Egal, ob Sie die Fenster blickdicht machen, sie lediglich dekorativ gestalten oder sich vor Sonne schützen möchten: Fensterfolien sind in vielerlei Hinsicht eine gute Idee. Das Problem: Werden sie nicht ganz besonders akkurat angebracht, dann lösen sich schnell Ecken und der Schmutz kann sich auf dem Kleber ansammeln. Das Selbstanbringen einer Sichtschutzfolie ist also nur dem zu raten, der sehr genau arbeitet. Alternativ haben Sie aber natürlich immer die Möglichkeit, einen Fachmann zu beauftragen.
Alles auf einen Blick:
- Fensterfolie erfüllt verschiedene Aspekte: Sie kann zum Sonnenschutz, als Isolation, zur Dekoration und zum Sichtschutz eingesetzt werden.
- Sonnenschutzfolien werden selbstklebend, mit Montagekleber und statisch – also selbsthaftend – angeboten. Die notwendige Anbringung richtet sich in erster Linie nach der Folienart.
- Damit keine Luftblasen aufkommen, sollten Sie beim Anbringen einen sogenannten Rakel verwenden.
- Bei großen oder schwer zugänglichen Fensterflächen empfiehlt es sich auf jeden Fall, einen Fachmann zu beauftragen.
Was ist Fensterfolie?
Wie der Name schon sagt, handelt es sich um eine Folie, die am Fenster – genauer gesagt an der Scheibe – angebracht wird, und zwar in der Regel auf der Innenseite, wobei außen auch möglich ist. Dabei können unterschiedliche Zwecke erfüllt werden. Der Hauptgrund ist Sichtschutz. Gerade für Bade- und Schlafzimmer wird diese Folie gern verwendet, da keine zusätzlichen Gardinen oder Rollos notwendig sind und dennoch niemand zum Fenster hineinschauen kann. Spezielle Spiegelfolien sorgen sogar dafür, dass Sie heraus- aber niemand hineinschauen kann.
Für diese Zwecke können Sie Fensterfolie nutzen:
- Isolierung
- Sichtschutz
- Schutz vor Glasbruch
- Sonnenschutz
- Blendreduzierung
- UV-Schutz
- Dekoration
- Anti-Graffiti-Schutz
Welche Fensterfolien-Arten gibt es?
- Sichtschutzfolien
Sichtschutzfolien werden in Bereichen eingesetzt, in denen es nicht erwünscht ist, dass jemand hinein- oder herausschauen kann. So haben Sichtschutzfolien in Schulgebäuden beispielsweise den Vorteil, dass die Schüler weniger stark abgelenkt sind. Gleichzeitig können sie jedoch auch in Bereichen eingesetzt werden, in denen die Privatsphäre erhalten bleiben soll, also beispielsweise im Schlafzimmer oder im Bad.
Es gibt Sichtschutzfolien in unterschiedlichen Farben und Designs. So können Sie sich beispielsweise für eine Milchglasoptik entscheiden oder eine Ornamenten-Folie wählen, die mehr oder weniger durchsichtig, aber auch relativ bunt sein kann.

- Spiegelfolien
Spiegelfolien können in Bereichen eingesetzt werden, in denen Sie zwar jederzeit ungehindert hinausschauen möchten, jedoch niemand hineinschauen soll. Sie eignen sich daher ebenfalls für Bade- und Schlafzimmer, können aber selbstverständlich auch in allen weiteren Räumlichkeiten verwendet werden.
Während Sie von innen ungehindert durch das Fenster sehen können, ist es von außen nicht möglich, in den Raum zu schauen. Wer auch immer dies versucht, wird sich in der Folie nur selbst sehen. - Sonnenschutzfolie
Gerade für Räume mit vielen und großen Glasscheiben, die nach Süden ausgerichtet sind, lohnt sich die Anbringung einer Sonnenschutzfolie. Diese verhindert, dass übermäßig viele Sonnenstrahlen eindringen können, sodass die Temperaturen während der Sommermonate im jeweiligen Raum deutlich reduziert werden können. Diese Variante eignet sich daher auch hervorragend für Dachgeschosswohnungen.
