Polymethylmethacrylat wird umgangssprachlich als Acrylglas oder auch als Plexiglas bezeichnet. Dabei handelt es sich um einen synthetischen, thermoplastischen Kunststoff, der aufgrund seiner Ähnlichkeit zu Glas in vielen Industrieteilen zum Einsatz kommt. Acrylglas wird oftmals als Glasersatz genutzt, da es leichter ist und nicht so schnell zersplittert. Entwickelt wurde es in Europa gegen Ende der 20er Jahre des letzten Jahrhunderts.
Eigenschaften von Plexiglas
Plexiglas ist biegsam und bedingt schlagfest. Es ist ab 100 °C plastisch verformbar und lässt sich problemlos verschweißen und verkleben. Da es weniger reflektiert, lässt Acrylglas Licht besser durch als „normales“ Glas. Es ist witterungs- und altersbeständig sowie beständig gegen Öl, Benzin und gegen mittlere Konzentrationen von Säure und Lauge. Plexiglas ist relativ kratzunempfindlich.
Ein Nachteil von Plexiglas liegt darin, dass es von Alkohol angegriffen wird. Dann kann es zu einer sogenannten Craquelé kommen, also zu einer Rissbildung. Bei dauerhafter Einstrahlung von UV-Licht wird das Material spröde.
Einsatzmöglichkeiten von Plexiglas
Vor allem in der Medizin kommt Plexiglas häufig zur Anwendung. Dort wird es zur Herstellung von Kontaktlinsen, für Brillengläser, als Prothese in der Zahnmedizin, in der Hörgeräteakustik für das sogenannte Ohrpassstück sowie in der Orthopädie als Knochenzement genutzt.
Auch für Leuchtwerbung und für Leuchtenabdeckungen nutzt man Plexiglas. Der Fensterbauer setzt es bei seiner Arbeit zum Beispiel beim Bau eines Gewächshauses oder eines Wintergartens ein. Spezielle Acrylgläser haben die Fähigkeit, UV-Licht durchzulassen und gleichzeitig Infrarotstrahlung zurückzuwerfen und bieten sich für diesen Zweck an. Auch bei der Verkleidung von Balkonen und Terrassen bietet sich Plexiglas als Alternative an.
Im Inneren der Wohnung findet sich Plexiglas zum Beispiel bei Verkleidungen von Badewannen und Duschen sowie in Zimmertüren und Möbeln.