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Einbruchschutz & Sicherheit

Einbruchschutz bei Fenstern: Wichtige Tipps für mehr Sicherheit

Margarethe Lohneis
Verfasst von Margarethe Lohneis
Zuletzt aktualisiert: 12. Mai 2022
Lesedauer: 7 Minuten
© BrianAJackson / istockphoto.com

Vor allem Fenster und Balkon- bzw. Terrassentüren bieten Einbrechern immer wieder gute Möglichkeiten, in eine Wohnung zu gelangen. Deshalb ist es immens wichtig, diese Bereiche optimal zu schützen und einen umfassenden Einbruchschutz vorzunehmen. Wir verraten Ihnen in diesem Artikel, worauf Sie bei der Fenstersicherung im Einzelnen achten sollten und mit welchen einbruchhemmenden Maßnahmen Sie nachrüsten können.

Alles auf einen Blick:

  • Alles rund ums Glas lässt sich besonders einfach öffnen. Umso wichtiger sind Fenstersicherung und weiterer Schutz am Haus wie Fenstergitter oder Rollläden.
  • Nur die wenigsten Einbrecher schlagen die Scheiben ein. Der Großteil hebelt die Elemente einfach aus.
  • Alarmanlagen oder Fenstersicherung lassen sich problemlos nachrüsten.
  • Die Angebote sind sehr unterschiedlich. Sie sollten sich daher vor dem Kauf gut über den jeweiligen Einsatzzweck und die Qualität informieren. Es gibt verschiedene Förderprogramme, über die Sie einen Zuschuss erhalten können, zum Beispiel eine KfW-Förderung.


Hab und Gut sichern mit Einbruchsschutz

Ein Einbruchschutz sorgt für Abschreckung bei Einbrechern, denn ihnen bleiben nur wenige Sekunden, um unentdeckt ins Haus zu kommen. Es gibt mehrere Arten von Schutzvorrichtungen, die die Verglasung betreffen.

Was bedeutet Einbruchschutz Fenster?

Laut der Polizeilichen Kriminalstatistik erfolgt der Großteil aller Einbrüche über Glas. Mit einem Einbruchschutz schützen Sie Ihr Eigentum vor Diebstahl und sich selbst vor den seelischen Folgen eines Eindringens in Ihren privaten Bereich. Da die wenigsten Gebäude einbruchgesichert sind, fällt es Dieben in der Regel leicht, sich Zutritt zu einer Wohnung zu verschaffen. Es reichen wenige Sekunden aus, um ein Fenster oder eine Tür auszuhebeln. Das Einschlagen von Scheiben oder das Eintreten von Türen ist dabei gar nicht notwendig.

Es ist also sinnvoll, dass Sie Ihr Hab und Gut schützen und sich einen hochwertigen und sicheren Einbruchsschutz wie Fenstergitter, Rollläden oder Fensterschlösser zulegen.

Was sind einbruchssichere Fenster?

Einbruchssichere Verglasung macht es Einbrechern schwerer, ins Haus zu gelangen. Es gibt sehr gute Möglichkeiten der Nachrüstung mit Einbruchschutz, beispielsweise durch ein entsprechendes Fenster-Zusatzschloss, abschließbare Fenstergriffe, Gitter oder einbruchhemmende Verglasung.

Unter der Norm DIN EN 1627 sind alle Eigenschaften zusammengefasst, die wichtig sind, um sich vor Einbruch zu schützen. Hier wird bei der Verglasung unterschieden zwischen verschiedenen Widerstandsklassen von RC1 bis RC6.

Schon gewusst?
Die Resistance Class (RC), also die Widerstandsklasse RC beinhaltet bestimmte Sicherheitsmaßnahmen aus Bauteilen, die einbruchhemmend wirken. Die Kategorie RC2 ist eine Sicherheitsklasse, die für den privaten Bereich zum Schutz vor Gelegenheitstätern ausreicht. Bei besonderer Gefährdung sollten Sie auf RC3 ausweichen.