Die Sonnenschutzfolie hat durch ihren UV-Filter einen weiteren entscheidenden Vorteil: Gegenstände können nicht ausbleichen. - Isolierfolien
Für Isolierfolien, auch Energiesparfolien genannt, gibt es gute Gründe. Denn sie helfen dabei, Energie einzusparen. Gerade bei wenig isolierten Fensterscheiben kann sich das Anbringen lohnen. Das Einsparpotenzial der Heizkosten liegt bei bis zu 35 Prozent, sodass die Isolierfolien nicht nur der Umwelt, sondern auch Ihrem Budget zugutekommen.
Isolierfolien bieten des Weiteren im Sommer einen hohen Wärmeschutz, sie filtern die UV-Strahlung und erweisen sich daher als ganzjährige Alternative für Sonnenschutzfolien.
- Schutzfolien
Darüber hinaus gibt es Schutzfolien, die den Einbruchschutz bei Fenstern unterstützen und beispielsweise dazu beitragen, dass die Scheiben nicht zerkratzen oder platzen können. Damit dieser Effekt bestmöglich erzielt wird, ist es wichtig, die Folie auf der Seite der Scheibe anzubringen, die abgewandt vom möglichen Schlag ist.
- Rahmenfolien
Die oben genannten Varianten werden allesamt an der Scheibe befestigt. Es gibt jedoch auch Folien, die auf den Rahmen aufgetragen werden. So lässt sich aus einem in die Jahre gekommen Rahmen ein völlig neuer Look erzeugen, ohne dass Sie hierfür viel Geld ausgeben müssen. Rahmenfolien sind in allen erdenklichen Farben erhältlich und lassen sich ebenso einfach anbringen wie die Scheibenfolien.
Drei Varianten: selbstklebend, mit Montagekleber und statisch
- selbstklebende Fensterfolie
Hier gibt es eine Klebeseite, die am Fensterglas innen fixiert wird. Sie müssen also nicht zusätzlich mit Kleber hantieren, sondern rollen einfach ab und verkleben schrittweise am Fenster. Ein Nachteil dieser Variante ist jedoch, dass sie sich, einmal verklebt, nur schwer wieder lösen lässt, sollten Korrekturen notwendig sein. Diese Folienart lässt sich nicht so einfach abziehen. - statische Fensterfolie
Diese Variante, die auch als Adhäsionsfolie oder Haftfolie bekannt ist, lässt sich deutlich einfacher anbringen. Sie befeuchten bei der Montage einfach die Fensterscheibe und legen nun die statische Folie dagegen. Durch die statische Aufladung haftet sie an, ist aber noch flexibel genug, um verschoben werden zu können. Korrekturen sind hiermit jederzeit problemlos möglich.
Im Vergleich zur selbstklebenden hat die statische Fensterfolie jedoch den Nachteil, dass sie sich stellenweise lösen kann und manchmal sogar komplett von der Glasscheibe abfällt. Das Entfernen allerdings ist ebenfalls leichter und ohne Rückstände möglich. Daher eignet sich diese Folienart auch gut für Marketing- und Werbungszwecke. - nassklebende Folie
Bei der Nassverklebung wird der Klebstoff mithilfe einer Sprühflasche aufgetragen. Die Flüssigkeit besteht aus destilliertem Wasser und einem speziellen Destillat. Diese Methode wird häufig von Profis verwendet.
Vorteile von Fensterfolie
Einer der wichtigsten Aspekte bei der Verwendung ist sicherlich der, dass das Folieanbringen deutlich einfacher und kostengünstiger ist als der Kauf einer Scheibe, die denselben Effekt erzielt. Allerdings sollten Sie auf hochwertige Folien achten.
Zusätzlich gibt es weitere gute Gründe, je nachdem zu welchem Zweck Sie das Folienmaterial verwenden:
- einfach aufzubringen
- je nach Fensterfolienvariante leicht zu entfernen
- perfekte Isolierung auch bei Fenstern mit einer geringen Dämmleistung
- Hitzeschutz im Sommer und Kälteschutz im Winter
- hohe Sicherheit gegen Zerbersten oder Zerkratzen, wenn eine spezielle Schutzfolie verwendet wird
- Sichtschutz: Blicke von außen werden verhindert, während Sie bei einigen Varianten jedoch problemlos aus dem Fenster schauen können
- Anbringung nicht nur an Scheiben, sondern auch an weiteren Glaselementen wie beispielsweise Spiegeln oder Glastüren beziehungsweise Haustüren mit Glaseinsatz möglich
- hoher dekorativer Effekt
- große Auswahl: in zahlreichen Größen, Farben und Mustern erhältlich
So funktioniert das Folieanbringen – Schritt-für-Schritt-Anleitung
Gerade das Aufbringen von Klebefolien erweist sich manchmal als schwierig. Häufig bilden sich zum Beispiel unerwünschte Blasen. Wir erklären Ihnen in dieser Anleitung, welche Schritte im Einzelnen notwendig sind und welche Materialien und Werkzeuge Sie dafür benötigen.
