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Fenstereinbau und Fensterwechsel

Kellerfenster: Modelle & Kosten im Überblick

Kathrina Haunfelder
Verfasst von Kathrina Haunfelder
Zuletzt aktualisiert: 20. Mai 2022
Lesedauer: 8 Minuten
© simongurney / istockphoto.com

Kellerfenster tragen einen wichtigen Teil zur energieeffizienten Wärmedämmung Ihres Zuhauses bei. Ob Sie Ihren Kellerraum als erweiterten Wohnraum oder nur als Wäsche- oder Lagerraum nutzen, ist für die Fensterwahl ausschlaggebend. Was Sie alles beachten müssen, wenn Sie neue Kellerfenster kaufen, erfahren Sie in diesem Artikel.

Alles auf einen Blick:

  • Als Kellerfenster kommen Dreh-Kipp-Fenster, Festverglasung, Kippfenster und Stahlkellerfenster infrage.
  • Welche Eigenschaften Fenster haben müssen, ist abhängig davon, ob ein Keller als Wohn-, Nutz- oder Lagerraum verwendet wird.
  • Die gängigsten Materialien für den Fensterrahmen sind Kunststoff und Metall.
  • Die Kosten für ein neues Fenster sind von verschiedenen Faktoren abhängig und können zwischen 50 und 200 Euro liegen.

Kellerfenster Arten

Generell werden Kellerfenster anhand der Öffnungsmechanismen unterschieden. Wichtig ist es, dass die Fenster eine gute Belüftung sowie optimale Wärmedämmung ermöglichen.

Welche Formen gibt es bei Kellerfenstern?

Fenster gibt es mit unterschiedlichen Öffnungsmechanismen. Bei Kellerfenstern zählen folgende zu den gängigsten Formen:

Dreh-Kipp-Fenster

Fenster mit Dreh-Kipp-Mechanismus lassen sich schnell und einfach kippen oder vollständig öffnen. Das bietet die Möglichkeit Frischluft entweder durch Stoßlüften oder dauerhaftes Kippen im Raum zirkulieren zu lassen. Langfristig beugen Sie durch die Drehfunktion am besten Feuchtigkeitsschäden sowie Schimmel vor. Dreh- und Kippfenster sorgen für eine gute Durchlüftung und sind eine optimale Wahl, wenn Sie Ihren Keller als zusätzlichen Wohnraum nutzen.

Dreh-Kipp-Kellerfenster
Kellerfenster mit Dreh-Kipp-Mechanismus © Fensterbau.org

Festverglasung

Diese kostengünstige Variante hat keine beweglichen Fensterflügel und bietet somit auch wenig Angriffsfläche für Einbrecher. Der Einbau ist nur zu empfehlen, wenn in Ihrem Keller andere Lüftungsmöglichkeiten vorhanden sind. Festverglaste Fenster können alternativ mit einem Kipp-Oberlichtfenster aufgerüstet werden.

Kellerfenster mit Festverglasung
Kellerfenster mit Festverglasung © Fensterbau.org

Kippfenster

Diese Öffnungsfunktion ist eine Alternative zwischen einem Dreh-Kipp-Fenster und einer Festverglasung. Diese Variante bietet zwar einen soliden Einbruchschutz, sorgt aber durch die Kipp-Funktion nur begrenzt für eine ausreichende Luftzirkulation.

Kellerfenster mit Kippfunktion
Kellerfenster mit Kippfunktion © Fensterbau.org

Stahlkellerfenster

Diese Fenster besitzen außen vor der Fensterverglasung ein Stahlschutzgitter. Hier geht es eher um die Funktionalität als um die Optik. Diese Fensterart besitzt zwar nicht die modernste Optik, aber dafür einen guten Einbruchschutz. Das Fenstergitter schützt Ihr Haus auch bei geöffnetem Fenster vor einem Einbruch.

Stahlkellerfenster mit Stahlschutzgitter
Stahlkellerfenster mit Fenstergittern © Fensterbau.org

Wie finden Sie das passende Kellerfenster?

In Neubauten müssen Kellerfenster genauso wie Fassadenfenster bestimmte Qualitätsanforderungen erfüllen. Sie müssen vor allem eine solide Wärmedämmung vorweisen. Die genauen Anforderungen für Fensterdämmung sind im Gebäudeenergiegesetz (GEG) zu finden.

Welche Fensterart die richtige ist, hängt hauptsächlich davon ab, wie Sie Ihren Keller am Ende nutzen. Kellerräume werden genutzt als:

  • Wohnraum
  • Nutzraum (z. B. Heizraum, Waschraum etc.)
  • Lagerraum

Zusätzlich ist es wichtig zu wissen, ob Ihre Kellerräume beheizt oder unbeheizt sind. Diese Informationen sind maßgeblich, um am Ende Fenster mit der richtigen Wärmedämmung sowie der passenden Lüftungsmöglichkeit einzubauen.

TIPP:
Ein Energieberater kann Ihre Fenster am besten auf die Bauweise und Dämmung Ihres Hauses abstimmen.

Was sollten Sie beim Fensterkauf beachten?

Neben einer hochwertigen Wärmedämmung ist es wichtig, den Hausstandort in die Fensterplanung einzubeziehen. In Hochwassergebieten sollte zum Beispiel in wasserdichte Kellerfenster investiert werden. Kellerfenster sind tief verbaut, weshalb sie schnell zu einer Schwachstelle werden können, wenn sich größere Wassermassen anstauen.

Für eine erhöhte Sicherheit ist es sinnvoll, Ihre Fenster mit einem zusätzlichen Einbruchschutz in Form von Fenstergittern oder abschließbaren Fenstergriffen aufzurüsten.



Materialien

Die Wahl des richtigen Materials wird davon beeinflusst, ob Sie Ihren Keller als Wohnraum, Lagerraum oder Nutzraum einrichten. Im Kellerbereich werden hauptsächlich Kunststofffenster oder Metallfenster eingebaut.

Welche Materialien werden bei Kellerfenstern verwendet?

Die gängigsten Materialen für Kellerfenster sind Kunststoff und Metall. Holzfenster sind in der Regel nicht geeignet, da dort oftmals eine hohe Luftfeuchtigkeit herrscht. Äußere Einflüsse, wie anstauendes Regenwasser, können Holzfenster mit der Zeit sehr strapazieren.

Nutzen Sie Ihren Keller als Wohnraum, dann sind Fenster aus Kunststoff immer noch die beste Wahl. Sie sind pflegeleicht sowie wartungsarm und besitzen eine sehr effiziente Wärmedämmung. Für Nutz- und Lageräume können Sie auf Fenster aus Metall zurückgreifen.

Welche Vor- und Nachteile haben Kellerfenster aus Kunststoff?

Für den Keller werden am häufigsten Fenster aus Kunststoff in der Standardfarbe weiß verbaut. Aber natürlich haben Sie eine große Auswahl an anderen Farben. Fenster aus Kunststoff bieten eine Reihe von positiven Eigenschaften zu einem fairen Preis-Leistungs-Verhältnis. Neben einer guten Wärmedämmung punktet diese Fensterart durch Langlebigkeit und Pflegeleichtigkeit.

Vorteile Nachteile
preiswert Entfärbung durch Sonneneinstrahlung sowie Verfärbung durch Staub, Schmutz etc.
moderne Wärmedämmung (Mehrkammerprofile) Oberflächenschäden können nur schwer behoben werden
pflegeleicht
unkomplizierte Wartung
witterungsbeständig

Welche Vor- und Nachteile haben Kellerfenster aus Metall?

Fenster aus Metall bestehen meist aus verzinktem Stahl. Das Material ist besonders widerstandsfähig sowie witterungsbeständig. Metallfenster bieten eine eher schwache Wärmedämmung, aber einen hohen Einbruchschutz. Deshalb eignet sich dieses Material eher für Nutz- oder Lagerräume.

Welche Verglasung eignet sich für Kellerfenster?

Die richtige Verglasung ist ein wichtiger Bestandteil der Wärmedämmung. Beim Fensterkauf müssen Sie auf den Ug-Wert achten. Dieser gibt die Dämmeigenschaft von Glasscheiben an. Umso niedriger der Ug-Wert, desto besser ist die Wärmedämmung. Je nach Raumart gibt es eine andere passende Wärmeisolierung, um somit das optimale Klima zu schaffen. Die vorgeschriebenen Dämmwerten entnehmen Sie dem Gebäudeenergiegesetz (GEG).

Eine Zweifachverglasung (Isolierglas) ist in viele Fällen ausreichend. Die Dämmung kann optimiert werden, wenn Sie eine Zweifachverglasung mit zusätzlicher Edelgasfüllung oder eine Dreifachverglasung einbauen. Außerdem können Sie Ihre Fensterverglasung zum Beispiel mit Schallschutz, Einbruchschutz, Sichtschutz etc. ausstatten.

Kellerfenster Maße

Kellerfenster fallen zwar in der Regel kleiner aus als Fassadenfenster, aber sie sind theoretisch in allen möglichen Maßen erhältlich. Sie können sie die Größe individuell anpassen lassen.

Welche Maße haben Kellerfenster?

Fenster im Kellerbereich besitzen im Vergleich zu anderen Fenstern im Haus eine niedrige Höhe aber größere Breite. Generell gibt es aber eine Reihe von verschiedenen Maßen, Formen und Ausführungen.

Übersichtsgrafik zu Fenstermaßen
© Fensterbau.org

Folgende Maße sind gängig:

  • Kellerfenster 80×40 Zentimeter (BxH)
  • Kellerfenster 80×50 Zentimeter (BxH)
  • Kellerfenster 80×60 Zentimeter (BxH)
  • Kellerfenster 100×50 Zentimeter (BxH)

Oft definieren Fensterhersteller ihre eigenen Maße. Zu den wichtigsten Anbietern zählen zum Beispiel ACO und Internorm. Informieren Sie sich gerne auf Fensterbau.org zu den bekanntesten Herstellern.

Die Maße können Sie individuell auf den Baustil Ihres Hauses sowie den Verwendungszweck Ihres Kellers anpassen. Sonderanfertigungen sind vor allem im Altbau vorteilhaft.



Kellerfenster Kosten

Rahmenmaterial, Einbau, Verglasung, Anzahl der Fenster sowie zusätzliche Schutzmechanismen fließen in die Kosten hinein. Der Preis für Ihre neuen Kellerfenster ist daher sehr individuell.

Was kosten Kellerfenster?

Der Preis für neue Fenster variiert sehr stark. In die Ausgaben fließen verschiedene Faktoren wie zum Beispiel Maße, Material, Verglasung, Farbe, Fensteranzahl, Öffnungsmechanismus, individuelle Anpassungen, zusätzliche Schutzfunktionen sowie die Arbeitskosten mit ein.

Ein weißes Kunststofffenster mit Zweifachverglasung und Standardausstattung exklusive Arbeitskosten liegt preislich zwischen 50 und 200 Euro. Durch Sonderanfertigung, zusätzliche Ausstattung sowie Dreifachverglasung steigt der Preis.

Folgende Liste enthält ungefähre Preisangaben für die gängigsten Fensterformen:

  • Stahlgitterfenster: zwischen 50 und 200 Euro
  • Kunststoff Festverglasung: zwischen 60 und 180 Euro
  • Kunststofffenster Dreh-Kipp-Funktion: ab 80 Euro
  • Kunststofffenster mit Kippfunktion: ab 50 Euro

Wie viel kostet der Einbau von Kellerfenstern?

Für den professionellen Einbau müssen Sie mit Arbeitskosten zwischen 40 und 60 Euro pro Stunde rechnen. Die Montage eines Fensters mit Standardausführung liegt bei circa zwei Arbeitsstunden.

Handelt es sich um einen Fensteraustausch, dann kommen für die Demontage sowie die Entsorgung der alten Fenster zusätzliche Kosten auf Sie zu. Für eine längere Anfahrt berechnen Betriebe oft zusätzliche Gebühren. Lassen Sie sich am besten im Voraus beraten und einen Kostenvoranschlag berechnen.

Gibt es eine finanzielle Förderung für neue Kellerfenster?

Es gibt unterschiedliche Förderprogramme für die Modernisierung von Fenster. Somit haben Sie auch die Möglichkeit, für Ihre Kellersanierung finanzielle Unterstützung zu erhalten. Neben anderen Anforderungen ist es vor allem wichtig, dass Ihre neuen Fenster eine ausreichende Wärmedämmung besitzen. Folgende Anlaufstellen bieten verschiedene Programme und finanzielle Entlastungen an:

  • Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW)
  • Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA)
  • Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG)
  • Länder und Kommunen

Informieren Sie sich weiter über Förderungen für neue Fenster.

Sanierungskosten können auch steuerlich gelten gemacht werden. So können Sie bis zu 20 Prozent des Kostenaufwands von der Steuer absetzen. Zusätzlich können auch 20 Prozent der Arbeitskosten abgesetzt werden. Vorausgesetzt die Montage wurde von einem anerkannten Betrieb durchgeführt.

Fazit

Im Kellerbereich ist es wie im Rest des Hauses wichtig, Fenster mit den richtigen Rahmenmaterialien, Größe, Öffnungsmechanismen und Verglasungen einzubauen. So eigenen sich als Kellerfenster neben den standardmäßigen weißen Kunststofffenstern auch Metallfenster. Für den richtigen Kauf ist es wichtig zu wissen, ob Sie vorhaben, die Kellerräume als Wohn-, Lager- oder Nutzraum zu verwenden. So können Sie eine gute Wärmedämmung und ein angenehmes Raumklima schaffen. Eine umfangreiche Fenstersanierung ist kein günstiges Projekt, jedoch gibt es verschiedene finanzielle Förderprogramme.

Über unsere*n Autor*in
Kathrina Haunfelder
Kathrina studiert zurzeit Technikjournalismus und Technik-PR. Im Studium eignete Sie sich bereits die grundlegenden Kompetenzen in den Bereichen Print-, Online-, Hörfunk- und TV-Journalismus mit dem Schwerpunkt Technik an. Vor ihrem Studium absolvierte Sie eine Ausbildung zur Fremdsprachenkorrespondentin.