Douglasie oder Kiefern für Fenster verwendet werden. Neuerdings kommen auch exotischere Sorten wie Eukalyptus oder Meranti zum Einsatz, die aus tropischen Gebieten stammen.
Nachteile von Holzfenstern im Überblick
Neben den Vorteilen existieren natürlich auch Nachteile. Zum einen ist hier das Gewicht zu nennen. Im Gegensatz zu Rahmen aus Kunststoff und Aluminium sind Holzfenster deutlich schwerer.
Pflegeaufwand und Beständigkeit
Auch der deutlich höhere Pflegeaufwand wirkt sich als Nachteil aus. UV-Licht, Temperaturschwankungen und Nässe setzen den Rahmen mit der Zeit erheblich zu und verkürzen die Lebensdauer. Die Resistenzklasse des Rahmens ist hierbei zu beachten, sowie die Möglichkeiten diese durch weitere Schutzmaßnahmen zu erhöhen. Weiterhin konnte durch den Einsatz von Lacken und Lasuren die Langlebigkeit deutlich erhöht werden, so dass sie mittlerweile Fenstern aus Kunststoff und Aluminium nur wenig nachstehen.
Im Vergleich zu Modellen aus Kunststoff sind Ausbesserungsarbeiten unkompliziert und schnell durchführbar. Risse, Kanten und Dellen können durch den Einsatz von einfachen Materialien beseitigt werden.
Kosten
Preislich stehen Holzfenster zwischen den günstigen Kunststoffmodellen und den teureren Aluminiumkonstruktionen. Ein einflügeliges Holzfenster aus einer preiswerten Holzsorte wie Kiefer kann bereits mit 100 Euro erworben werden. Ein zweiflügeliges Fenster liegt preislich bei zirka 200 Euro. Auch hier ist eine Förderung möglich, wenn bei einer Sanierung oder bei einem Neubau das Fenster den geforderten U-Wert unterschreitet.