Welches Werkzeug benötige ich?
- Glasschaber
- Lappen
- Rakel
- Maßband oder Lineal
- Stift
- Klebeband
- Cuttermesser, Schere oder spezielles Skalpell
- Sprühflasche
Welches Material benötige ich?
- Fensterfolie
- Glasreiniger
- Küchenkrepp
- Wasser

Fensterfolie anbringen – Schritt-für-Schritt-Anleitung
Klebt eine Sichtschutzfolie einmal, ist es nicht mehr möglich, sie zu entfernen um sie neu aufzukleben. Umso wichtiger ist es, dass Sie bei der Montage auf der Fensterverglasung mit besonderer Sorgfalt vorgehen. Um die Fensterfolie blasenfrei anzubringen und eine möglichst lange Haltbarkeit auf der Glasfläche zu erzielen, gehen Sie bei der Montage in den folgenden Schritten vor:
Schritt 1: Fensterscheibe reinigen
Verwenden Sie zunächst den Glasschaber, um grobe Verschmutzungen rückstandslos zu entfernen. Jedes noch so kleine Sandkorn kann später unschöne Beulen erzeugen, sodass Sie dies unbedingt vermeiden sollten. Sobald die groben Verschmutzungen entfernt sind, reinigen Sie die Scheibe gründlich mit einem feuchten Lappen. Fahren Sie mit Schritt zwei fort, sobald die Scheibe vollständig trocken ist.
Schritt 2: Scheibe vermessen und zuschneiden
Messen Sie nun die Glasfläche aus und übertragen Sie die ermittelten Werte auf die Folienrückseite.
Schneiden Sie nun das Material vorsichtig zu.
Schritt 3: Folie und Fenster besprühen
Damit sich das Material leichter verarbeiten lässt, sollten Sie zunächst die Glasfläche großzügig mit Wasser besprühen. Auch die Folienvorder- und -rückseite müssen eingesprüht werden. Handelt es sich um selbstklebende Folie, besteht auch die Möglichkeit, sie trocken zu verkleben. Allerdings lässt sie sich dann deutlich schwieriger verarbeiten und es besteht ein erhöhtes Risiko der Blasenbildung. Legen Sie nun die blickdichte Folie auf die Scheibe und streichen Sie sie nach allen Seiten gut aus, damit keine Blasen entstehen. Und jetzt vorsichtig abziehen.
Schritt 4: finales Zuschneiden
Sollten Sie eine Sicherheitszugabe vorgenommen haben, kann dieser Rand nun mit einem Cuttermesser sauber abgetrennt werden. Danach lassen Sie die Fensterfolie mindestens vier Tage lang vollständig trocknen. Während dieser Zeit sollten Sie sie nicht berühren, da sie sich hierdurch verschieben kann.
3 Tipps zum Anbringen ohne Luftblasen
Beim Fensterfolieaufbringen können sich schnell Luftblasen bilden, wenn Sie nicht professionell vorgehen. Um das zu vermeiden, empfiehlt es sich zum einen, hochwertige Produkte zu kaufen. Zum anderen gibt es Tricks, mit denen es Ihnen gelingt, das Material ohne Blasen auf die Glasfläche zu kleben – auch ohne professionelle Montage:
- Verwenden Sie einen Rakel
Ein spezieller Rakel hilft Ihnen beim optimalen Ausstreichen, sodass die Luft unter der Folie entweichen kann. Dafür drücken Sie das Material zunächst an der Glasscheibe leicht an und streichen es danach mit dem Rakel von der Mitte aus nach links und nach rechts aus. Die Luftblasen wandern hierdurch immer weiter zum Rand und verschwinden danach komplett. - Klebefolie aufbringen
Achten Sie darauf, dass die Folie ausschließlich auf der Scheibe und nicht auf dem angrenzenden Dichtgummi oder Fensterrahmen klebt. Dort erreicht sie nämlich nicht die notwendige Haftung. Dies führt nicht nur dazu, dass sie sich im schlimmsten Fall komplett lösen kann, sondern hierdurch können auch Blasen entstehen. Es ist also wichtig, dass Sie die notwendige Länge und Breite exakt ausmessen. - Verwenden Sie einen Fön
Beim Kleben ums Eck erhöht sich die Gefahr der Blasenbildung. Um das Ganze geschmeidiger und biegsamer zu machen, können Sie das Material mit einem Fön erwärmen und dann vorsichtig um die Ecke legen. Danach mit einem weichen Tuch glattstreichen.
Kosten
Die Fensterfolien-Kosten können stark variieren, je nachdem zu welchem Zweck Sie sie verwenden möchten. Das sollten Sie bedenken, bevor Sie das Material an den einzelnen Fenstern anbringen lassen. Die Preise hängen vor allem von der Folienart ab, richten sich aber auch nach weiteren Faktoren, auf die wir nachfolgend eingehen möchten.
Welche Folienart wird verwendet?
Einfache Dekorfolien kosten mit Abstand am wenigsten, andere Folien wie spezielle Isolierfolien sind deutlich teurer. Mit welchen Kosten Sie im Einzelnen rechnen sollten, können Sie der nachfolgenden Tabelle entnehmen:
Art der Folie | Preis pro Quadratmeter |
Anti-Graffiti-Folie | ab 20 Euro |
Dekorfolie | ab 10 Euro |
Isolierfolie | ab 30 Euro |
Kratzschutzfolie | ab 20 Euro |
Milchglasfolie | ab 15 Euro |
Spiegelfolie | ab 30 Euro |
Splitterschutzfolie | ab 20 Euro |
Sonnenschutzfolie | ab 25 Euro |
Möchten Sie die Folie nicht selbst anbringen, sondern einen Profi beauftragen, spielen weitere Faktoren für die Bemessung des Preises eine wichtige Rolle:
- Art des Glases
Welche Glasart soll beklebt werden? Einfaches Glas, Sicherheitsglas oder Isolierglas? - zu folierende Fläche
Die meisten Experten rechnen entweder nach der zu folierenden Fläche – also nach Quadratmetern – oder aber nach der Anzahl der Fenster ab. Je größer die Fläche, desto höher fällt normalerweise der Preis aus. - Zugänglichkeit der Fenster
Wenn es sich um ein Fenster in einer Standardhöhe handelt, gilt dieses als leicht zugänglich. Es gibt jedoch auch Fälle, in denen Fenster in einer großen Höhe foliert werden müssen. Dies ist zum einen schwieriger und zum anderen werden spezielle Hilfsmittel wie beispielsweise eine Hebebühne benötigt. Hierdurch können die Kosten erheblich ansteigen. - Besonderheiten bei der Montage
Auch Besonderheiten bei der Montage wie beispielsweise schräge Fenster oder spezielle Formen können sich auf den Preis auswirken.
Was kostet der Experte?
Nachfolgend möchten wir Ihnen eine Beispielrechnung für das Anbringen einer Sonnenschutzfolie für insgesamt zehn Quadratmeter Fensterfläche mit einfachem Zugang anbieten:
Position | Preis pro 10 qm |
Sonnenschutzfolie | 250 – 300 Euro |
weiteres Material | 5 – 10 Euro |
Zeitaufwand (ca. 2 Stunden) | 120 – 190 Euro |
Anfahrtskosten | 40 – 50 Euro |
Gesamtkosten | 415 – 550 Euro |
Aus der obigen Berechnung ergibt sich ein Quadratmeterpreis von etwa 40 bis 55 Euro. Sollten Sie die Folie selbst anbringen, müssen Sie lediglich mit den Materialkosten rechnen.
Fazit
Fensterfolie bietet nicht nur Isolierung, effektiven Sichtschutz oder Blendschutz, zum Beispiel im Büro, mit ihr lässt sich auch ein dekorativer Effekt erziehen. Verwenden Sie eine Spiegelfolie, können Sie weiterhin ungehindert aus dem Fenster schauen, aber Fremde können nicht hineinschauen. Außerdem sorgen spezielle Sicherheitsfolien dafür, dass Fensterscheiben nicht zerbersten können. Für die Folierung braucht es allerdings etwas Know-how, denn sonst bilden sich unschöne Blasen und Falten, die Sie im Nachhinein nicht mehr glattstreichen können. Gerade bei Fenstern, die schwer zugänglich sind, empfiehlt sich die Beauftragung eines Profis.