Kunststofffenster sind heute die erste Wahl, wenn es um einen Neubau oder eine Sanierung geht. Sie gelten als einbruchssicher, günstig und witterungsbeständig. Auf der anderen Seite leidet manchmal die Optik. Erfahren Sie mehr über Kunststofffenster im folgenden Beitrag auf Fensterbau.org.
Bereits Ende des 19. Jahrhunderts wurden aus Cellulose die ersten Kunststoffe entwickelt. Doch erst in den 1930ern und 1940ern Jahren gelang der Durchbruch für die künstlichen Faser, der den Beginn der Massenproduktion bedeutete. Heute alltägliche Stoffe wie Polyethylen und Polyamid wurden damals zum ersten Mal im Labor erzeugt. Dank ihrer Verformbarkeit, ihrer Hitzebeständigkeit und ihrer geringen Produktionskosten wurden sie bald in jedem Wirtschaftszweig unverzichtbar. Im Fensterbereich ist PVC das Material der Wahl: Fenster aus PVC zeichnen sich vor allem dadurch, dass sie gegen Witterungseinflüsse widerstandfähig sind und zu niedrigen Preisen in Serie hergestellt werden können. Was Kunststofffenster außerdem noch so beliebt macht, lesen Sie im Folgenden.
Vorteile von Kunststofffenstern
Was die Ökobilanz angeht, schneiden Kunststofffenster erstaunlich gut ab. Anders als bei Aluminium, ist das Herstellungsverfahren nicht so energieintensiv. Nach Einsatzende können sie 100 Prozent recycelt werden. Beim Kauf und Einbau von Kunststofffenstern offenbaren sich vielfältige weitere Vorteile, die verschiedene Bereiche betreffen:
Beständigkeit
Kunststofffenster sind sehr pflegeleicht und können daher in nahezu sämtlichen Bereichen verbaut werden. Vorteilhaft ist dabei vor allem ihre Unempfindlichkeit gegen Schmutz, Regen und Schnee, sodass die Nutzungsdauer gesteigert und die Pflegeintervalle erhöht werden können. Im Gegensatz zu Holzfenstern sind Rahmen aus Kunststoff wartungsarm, da sie nicht regelmäßig neu lackiert werden müssen. Lediglich Scharniere und Dichtungen sollen von Zeit zu Zeit geölt und sauber gemacht werden. Die Reinigung des Rahmens ist sehr einfach, meist genügen hierfür herkömmliche Reinigungsmittel und ein Schwamm.
Dämmung und Sicherheit
In Punkto Wärmedämmung sind Kunststofffenster die erste Wahl. Sie dichten besser als Holzfenster in der gleichen Größe und erreichen U-Werte von bis zu 1,2 W/m²K bei einer Zweifachverglasung und unter 0,9 bei einer Dreifachverglasung. Dadurch ist eine staatliche Förderung möglich, wenn ein Haus neu gebaut oder saniert wird. Auch der Schallschutz ist mit modernen Konstruktionen gegeben, weswegen die PVC-Fenster fast immer ausgewählt werden, wenn es um Häuser und Wohnungen mit erheblicher Lärmbelastung geht. Bei der Einbruchsicherheit punkten Kunststofffenster ebenfalls: Ob mit Sicherheitsbeschlägen, mit abschließbaren Griffen oder mit Kindersicherung, lassen sich die Sicherheitsvorrichtungen problemlos in den Rahmen integrieren.
Kosten
Die geringen Kosten sind ein weiterer Vorteil von Kunststofffenstern. Neue, einfache Modelle sind bereits ab 60 bis 70 Euro erhältlich, dabei beinhaltet der Preis auch eine Zwei- bis Dreifachverglasung. Wer mehr in die Sicherheit investieren möchte, muss ein wenig tiefer in die Tasche greifen. Für Sicherheitseinrichtungen wie Pilzzapfverriegelungen und abschließbaren Griffen muss man mit Preisen von 150 bis 200 Euro pro Fenster ausgehen. Aber auch hier gewinnt PVC im Vergleich zu Aluminium- und Holzfenstern dergleichen Kategorie.
Hier noch einmal die Vorteile von Kunststofffenstern im Überblick:
- preiswert
- pflegeleicht, witterungsbeständig und wartungsarm
- sehr gute Wärmedämmung
- guter Schallschutz
- guter Einbruchschutz
- positive Ökobilanz
Nachteile von Kunststofffenstern
Der überwiegende Nachteil von Kunststofffenstern stellt ihr Aussehen dar. Gerade in Altbauten, wenn andere Holzfenster vorhanden sind, können sie die Optik stören. Standardmodelle besitzen eine weiße Oberfläche, die nicht besonders attraktiv wirkt. Viele Fensterhersteller bieten jedoch hierfür Kunststofffenster in Holzoptik. Der Rahmen wird hierfür mit einer pflegeleichten und widerstandsfähigen Folie überzogen, die täuschend echt erscheint. Bergkiefer, Mahagoni und Eiche sind nur einige Muster, die im Fachhandel angeboten werden.
Ein weiterer Nachteil, die neue Kunststofffenster mit sich bringen, ist der geringere Luftaustausch als beispielsweise alte Holzfenster. Das ist für die Heizkostenrechnung positiv, jedoch gelingt dadurch auch weniger Feuchtigkeit aus den bewohnten Räumen nach draußen. Wer auch noch zu wenig lüftet, begünstigt die Schimmelbildung. Dieses Problem können Hausbesitzer jedoch lösen, indem sie mehrmals am Tag für einen fünfminütigen Luftaustausch sorgen.