Wenn die Winterzeit vor der Tür steht, wird eine effektive Wärmedämmung immer wichtiger, um die Kälte draußen und das Zuhause warm und gemütlich zu halten. Die Fensterverlasung sowie die Fensterrahmen spielen dabei eine entscheidende Rolle: Eine schlechte Isolierung lässt wertvolle Heizenergie entweichen, was nicht nur den Wohnkomfort mindert, sondern auch die Energiekosten in die Höhe treibt. Eine sorgfältig geplante Fensterisolierung verbessert die Energieeffizienz Ihres Hauses erheblich und sorgt für ein angenehmes Wohnklima während der kalten Wintermonate.
- Kosten für die Fensterdämmung im Überblick
- Warum sollten Fenster gut gedämmt werden?
- Wie lassen sich Fenster dämmen?
- Wie werden alte Fenster in einem Altbau gedämmt?
- Was kostet es, ein Fenster dämmen zu lassen?
- Fördermöglichkeiten für die Fensterdämmung
- Diese 5 Dinge sollten Sie beachten
- Fazit
- Fensterdämmung: Häufig gestellte Fragen
Alles auf einen Blick:
- Der U-Wert gibt an, wie gut eine Fensterdämmung ist und sollte ein wichtiges Auswahlkriterium sein.
- Die Isolierung kann sowohl von innen als auch von außen erfolgen, zum Beispiel durch Folien, Dichtungen oder eine hochwertige Verglasung.
- Die Kosten für eine Dämmung variieren stark, je nach Methode, Maßen, Verglasung und Material und beginnen bei 250 Euro pro Einheit.
- Im Rahmen einer Komplettsanierung oder eines Fensteraustausches bieten die Kreditanstalt für Wiederaufbau oder das Bundesamt für Wiederaufbau Förderprogramme.
Kosten für die Fensterdämmung im Überblick
Art der Abdichtung | Kosten pro Fenster |
Fensteraustausch | 300 bis 600 Euro |
Dichtungstausch | 1 bis 7 Euro pro Meter |
Isolierfolie | 10 bis 30 Euro |
Fensterkittung | 60 bis 80 Euro |
Anfahrtskosten | 25 bis 65 Euro |
Die Preise können aufgrund der verschiedenen Faktoren niedriger oder auch höher liegen, daher sollten Sie sich für Ihr Vorhaben am besten ein individuelles Angebot erstellen lassen.
Warum sollten Fenster gut gedämmt werden?
Fenster nehmen einen Großteil der Gebäudehülle ein und sollten wie die Fassade entsprechend gedämmt werden. Undichte Fenster führen wie eine unzureichende Fassadendämmung zu höheren Heizkosten, da an diesen Schwachstellen einiges an Energie verloren geht. Eine fachgerechte Isolierung führt dazu, dass Sie Heizkosten sparen, wodurch sich auch Ihr CO2-Ausstoß verringert und die Umweltbelastung reduziert wird. Neben einem Wärmeschutz können hochwertige Fenstermodelle bei Bedarf auch einen optimalen Lärmschutz bieten. Langfristig profitieren Sie von einem gesunden Raumklima und beugen Feuchtigkeitsschäden wie zum Beispiel Schimmelbildung vor. Zudem führt eine effiziente Dämmung auch zu einer Wertsteigerung Ihrer Immobilie.
Wie lässt sich prüfen, ob ein Fenster isoliert werden sollte?
Es gibt einfache Tests, mit denen Sie überprüfen können, ob eine Isolierung nötig ist. Verwenden Sie dazu eine Kerze oder ein Feuerzeug und halten Sie die Flamme an den Rahmen. Wenn die Flamme beginnt zu flackern, ist das ein Anzeichen für Zugluft. Die Dichtungen lassen sich auch mit einem Stück Papier testen. Schließen Sie das Fenster und klemmen Sie ein Blatt Papier zwischen Flügel und Rahmen. Wenn Sie das Papier ohne großen Kraftaufwand herausziehen können, sollten die Dichtungen erneuert werden.
Ein optisches Anzeichen kann Kondenswasser oder Frost an den Scheiben sein, was darauf hindeutet, dass die Isolierung nicht ausreichend ist. Wenn Außengeräusche wie Verkehrslärm oder Wind verstärkt wahrnehmbar sind, könnte dies ebenfalls auf eine schlechte Schall- und Wärmedämmung hinweisen. Achten Sie auch darauf, ob bestimmte Bereiche des Raumes, insbesondere um den Rahmen herum, unangenehm kühl wirken, und ob Räume mit älteren Fenstern im Winter deutlich kälter sind als andere – beides kann auf eine unzureichende Wärmedämmung hinweisen.
Technische Indikatoren
Die Qualität Ihrer Wärmedämmung kann auch gemessen werden, hierzu kann eine sogenannte Thermografie durchgeführt werden. Dabei wird eine Wärmebildkamera eingesetzt, um Schwachstellen in der Dämmung sichtbar zu machen. Diese Technik zeigt genau, an welchen Stellen Wärme entweicht. Zusätzlich kann die Oberflächentemperatur der Verglasung und des Fensterrahmens gemessen werden, um Unterschiede zwischen Innen- und Außenseite festzustellen. Große Temperaturdifferenzen deuten auf eine unzureichende Dämmung hin. Dieses Verfahren bietet eine verlässliche Grundlage, um die Effizienz von Dämmmaßnahmen zu überprüfen und gezielt zu verbessern. Ein Profi besitzt genaue Messgeräte und kann Ihnen bei einem Vor-Ort-Termin am besten eine verlässliche Auskunft geben, ob Sie Ihre Gebäudefenster und Türen abdichten müssen.
Welche Rolle spielt der U-Wert bei der Fensterdämmung?
Der U-Wert ist ein entscheidender Faktor, wenn es um die Fensterdämmung geht. Er gibt an, wie viel Wärme verloren geht und wird in Watt pro Quadratmeter und Kelvin (W/m²K) gemessen. Das „U“ steht dabei für den Wärmedurchgangskoeffizienten, der die Effizienz der Wärmedämmung beschreibt. Je niedriger der U-Wert, desto besser ist die Wärmedämmung.
Moderne Wärmeschutzfenster haben in der Regel einen U-Wert von 1,0 Watt pro Quadratmeter und Kelvin oder niedriger. Bei älteren Fenstermodellen kann der U-Wert deutlich höher liegen, sodass im Winter die Dämmwirkung nicht ausreicht. Bei der Planung von Dämmmaßnahmen sollte daher immer der U-Wert berücksichtigt werden, um den gewünschten Effekt zu erzielen. Wenn Sie eine Förderung beantragen, müssen Ihre Fenster zudem einen U-Wert von 0,95 W/m²K vorweisen.
Wie lassen sich Fenster dämmen?
Um die Fensterdämmung effektiv zu verbessern, können Sie verschiedene Maßnahmen anwenden. Im Innenbereich können Sie zum Beispiel eine isolierende Folie auf die Verglasung anbringen. Diese zusätzliche Schicht kann den Wärmeverlust verringern. Für eine bessere Isolierung können Sie natürlich auch Ihre Verglasung komplett austauschen. Im modernen Bau wird in der Regel eine Zweifachverglasung oder Dreifachverglasung verwendet. Ob ein Komplettaustausch, eine neue Dichtung oder eine Folie notwendig sind, hängt von dem Zustand des Fenstermaterials ab. Ein weiterer wichtiger Schritt ist das Abdichten der Fensterfugen, sowohl innen als auch außen, um Zugluft zu verhindern und die kleinen Lücken zwischen Rahmen und Glas zu schließen.
Weitere Maßnahmen zur inneren Fensterdämmung
Maßnahme | Beschreibung |
Verwendung von Thermovorhängen oder -rollos | Diese speziellen Vorhänge oder Rollos können Ihre Wohnung zusätzlich isolieren. |
Verwendung von Dichtungsbändern | Dichtungsbänder können an den Innenrahmen angebracht werden, um Zugluft zu verhindern. |
Einbau von Vorfenstern (Sekundärverglasung) | Ein zusätzliches Fenster wird innen vor das bestehende eingebaut, um die Isolierung zu verbessern. |
Regelmäßige Wartung | Scharniere und Mechanismen sollten regelmäßig überprüft und gewartet werden, um die Fensterkonstruktion optimal zu isolieren. |
Verwendung von Fensterbankdichtungen | Diese Dichtungen werden an der Innenseite der Fensterbank angebracht, um das Eindringen von kalter Luft zu verhindern. |
Anbringen von Zugluftstoppern | Zugluftstopper können innen angebracht werden, um Zugluft zu reduzieren. |
Weitere Maßnahmen zur äußeren Fensterdämmung
Maßnahme | Beschreibung |
Installation von Fensterläden oder Außenrollläden | Fensterläden oder Außenrollläden bieten zusätzlichen Schutz vor Wärmeverlusten und tragen auch zur Lärmdämmung bei. |
Dämmung der Fensterlaibung | Die Fensterlaibung, also der Wandbereich um den Fensterrahmen herum, kann von außen zusätzlich gedämmt werden, um Wärmebrücken zu minimieren. |
Einbau von energiesparenden Fensterscheiben | Energiesparende Fensterscheiben haben eine spezielle Beschichtung, die Wärme reflektiert und somit die Wärmeverluste reduziert. |
Eine Fensterkonstruktion kann noch so gut abdichten, wenn aber die umliegenden Wände und Fugen nicht dicht sind, wird die Dämmwirkung stark beeinträchtigt. Prüfen Sie daher immer auch die Fugen und die angrenzende Bausubstanz.
Wie werden alte Fenster in einem Altbau gedämmt?
Der Einbau energieeffizienter Fenster kann im Altbau aufgrund der älteren Baustruktur oder des Denkmalschutzes eine Herausforderung darstellen, da die historische Substanz bewahrt werden muss. In solchen Fällen bieten spezielle isolierende Folien eine sinnvolle Alternative, da sie die Dämmung verbessern, ohne das äußere Erscheinungsbild zu verändern. Eine weitere effektive Methode ist der Einbau von Innenfenstern, die ein Luftpolster zwischen dem alten und dem neuen Fenster bilden und so den Wärmeverlust reduzieren.
Sind bestimmte Bestandteile noch intakt, muss kein Komplettaustausch durchgführt werden. In manchen Fällen reicht auch das Erneuern der Dichtungen, der Austausch der Verglasung oder die Nachisolierung der Rahmen. Diese Maßnahmen sind oft kostengünstiger und tragen zum Erhalt des historischen Charakters des Gebäudes bei. Fensterläden, die ein charakteristisches Merkmal vieler Altbauten sind, sollten bewahrt und gegebenenfalls restauriert werden. Auch bei der Dämmung der Fensterlaibung ist darauf zu achten, die historische Bausubstanz zu schützen.
Wenn eine umfassende Sanierung des Altbaus ansteht und dabei eine neue Heizung eingebaut wird, ist spätestens dann die Investition in neue Fenster sinnvoll. Eine effiziente Heizung bringt wenig, wenn die Gebäudehülle undicht ist und weiterhin Kälte eindringt und Wärme durch die Wände verloren geht.
Was kostet es, ein Fenster dämmen zu lassen?
Die Kosten für das Abdichten können stark variieren, abhängig von der gewählten Methode, der Qualität, den Maßen und der Fensterart. Ein hochwertiges Kunststofffenster mit Zweifachverglasung kann im Schnitt zwischen 300 und 600 Euro kosten. Entscheiden Sie sich für eine Dreifachverglasung, liegen die Kosten im Schnitt bis zu 15 Prozent höher. Muss lediglich die Gummidichtung erneuert werden, liegen die Materialkosten je Qualität bei 1 bis 7 Euro pro Meter. Möchten Sie mit einer Folie für einen besseren Wärmeschutz sorgen, kann das zwischen 10 und 30 Euro kosten. Bei Holzfenster werden das Glas und der Rahmen in der Regel mit einem sogenannten Fensterkitt aus Leinöl neu abgedichtet. Für Material und Arbeitsleistung können pro Fenstermodell Kosten zwischen 60 und 80 Euro berechnet werden. Fachbetriebe berechnen je nach Fahrtweg zusätzlich Anfahrtskosten zwischen 25 und 65 Euro.
Beispielrechnung: Fensteraustausch 1,5 x 1,5 Meter
Kostenart | Kosten |
Kunststofffenster Dreifachverglasung | 500 bis 650 Euro |
Schallschutz | 100 bis 150 Euro |
Einbaukosten | 100 bis 200 Euro |
Entsorgungskosten | 15 bis 35 Euro |
Anfahrtskosten des Handwerkers | 35 bis 40 Euro |
Gesamtkosten | 750 bis 1.075 Euro |
Beispielrechnung: Fenstermontage Neubau 1,2 x 1,2 Meter
Kostenart | Kosten |
Holz-Aluminium-Fenster Zweifachverglasung | 400 bis 450 Euro |
Schall- und Einbruchschutz | 200 bis 250 Euro |
Einbaukosten | 100 bis 150 Euro |
Anfahrtskosten des Handwerkers | 30 bis 35 Euro |
Gesamtkosten | 730 bis 885 Euro |
Für eine genaue Berechnung sollten Sie sich am besten von einem Fachbetrieb einen unverbindlichen Kostenvoranschlag erstellen lassen. Hochwertige Fenstermodelle haben natürlich ihren Preis, jedoch kann sich ein Kostenvergleich lohnen. Holen Sie sich mehrere Angebote von verschiedenen Betrieben ein, um ein faires Preis-Leistungs-Verhältnis zu finden.
Fördermöglichkeiten für die Fensterdämmung
Eine Förderung können Sie erhalten, wenn ein Fenstertausch im Rahmen einer Komplettsanierung oder als Einzelmaßnahme durchgeführt wird. Planen Sie die Wärmedämmung einzelner Fenster in Ihrem Haus durch einen Austausch zu verbessern, bietet das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) Förderprogramme für die Montage. Aber auch für den erstmaligen Fenstereinbau können Sie bei der BAFA eine Förderung beantragen. Es werden dabei 15 Prozent der Kosten, maximal bis zu 30.000 Euro pro Wohneinheit, gefördert. Mit einem individuellen Sanierungsfahrplan (iSFP) kann die Förderung auf bis zu 60.000 Euro steigen. Seit dem 7. August 2024 liegt die iSFP-Förderung bei maximal 650 Euro für Ein- und Zweifamilienhäuser und 850 Euro für Mehrfamilienhäuser.
Planen Sie eine energieeffiziente Sanierung oder den Kauf eines sanierten Effizienzhauses, das bereits eine moderne Fensterdämmung besitzt, bietet die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) einen vorteilhaften Förderkredit.
Prüfen Sie im Vorfeld, ob Sie sämtliche Voraussetzungen für eine Antragstellung erfüllen. So darf der U-Wert nicht kleiner als 0,95 Watt pro Quadratmeter mal Kelvin sein. Zudem ändert sich die Förderlandschaft kontinuierlich, weshalb Sie sich direkt bei der Anlaufstelle informieren sollten, bevor Sie Ihre Fenstersanierung in Auftrag geben.
Diese 5 Dinge sollten Sie beachten
- Fugen abdichten: Überprüfen Sie die Fugen und Rahmen sorgfältig auf Zugluft und dichten Sie diese bei Bedarf ab.
- Dämmmaterialien wählen: Wählen Sie geeignete Dämmmaterialien für die Fensterrahmen, um die Isolierung zu verbessern.
- Thermografie nutzen: Verwenden Sie eine Wärmebildkamera, um Schwachstellen in der Dämmung zu identifizieren.
- Förderungen beantragen: Planen Sie eine Fenstertausch oder einen erstmaligen Fenstereinbau sollten Sie sich frühzeitig über mögliche Förderungen informieren, um an den Investitionskosten zu sparen.
- U-Wert beachten: Achten Sie beim Fensterkauf einen niedrigen U-Wert, um eine gute Dämmung sicherzustellen.
Fazit
Eine gute Fensterdämmung hält im Winter die Wärme im Haus und die Kälte draußen. Über undichte Fenster kann einiges an Energie verloren gehen und Ihre Heizkosten erhöhen sich. Für ein angenehmes Wohnklima ist es daher ausschlaggebend, dass nicht nur die Wände, sondern auch die Fensterrahmen sowie die Verglasung optimal gedämmt sind. Insbesondere in Altbauten oder Gebäuden mit älteren Fensterkonstruktionen sollten Sie die Rahmen und Verglasungen auf undichte Stellen prüfen. Neben einem Komplettaustausch gibt es noch andere Möglichkeiten, wie zum Beispiel eine Isolierfolie, mit denen Sie die Dämmwerte reduzieren und Wärmebrücken vorbeugen können. Arbeiten Sie am besten mit einem Fachbetrieb zusammen, um Gebäudefenster fachgerecht zu isolieren oder komplett zu ersetzen.
Fensterdämmung: Häufig gestellte Fragen
Wie lange hält eine Fensterdämmung?
Die Haltbarkeit einer Fensterdämmung hängt von der verwendeten Methode und den Materialien ab. Dämmfolien sollten nach einigen Jahren überprüft und bei Bedarf erneuert werden, da sie durch Sonneneinstrahlung und Temperaturwechsel an Wirksamkeit verlieren können. Im Schnitt sollte zumindest die Abdichtung alle 20 Jahre ausgetauscht werden.
Gibt es Fensterdämmungen, die gleichzeitig den Schallschutz verbessern?
Ja. Es gibt eine Verglasung, die eine zusätzliche Schalldämmung bietet. Es ist durchaus möglich mit speziellen Glas, die Wärmedämmung als auch den Schallschutz zu verbessern.
Kann eine schlechte Fensterdämmung zu Schimmelbildung führen?
Liegt eine unzureichende Dämmung vor, kann es zu Kondenswasserbildung kommen, wodurch das Schimmelrisiko erhöht wird. Es ist wichtig, dass die Dämmung in Kombination mit einer guten Belüftung durchgeführt wird, um Feuchtigkeitsansammlungen zu vermeiden.
Welche Fensterarten sind besonders schwer zu dämmen?
Bei komplexen Formen sowie historischen Fenstermodellen mit besonderen Glasverzierungen oder dünnen Rahmen gestaltet sich das Abdichten schwieriger. In solchen Fällen sind oft maßgeschneiderte Lösungen erforderlich, um sowohl die Optik als auch die Funktionalität zu erhalten.