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Fensterglas

Sonnenschutzglas: Aufbau, Eigenschaften & Kosten

Kathrina Haunfelder
Verfasst von Kathrina Haunfelder
Zuletzt aktualisiert: 13. Februar 2025
Lesedauer: 14 Minuten
© eugenesergeev / istockphoto.com

Ob in Wohnhäusern, Bürogebäuden oder Wintergärten: große Fensterflächen bringen viel Tageslicht, können Räume im Sommer jedoch auch stark aufheizen. Hier kommt Sonnenschutzglas ins Spiel. Es reduziert die Wärmeaufnahme, schützt vor UV-Strahlung und trägt zur Energieeffizienz des Gebäudes bei. Dank spezieller Beschichtungen reflektiert oder absorbiert Sonnenschutzglas einen Großteil der Sonnenenergie, ohne dabei die Sicht nach draußen einzuschränken. So bleibt das Raumklima angenehm, während der Energieverbrauch für Klimaanlagen sinkt. Zudem verhindert es das Ausbleichen von Möbeln und Bodenbelägen durch schädliche UV-Strahlen.

Alles auf einen Blick:

  • Sonnenschutzglas ist ein speziell beschichtetes Isolierglas, dass das Rauminnere effektiv vor Überhitzung und UV-Strahlung schützt.
  • Die Kosten variieren je nach Glasart und Beschichtungsverfahren und beginnen bei etwa 100 Euro pro Quadratmeter.
  • Es gibt zwei Hauptarten: Reflexionsglas und Absorptionsglas. 
  • Eine moderne Mehrscheiben-Sonnenschutzverglasung bietet nicht nur einen effektiven Sonnenschutz, sondern auch eine gute Wärmedämmung.

Was ist Sonnenschutzglas?

Sonnenschutzglas ist eine spezielle Verglasung, die Sonnenstrahlung reflektiert, absorbiert oder streut. Es besteht in der Regel aus Mehrscheiben-Isolierglas beziehungsweise Wärmeschutzglas mit einer speziellen Beschichtung, die bis zu 80 Prozent der Sonnenenergie abweisen kann. Dadurch reduziert es die Wärmeeinwirkung in Innenräumen, schützt vor UV-Strahlen und verhindert das Ausbleichen von Möbeln und Bodenbelägen. Besonders in Gebäuden mit großen Fensterflächen sorgt Sonnenschutzglas an heißen Tagen für ein angenehmes Raumklima. Im Gegensatz zu herkömmlichem Sonnenschutzsystemen wie Rollläden bleibt die Sicht bei Sonnenschutzglas nach draußen zudem weiterhin erhalten. So steigert es nicht nur den Wohnkomfort, sondern auch die Energieeffizienz von Gebäuden.

Welche Arten von Sonnenschutzglas gibt es?

  • reflektierendes Sonnenschutzglas: Reflektionsglas besitzt eine spiegelnde Glasfläche die die Sonnenstrahlen zurückwirft
  • absorbierendes Sonnenschutzglas: Absorptionsglas besteht aus einem gefärbten Glas, das die Wärme aufnimmt

Wie funktioniert Sonnenschutzglas?

Der Sonnenschutz entsteht durch spezielle Beschichtungen oder Materialzusammensetzungen, die die Sonnenenergie gezielt reflektieren, absorbieren oder streuen. Bei Absorptionsglas übernehmen Farbpigmente oder Metalloxide diese Funktion, indem sie die Strahlung aufnehmen und die Wärme schrittweise an die Umgebung abgeben. Reflektionsglas hingegen arbeitet wie ein Spiegel: Eine feine Metallschicht lenkt die Sonnenstrahlen zurück, wodurch der Wärmeeintrag in den Innenraum deutlich reduziert wird.

Vor- und Nachteile: Arten von Sonnenschutzglas im Vergleich

 Reflektionsglas (beschichtet)Absorptionsglas (gefärbt)
Vorteile
  • trägt zu kühlen Raumtemperaturen bei
  • effektiver Sichtschutz von außen
  • modernes Design durch Spiegeloptik
  • unterschiedliche Glasfarben erhältlich
  • starker Blendeffekt lässt ausreichend Tageslicht durch 
  • verbessert die Energieeffizienz durch geringeren Kühlbedarf
  • gute Wärmereduktion
  • vielseitig durch verschiedene Tönungsfarben
  • effektive Blendung
  • nachhaltigere Produktion und Entsorgung günstiger in der Anschaffung und Installation
Nachteile
  •   Spiegelung schränkt die Sicht bei Nacht ein
  • höhere Anschaffungs- und Installationskosten je nach Beschichtungsart
  • starke Reflexionen 
  • Herstellung und Entsorgung oft weniger nachhaltig
  • reduzierte Lichtdurchlässigkeit, wodurch Innenräume dunkler wirken können
  • Sichtschutz weniger stark ausgeprägt
  • kann Farbveränderungen der Umgebung bewirken
  • etwas weniger effektiv bei der Energieeinsparung


Wie wird Sonnenschutzglas hergestellt?

Die Produktion von Sonnenschutzglas erfolgt in mehreren Schritten. Grundlage ist Floatglas, das im sogenannten Floatverfahren hergestellt wird. Dabei wird geschmolzenes Glas über ein Bad aus flüssigem Zinn geleitet, wodurch eine besonders glatte und widerstandsfähige Oberfläche entsteht. Anschließend wird das Floatglas zu Isolierglas weiterverarbeitet. Dabei entsteht eine Mehrscheiben-Verglasung, bei der die einzelnen Glasscheiben durch einen mit Edelgas gefüllten Zwischenraum voneinander getrennt sind. Diese Gasfüllung verbessert die Wärmedämmung und reduziert den Energieverlust. Je nach Art des Sonnenschutzglases wird zusätzlich eine spezielle Beschichtung aufgetragen, die entweder Sonnenstrahlen reflektiert oder absorbiert. Dadurch bleibt der Innenraum vor Überhitzung geschützt, ohne auf natürliches Tageslicht verzichten zu müssen.

Je nach gewünschter Sonnenschutzeigenschaft gibt es zwei Hauptverfahren:

  1. Einfärbung: Dieses Verfahren wird zur Herstellung von Absorptionglas eingesetzt. Durch das Hinzufügen von Metalloxiden oder Farbpigmenten während der Glasproduktion erhält das Glas eine durchgefärbte Struktur. 
  2. Beschichtung: Bei der Produktion von Reflektionsglas wird zwischen dem Pyrolytisches Verfahren und dem Magnetron-Verfahren unterschieden. In beiden Verfahren wird auf unterschiedlichen Bearbeitungsweisen eine hauchdünne Schicht aus metallischen, keramischen oder organischen Materialien auf die Glasoberfläche aufgetragen. 

Reflektionsglas: Beschichtungsverfahren

BeschichtungVerfahrenWirkung und Eigenschaften
Magnetron-Beschichtung (Off-Line Verfahren) 
  • Die Beschichtung wird nach der Glasherstellung aufgebracht, daher wird dieses Verfahren auch als Off-Line bezeichnet. 
  • Das Glas wird in einer Vakuumkammer bearbeitet
  • Dort wird die Metallbeschichtung (z. B. aus Silber, Titan oder Aluminium) auf die Glasoberfläche aufgedampft. 
  • Reflexion von einem Großteil der Infrarotstrahlung (Wärme)
  • hoher Sonnenschutz 
  • gute Lichtdurchlässigkeit
Pyrolytische-Beschichtung (On-Line Verfahren)
  • Dieses Beschichtungsverfahren findet in einem Zug mit der Glasherstellung statt und ist daher ein On-Line Verfahren. 
  • Während der Glasproduktion (im Floatverfahren) wird eine dünne Schicht aus Metalloxiden auf die noch heiße Glasoberfläche gesprüht
  • Durch die hohe Temperatur verschmelzen beide Komponenten chemisch miteinander
  • extrem robust
  • widerstandsfähig gegen mechanische Beanspruchung
  • Reflexion von einem Großteil der Infrarotstrahlung (Wärme)
  • Grundschutz vor Sonneneinstrahlung

Absorptionsglas: Einfärbungsverfahren

EinfärbungsverfahrenVerfahrenWirkung
Metalloxide
  • Während des Schmelzprozesses werden Metalloxide wie Eisenoxid oder Kupferoxid in die flüssige Glasmasse gegeben
  • Durch ein Magnetfeld wird die Beschichtung gesteuert, sodass eine ebenmäßige Fläche entsteht
  • Die Art des Metalloxids bestimmt dabei die Glasfarbe
  • Kupferoxid schafft eine braune und Eisenoxid eine blaue oder grüne Einfärbung. 
  • Absorption eines Teils der Sonnenenergie, insbesondere Wärmestrahlen
  • hoher Durchlassgrad von sichtbarem Licht
Photochromisation 
  • Diese Methode der Einfärbung wird für selbstdunklendes Glas verwendet. 
  • Sie findet bis jetzt in der Regel nur Anwendung in der Brillenherstellung.
  • Verdunkelung bei stärkerer Sonneneinstrahlung
  • dynamische Reduktion der Licht- und Wärmeeinwirkung

Wo wird Sonnenschutzglas eingesetzt?

Sonnenschutzverglasung findet in verschiedenen Bereichen Anwendung, je nach architektonischen Anforderungen und Umgebung:

  • Gewerbe- und Bürogebäude: Reflektierendes Sonnenschutzglas wird häufig in modernen Bürokomplexen und Gewerbeimmobilien mit großen verglasten Fassaden eingesetzt. Es reduziert den Wärmeeintrag und sorgt für ein angenehmes Klima im Rauminneren. In Umgebungen, in denen starke Reflexionen störend wirken könnten, kommt stattdessen getöntes Glas zum Einsatz.
  • Wohngebäude: Im privaten Wohnbereich kann Sonnenschutzglas für eine harmonische und moderne Fassadengestaltung genutzt werden, ohne den Ausblick nach draußen oder Tageslicht einzubüßen. Besonders in energieeffizienten Gebäuden wie Passivhäusern trägt es maßgeblich zur Wärmeregulierung bei. Auch bei Wintergärten oder Terrassen mit Glasüberdachung kann eine spezielle Sonnenschutzverglasung sinnvoll sein.
  • Spezialgebäude: In Museen, Gewächshäusern oder Schwimmbädern schützt Sonnenschutzglas empfindliche Exponate, Pflanzen oder Materialien vor übermäßiger Sonneneinstrahlung und stabilisiert die Innentemperatur.

Vergleich: Wie unterscheidet sich Sonnenschutzglas von herkömmlichem Glas?

Eigenschaftherkömmliches GlasSonnenschutzglas
Lichtdurchlässigkeit
  • hoher Lichteinfall, keine große Verdunkelung 
  • abhängig von  Sonnenschutzglasart, Färbung und Intensität
Wärmedurchlass
  • lässt die gesamte Sonnenwärme nahezu ungehindert passieren
  • reduziert die Wärmeeinstrahlung deutlich (bis zu 80 Prozent weniger Wärmeaufnahme)
Energieeffizienz
  • keine besondere Energieeinsparung
  • senkt den Kühlbedarf im Sommer, erhöht die Energieeffizienz von Gebäuden
UV-Schutz
  • grundlegender UV-Schutz 
  • je nach Ausführung einen UV-Schutz von über 90 Prozent 
Beschichtungen
  • keine oder nur minimale Beschichtungen (zum Beispiel für Sicherheit)
  • hoch entwickelte Beschichtungen gegen Sonnenstrahlen
Färbung
  • transparent
  • kann bei Bedarf eingefärbt werden, typische Farben sind blau, grün, grau eingefärbtes Glas kann zusätzlich Sonnenstrahlen filtern
Ästhetik
  • schlichtes Design geeignet für Standardanwendungen
  • optisch vielfältig, zum Beispiel durch Tönungen oder reflektierende Effekte
Kosten
  • preiswert je nach Hersteller, Maße und Glasart
  • höhere Anschaffungskosten durch speziellen Bearbeitungsprozess
Langlebigkeit
  • langlebig, aber nicht besonders robust gegen Wärmeeinwirkung
  • hohe Widerstandsfähigkeit gegenüber Hitze und Witterungseinflüssen


Was sind die Vorteile und Nachteile von Sonnenschutzglas?

VorteileNachteile
  • optimiert Wärmeschutz
  • reduziert hohe Raumtemperatur durch Sonneneinstrahlung 
  • weniger Bedarf an Klimaanlagen
  • längere Lebensdauer von Möbeln und Textilien
  • verschiedene Farben und Designs
  • optimale Nutzung des Tageslichts
  • höhere Anschaffungskosten
  • kein kompletter Sichtschutz
  • Innenräume können je nach Beschichtung dunkler wirken
  • lassen im Winter möglicherweise höhere Heizkosten durch dauerhaften Sonnenschutz

Wie beeinflusst Sonnenschutzglas die Energieeffizienz eines Gebäudes?

Dank der wärmeregulierenden Eigenschaften von Sonnenschutzglas wird im Sommer weniger Energie für Klimaanlagen benötigt. Gleichzeitig verfügt es über eine gute Wärmedämmung, sodass im Winter Heizkosten eingespart werden können. Absorptionsglas gibt zudem einen Teil der aufgenommenen Wärme an den Innenraum ab und dient so als zusätzliche passive Wärmequelle, jedoch ist die Wärmeabgabe gering. Durch die Energieeinsparung tragen hochwertige Sonnenschutzfenster zur Reduzierung des CO₂-Ausstoßes eines Gebäudes bei. Entscheiden Sie sich für gefärbtes Sonnenschutzglas, profitieren Sie zudem von mehr Privatsphäre, ohne den Raum zu stark abzudunkeln oder den Blick nach draußen vollständig einzuschränken. Dieser spezielle Sonnenschutz erfüllt in der Regel moderne Energieeffizienzstandards und eignet sich daher ideal für Neubauten sowie die energetische Sanierung bestehender Gebäude.

Welche Normen und Vorschriften gelten für Sonnenschutzglas?

Es gibt indirekte Normen, die auch bei der Auswahl von Sonnenschutzglas relevant sind. Allgemein sollte bei der Auswahl und dem Einbau von neuen Fenstern auf die Regelungen des Gebäudeenergiegesetzes (GEG) geachtet werden. Achten Sie zudem auch auf länderspezifische Vorschriften, diese können je nach Wohnort variieren. Besonders bei öffentlichen Gebäuden oder Bauprojekten mit staatlicher Förderung sind für ein energieeffizientes und sicheres Bauen die Einhaltung der geltenden Bauvorschriften relevant. Im Allgemeinen sollten Sie bei der Auswahl von Fenstern mit Sonnenschutz auf folgende Punkte achten: 

Werte nach DIN EN 410: Berechnungsmethoden für lichttechnische und strahlungsphysikalische Kerngrößen von Verglasungen von Gebäuden

  • Gesamtenergiedurchlassgrad (g-Wert): Der Durchlassgrad zeigt, wie viel Sonnenenergie durch die Verglasung in den Raum gelangt. Der Hitzeschutz ist umso besser, je höher der g-Wert ausfällt. Der Wert kann je nach Zusammensetzung der Materialien unterschiedlich ausfallen. Spezielle Sonnenschutzgläser haben g-Werte zwischen 0,19 und 0,5. Im Vergleich liegt der g-Wert für eine 3-Scheiben-Wärmeschutzverglasung bei 0,55 und 0,65.
  • Lichttransmissionsgrad (tL): Er gibt den Anteil des sichtbaren Lichts an, der durch das Glas ins Rauminnere gelangt und hängt von dem g-Wert ab. Übliche Werte für den Grad der Lichttransmissionen liegen bei Sonnenschutzglas zwischen 40  und 70  Prozent, während die Werte bei herkömmlichen Isolierglas zwischen 70 und 80 liegen.
  • Selektivität (S): Die Selektivität beschreibt das Verhältnis von Lichttransmissionen zum Gesamtenergiedurchlassgrad. Ein hoher S-Wert (zirka 2) bedeutet, dass viel Licht bei einer geringen Wärmeübertragung durchgelassen wird und ist optimal für Sonnenschutzgläser. 

Wert nach DIN EN 673: Berechnungsmethode für Wärmedurchgangskoeffizienten von Verglasungen

  • Wärmedurchgangskoeffizient (U-Wert): Er misst den Wärmeverlust durch das Glas. Niedrige U-Werte, zum Beispiel 1,0 Watt pro Quadratmeter und Kelvin (W/m²K), weisen auf gute Wärmedämmeigenschaften hin. 

Lassen Sie sich bei der Auswahl Ihres Fensters von einem Fachbetrieb beraten, um ein Material mit idealen Werten für Ihre Wohnsituation zu finden. Der Profi kennt sich mit den aktuellen Anforderungen aus und kann Ihnen helfen, die ideale Fensterlösung für Ihre Bedürfnisse auszuwählen.



Wie wird Sonnenschutzglas eingebaut?

Sonnenschutzglas wird in der Regel wie herkömmliches Glas bei einem Fenstertausch eingesetzt. Zunächst erfolgt eine Überprüfung der Fensterrahmen auf Schäden, die gegebenenfalls behoben werden müssen. Anschließend wird das Glas mithilfe eines passenden Dichtungsprofils und einer fachgerechten Versiegelung mit geeigneten Dichtmitteln luft- und wasserdicht montiert. Mit Glassaugern wird das Sonnenschutzglas sicher positioniert, präzise ausgerichtet und mit Glasleisten fixiert. Abschließend erfolgt eine Reinigung, eine Dichtigkeitsprüfung und ein Funktionstest. Da der Einbau höchste Präzision erfordert, sollte er von einem Fachbetrieb wie einem Fensterbauer oder Glaser durchgeführt werden. Diese verfügen über das notwendige Werkzeug und Fachwissen, kennen die technischen Anforderungen und übernehmen die Garantie für ihre Arbeit – insbesondere bei größeren oder komplexeren Projekten.

Wie viel kostet Sonnenschutzglas?

Die Kosten für Sonnenschutzglas liegen im Vergleich zu herkömmlicher Fensterverglasung etwas höher. Je nach Qualität, Art, Hersteller und Funktion müssen Sie mit 100 bis 250 Euro pro Quadratmeter rechnen. Zusätzliche Kosten entstehen durch den Ausbau der alten Fenster, den Einbau des neuen Glases sowie eventuelle Zusatzarbeiten, wie die Fachmontage durch Experten. Für ein faires Angebot empfiehlt es sich, mehrere Angebote verschiedener Anbieter einzuholen und Preise sowie Leistungen zu vergleichen. So finden Sie garantiert den passenden Fachbetrieb, der Ihre neuen Fenster zu einem fairen Preis installiert.

Gibt es Förderungen für den Einbau von Sonnenschutzglas?

Für Sonnenschutzglas selbst gibt es keine direkten staatlichen Förderungen. Allerdings unterstützt das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) im Rahmen der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) den Einbau oder die Erneuerung von elektrischen Rollläden oder Markisen, da diese den Wärmeeintrag aktiv regulieren. Die BAFA-Förderung deckt dabei bis zu 15 Prozent der Kosten bei einer Mindestfördersumme von 300 Euro.

Wer eine umfassende energetische Sanierung plant und im Zuge dessen auch die Fenster austauscht, kann sich bei der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) über Fördermöglichkeiten für die Sanierung zu einem Effizienzhaus informieren. Zusätzlich bieten einige Bundesländer und Kommunen eigene Förderprogramme an. Da sich die Förderbedingungen regelmäßig ändern, empfiehlt es sich, direkt bei den zuständigen Stellen die verschiedenen Möglichkeiten zu erfragen und eine persönliche Beratung in Anspruch zu nehmen.

Lohnt sich Sonnenschutzglas bei Fenstern?

Herkömmliches Fensterglas bietet bereits einen gewissen Schutz vor Sonneneinstrahlung, doch dieser kann durch Innen- und Außenjalousien, Rollläden oder UV-Schutzfolien verstärkt werden. Diese Alternativen sind zwar kostengünstiger, erreichen jedoch nicht die Effizienz von hochwertigem Sonnenschutzglas. Der Einbau von Fensterglas mit zusätzlichem Wärmeschutz kann sich insbesondere in folgenden Fällen langfristig lohnen:

  • großflächige Verglasungen wie bodentiefe Fenster oder verglaste Dächer (z. B. Wintergärten)
  • Südausrichtung der Wohnräume, denn durch die Lage ist die Sonneneinstrahlung besonders intensiv 
  • Energieeffiziente Gebäude wie Passivhäuser, da hier eine gezielte Wärmeregulierung ausschlaggebend ist

Auf diese 5 Dinge sollten Sie achten

  1. