Dichte Fenster und Türen sind für eine effiziente Hausdämmung wichtig. Der Fenster-Wandanschluss, also der Übergang vom Fensterrahmen zum Mauerwerk, benötigt dabei besonders viel Aufmerksamkeit. Hier bilden sich aufgrund von unzureichender Dämmung nämlich schnell Wärmebrücken. Das erhöht das Risiko von Schimmelbildung, beeinträchtigt das Raumklima und führt zu erheblichen Energieverlusten. Ein dichter Übergang zwischen Rahmen und Wand beeinflusst somit Ihre Wohngesundheit sowie Ihre Energiekosten.
Alles auf einen Blick:
- Der Wandanschluss ist der Bereich zwischen Wand und Fenster. Er muss optimal abgedichtet werden.
- An dieser Stelle entstehen bei schlechter Dämmung Wärmebrücken, worüber Kälte eindringt und Wärmeenergie verloren geht.
- Im Innenbereich können Sie verschiedene Isolierungsmaterialien wie zum Beispiel Silikon, Acryl sowie Deckleisten nutzen.
- An der Außenseite kommen beim Einbau eines neuen Fensters geeigneter Bauschaum und ebenfalls Silikon sowie Leisten zum Einsatz.
- Fensterkitt kann bei Sanierungsarbeiten in einem Altbau für eine bessere Dichtung ebenfalls erneuert werden.
Was versteht man unter einem Fenster-Wandanschluss?
Der Wandanschluss bezieht sich auf den Bereich zwischen Fensterrahmen und Mauerwerk und zwar sowohl seitlich als auch oben und unten. An dieser Schnittstelle treffen verschiedene Materialien aufeinander, wie beispielsweise das Mauerwerk aus Beton und das Material des Fensterrahmens, also Kunststoff, Holz oder Aluminium. Der Wandanschluss wird übrigens auch als Laibung bezeichnet, während der obere Abschnitt als Fenstersturz und der Teil unterhalb der Fensterbank als Fenstersohle bezeichnet wird.
Warum ist der richtige Wandanschluss von Fenstern wichtig?
Moderne Fenster besitzen an sich je nach Fensterart bereits eine effiziente Dämmung. Für das optimale Zusammenspiel mit der Gebäudenhülle muss aber auch beim Einbau in das Mauerwerk für eine gute Isolierung gesorgt werden. Bei der Montage eines Fenstersystems ist eine sorgfältige Abdichtung von innen und außen von entscheidender Bedeutung, um unter anderem Wärmebrücken zu verhindern. Gleiches gilt für Türen, die im Außenbereich eingebaut werden. Ein dichter Wandanschluss bei Türen und Fenstern sorgt für eine hohe Energieeffizienz Ihres Hauses.
Zudem kann durch die undichte Stelle Wasser von außen in Ihr Haus gelangen und Wandschäden verursachen. Die feuchten Stellen an der Wand können wiederum zur Schimmelbildung führen, wodurch nicht nur das Raumklima, sondern auch Ihre Gesundheit beeinträchtigt wird.
Ist die Anschlussfuge nicht korrekt gesetzt, kann sich das negativ auf den Lärm- und Schallschutz auswirken. Eine solide Befestigung und Abdichtung ist zudem wichtig, um auch einen gewissen Einbruchschutz bei Fenstern zu gewährleisten und sicherzustellen, dass der Fensterbereich den verschiedenen Witterungsbedingungen standhalten kann.

Kann man den Wandanschluss auch nachträglich abdichten?
Im Idealfall sollte der Wandanschluss bereits beim Einbau des Fensters korrekt ausgeführt werden, jedoch ist es auch möglich nachträglich abzudichten. Besonders bei alten Fenstern kann es mit der Zeit der Fall sein, dass eine neue Dichtung notwendig ist. Zugluft oder Feuchtigkeit am Fensterbereich können Anzeichen für eine schwache Fensterdichtung sein.
Entdecken Sie Symptome für Wärmebrücken an Ihren Fenstern, wenden Sie sich am besten an einen Fachbetrieb, um sicherzustellen, dass das richtige Material verarbeitet und die passende Abdichtung für Ihren Rahmen angebracht wird.
Fenster abdichten: Materialien und Schritt-für-Schritt-Anleitung
Für eine ideale Fensterkonstruktion ist die Abdichtung des Wandanschlusses essenziell. Es ist wichtig, geeignete Dichtungsmaterialien zu verwenden und den Wandanschluss nicht nur von innen, sondern natürlich auch von außen zu isolieren.
Welche Materialien eignen sich innen zum Fenster abdichten?
Für das Abdichten von innen können Sie zum Beispiel geeignete Deckleisten nutzen. Außerdem sollten die Fensterfugen später entweder mit Silikon oder mit Acryl sauber abgeschlossen werden. Hierdurch entsteht eine Dehnungsfuge, die es ermöglicht, dass die verschiedenen Materialien sich unabhängig voneinander je nach Witterung bewegen können.
Wie wird der Fenster-Wandanschluss von innen abgedichtet?
Silikon kann nicht überstrichen werden. Wenn Sie die Fuge später überstreichen möchten, sollten Sie Acryl verwenden. Ihre Fenster und Türen lassen sich zum Beispiel klassisch mit Silikon und einer geeigneten Deckleiste von innen abdichten. Dichten Sie mit Silikon ab, dürfen Sie sich nicht zu viel Zeit lassen, da es schnell trocknet. Wenn Sie die Abdichtung und damit auch die Fensterfugen erneuern, müssen Sie im ersten Schritt natürlich die alte Dichtungsmasse vorsichtig mit einem Cuttermesser oder einer Spachtel entfernen und die Fugen reinigen. Für hartnäckige Dichtungsfugen können Sie auch Silikonentferner zur Hilfe nehmen.
- Reinigen Sie die Oberfläche, damit Sie trocken und fettfrei ist.
- Bringen Sie seitlich des Fensterrahmens die selbstklebenden Deckleisten an, sodass das Dichtungsband nach außen zeigt. Falls notwendig, schneiden Sie die Deckleiste auf die benötigte Länge.
- Optional: Kleben Sie den Rahmen und die Wandfläche mit Malerband entlang der Fuge ab.
- Schneiden Sie die Spitze der Silikonkartusche schräg ab. Für eine schmale Fuge schneiden Sie nur die Spitze an, während Sie für eine breite die Kartuschenspitze tiefer abschneiden.
- Stecken Sie die Silikontube auf die Kartusche.
- Beginnen Sie an einer Ecke, gleiten Sie entlang der Fuge. Dabei können Sie großzügiger auftragen, denn zu wenig Material kann später beim Abziehen zu Lücken oder zu sehr dünnen Fugen führen.
- Drücken Sie den Silikonstreifen mit einem nassen Finger in die Fuge. Sie können die Fuge alternativ auch vorher mit Wasser einsprühen.
- Ziehen Sie die überschüssige Silikonmasse jetzt in einem Zug mit einem Fugenglätter ab.
- Entfernen Sie das Malerband vorsichtig und lassen Sie das Ganze in Ruhe trocknen.
Neben einer Silikonfuge gibt es auch die Möglichkeiten, mit selbstklebenden Dichtungsbändern aus Schaumstoff zu arbeiten. Diese können ebenfalls ganz einfach in der Fuge zwischen Fenster und Mauerwerk angebracht werden.
Fenster abdichten innen: Besonderheit
Für den Innenbereich ist es wichtig, beim Wandanschluss Abdichten auch die Dämmung der herausstehenden Wandflächen mit einzubinden. Dabei kann eine spezielle Laibungsdämmung – beispielsweise aus Glaswolle oder Steinwolle – verwendet werden. Die Platten lassen sich in der Regel auf die benötigte Größe zurechtschneiden und dann an der Wandfläche ankleben. Um eine fehlerhafte Dämmung zu vermeiden, sollten Sie sich im ersten Schritt zuerst von einem Experten beraten lassen. Eine unzureichende Dämmung kann der Haussubstanz sowie der Wohnqualität langfristig schaden und das können Sie mit der Zusammenarbeit eines Fachbetriebes vorbeugen.
Wie wird der Fenster-Wandanschluss von außen abgedichtet?
Für das Verdichten von Fensterfugen, die nach außen liegen, ist Acryl nicht geeignet. Silikon ist im Außenbereich die beste Wahl. Es ist besonders elastisch, langlebig und wasserresistent. Beim Fenstereinbau wird der Wandanschluss zudem in der Regel mit einem geeigneten Dichtstoff in Schaumform ausgefüllt. Entfernen Sie den überschüssigen Bauschaum, bevor Sie mit dem Abdichten fortfahren. Beim Fenster abdichten von außen müssen Sie folgende Schritte beachten:
- Kleben Sie die Deckleiste an die Seite und unterhalb des Fensterrahmens und nutzen Sie hierfür einen hochwertigen PVC-Kleber, der sich für Ihr Fenstermaterial eignet.
- Die seitlichen Leisten sollten dabei mit einem geringen Abstand zur Fassade angebracht werden, damit die spätere Silikonfuge besser haften kann.
- Bringen Sie das Silikon seitlich auf dem gleichen Weg an wie in der Schritt-für-Schritt-Anleitung für das Fenster abdichten von innen.
Die Wandflächen um den Fensterrrahmen herum werden dabei ebenfalls durch eine Wärmedämmung ausgestattet. Im Außenbereich werden zudem speziell zum jeweiligen Wärmeverbundsystem passende Anputzschienen mit elastischer Einlage verwendet. Diese werden kurz vor der Montage der Dämmplatten angebracht. Hierdurch wird verhindert, dass Regen in die Anschlussfuge eindringen kann. Arbeiten an der Fassadendämmung überlassen Sie am besten Profis, um eine fachgerechte Ausführung sowie eine effektive Dämmung zu gewährleisten.
Wie kann ich alte Holzfenster abdichten?
Holzfenster in Altbauten sind in der Regel klassisch mit Fensterkitt abgedichtet. Wenn es um die Sanierung von denkmalgeschützten Gebäuden geht, kann der Fensterkitt der alten Holzfenster ebenfalls erneuert werden. Im 17. Jahrhundert galt Fensterkitt als bewährte Abdichtungsmethode für Fenster. Die Masse besteht traditionell aus Schlämmkreide und Leinölfirnis. Mittlerweile gibt es auch synthetische Kitts. Für das Erneuern von Fensterkitt können Sie wie folgt vorgehen:
- Entfernen Sie den alten Fensterkitt sehr vorsichtig mit einer Spachtel.
- Reinigen Sie die Glasleiste, bis Reste und Schmutz entfernt sind.
- Danach folgen das Abkleben der Glasleiste und das Auftragen von Leinöl.
- Lassen Sie das Öl vollständig einziehen und trocknen.
- Kneten Sie die Kittmasse und formen Sie längliche Schläuche in der Länge der Glasleiste.
- Drücken Sie das Ganze gleichmäßig entlang der Leiste ein und lassen Sie der neue Fensterkitt trocknen.
Für diesen klassischen Dichtstoff benötigten Sie Zeit und viel Geduld. Es kann mehr als einen Tag dauern, bis das Öl sowie später der Fensterkitt vollständig getrocknet sind.
Fazit
Zu einer professionellen Hausdämmung gehört, dass Fenster korrekt in das Mauerwerk eingesetzt werden und zwischen Wand und Fensterrahmen sorgfältig abgedichtet werden. Wenn beim Abdichten unsachgemäß gearbeitet wird, dann kann das zur Bildung von Wärmebrücken führen, was wiederum negative Folgen für die Gebäudesubstanz und auch Ihre Gesundheit haben kann. Nur durch eine fachgerechte Dämmung beugen Sie Wärmebrücken und somit auch Zugluft, Eindringen von Wasser und Schimmelbildung vor. Beim Einsetzen muss der Rahmen optimal mit dem Mauerwerk verbunden werden. Für das Abdichten von inneren und äußeren Fugen sind Silikon und Abdeckleisten gut geeignet. Wenn Sie eine alte Dichtung erneuern lassen möchten, sollten Sie sich am besten für eine ausführliche Beratung an einen Fachexperten wenden. Denn abhängig davon, ob es sich um Holzfenster oder Kunststofffenster handelt, benötigen Sie geeignete Dämmmaterialien.