Guter Schutz und Sicherheit sollten im ganzen Haus vorherrschen. Denken Sie also nicht nur an Vorbeugung im Erdgeschoss. Auch die Kellerfenster oder die Balkontüre im ersten Stock sollten Sie unbedingt wirksam nachrüsten.

Wichtig ist, dass die Einbruchsicherung professionell und nach der Einbauanleitung integriert wurde, denn nur hierdurch kann ein hoher Schutz garantiert werden. Wenn Sie zum Beispiel eine KfW-Förderung beantragen möchten, dann müssen Sie sowieso einen Fachmann mit der fachgerechten Montage beauftragen.



Sicherheitstechnik Fenster

Der Einbruchschutz wird in verschiedenen Varianten angeboten. Es kann sich auch lohnen, mehrere Sicherungen vor Einbruch wie Funk-Alarmanlage, spezielle Verglasung und Fenstersicherung selbst bei gekippten Fenstern in einem Haus miteinander zu kombinieren.

Welche Arten von Fenstersicherung gibt es?

Leicht nachzurüstende Maßnahmen im Bereich Einbruchssicherung Fenster sind unter anderem:

  • Fenstergriffe mit Schloss
  • Spezielle Türgriffe
  • Pilzkopfverriegelungen
  • Sicherheitsfolie
  • Bändersicherung

Abschließbare Fenstergriffe und Türgriffe

Einbrecher beschädigen oft den Fenster- oder Türgriff, um in eine Wohnung zu gelangen. Wenn Sie jedoch abschließbare Fenster- und Türgriffe verwenden, die nach DIN 18267 genormt sind, können die Griffe nicht aufgehebelt werden. Das erhöht die Sicherheit deutlich.

Hand einer Frau auf einem abschließbaren Fenstergriff mit Schlüssel
© Devenorr / Istockphoto.com

Sicherheitsbeschläge mit Pilzkopfverriegelungen

Die zusätzlichen Sicherheitsbeschläge werden auf den Fensterrahmen aufgeschraubt und können separat verschlossen werden. Je mehr Pilzkopfverriegelungen es gibt, desto höher ist der Schutz vor Einbrechern.

Sicherheitsfolie

Gelingt es dem Einbrecher nicht auf Anhieb, in die Wohnung zu gelangen, wird er möglicherweise die Scheibe der Terrassentür einschlagen wollen. Dies verhindern Sie, indem Sie eine Sicherheitsfolie verwenden. Dadurch kann das Glas nicht splittern.

Bändersicherung

Damit die Türen und Fenster nicht aus der Angel gehoben werden können, hilft eine sogenannte Bändersicherung.

Ist eine Überwachungskamera sinnvoll?
Eine gut sichtbar angebrachte Überwachungskamera kann Einbrecher abschrecken. Zudem besteht die Möglichkeit, einen Einbruch besser und schneller aufzuklären, wenn eine Überwachungskamera verwendet wird.

Nachrüstung und professioneller Einbau

Den Einbruchschutz können Sie in der Regel problemlos nachrüsten. Mit etwas handwerklichem Geschick können Sie das auch selbst machen.

Kann ich Einbruchschutz jederzeit nachrüsten?

Wir können Sie beruhigen. Es ist durchaus jederzeit möglich, Einbruchschutz nachzurüsten. Selbst bei alten Gebäuden ist dies kein Problem.

Wenn Sie Ihr Haus optimal absichern möchten, sollten Sie jedoch darauf achten, alles gleichermaßen zu sichern, auch die Türen. Es bringt nichts, wenn Sie nur einen Teil sichern, sodass der Einbrecher nur ein Fenster weiterrücken muss, um sich Zutritt zum Haus zu verschaffen.

Kann ich den Schutz selbst anbringen oder einen Profi beauftragen?

Es besteht durchaus die Möglichkeit, den Einbruchschutz Fenster selbst anzubringen. Wenn Sie eine Förderung beantragen möchten, dann müssen Sie aber in der Regel einen Fachbetrieb beauftragen, der die Mindestanforderungen garantiert.

Grundsätzlich empfehlen wir, den Einbau der Einbruchsicherung durch einen Experten durchführen zu lassen. Dieser verfügt über alle wichtigen Vorkenntnisse und kann Sie bezüglich der besten Variante beraten. Außerdem arbeitet er zuverlässig, sodass Sie vom bestmöglichen Schutz profitieren.



Vorteile, wenn Sie einen Profi mit dem Anbringen des Einbruchschutzes beauftragen:

  • Individuelle Lösungen für Ihre persönliche Situation
  • Schnelle und hochwertige Arbeit, die für garantierte Sicherheit sorgt
  • Sie müssen nicht überlegen, welche Einbruchsicherung Sie benötigen und wie Sie diese anbringen müssen
  • Sie profitieren von der Gewährleistung durch den Fachmann

Kosten und Förderung

Die Kosten für den Einbau richten sich danach, für welche Variante Sie sich entscheiden und in welchem Umfang Sie den Schutz integrieren möchten. Die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) bietet finanzielle Förderung an.

Wie teuer ist es, Fenster und Türen einbruchsicher zu machen?

Wie teuer der Einbruchschutz ist, richtet sich unter anderem nach dem Schutz, für den Sie sich entscheiden. Statten Sie jedes Fenster und jede Balkontür mit verschiedenen Sicherungselementen aus, können durchaus mehrere Hundert Euro pro Fenster zusammenkommen. Unter dem Strich sind das bei einem Haus schnell mehrere Tausend Euro.

Wird der private Einbruchschutz finanziell gefördert?

Ein umfangreicher und qualitativ hochwertiger Schutz vor Einbruch ist also mit einigen Kosten verbunden. Doch Sie haben die Möglichkeit, einen zinsgünstigen Kredit bzw. einen Zuschuss zu beantragen, um den Einbruchschutz zu optimieren.

Die KfW fördert im Bereich Einbruchsschutz Fenster unter anderem:

  • Türzusatzschlösser
  • Querriegelschlösser
  • Kastenriegelschlösser
  • aufschraubbare Fensterstangenschlösser
  • abschließbare Griffe
  • abschließbare Fenster (Fenster-Zusatzschlösser)
  • Bandseitensicherungen
  • Fenstergitter
  • Pilzkopfverriegelungen
  • einbruchhemmende Rollläden oder Klappläden außen
  • Alarmanlagen Smarthome-Anwendungen mit Einbruchmeldefunktion

Auch bei der Förderung neuer Fenster gibt es einige Möglichkeiten.

WICHTIG!
Die Arbeiten muss ein Fachunternehmen durchführen. Sie müssen zudem den technischen Mindestanforderungen entsprechen.


Fazit

Einbruchschutz wird immer wichtiger. Um sich selbst und Ihr Hab und Gut zu schützen, sollten Sie deshalb über einen umfangreichen Sicherung nachdenken, vor allem im Bereich der Fenster sowie bei Balkon- und Terrassentüren. Es gibt durchaus sehr gute Möglichkeiten, Einbrechern den Zutritt zur Wohnung zu verwehren. Obendrein können Sie sich einen Zuschuss oder einen zinsgünstigen Kredit von der KfW-Bank sichern.

Über unsere*n Autor*in
Margarethe Lohneis
Margarethe studierte Germanistik, Soziologie und Politikwissenschaft. Sie sammelte bereits Erfahrungen bei einem Publikumsverlag sowie in der Leseförderung und schrieb für eine Literatur-Zeitschrift. Aktuell befindet sie sich im Masterstudium und arbeitet als Werkstudentin in der Online-Redaktion.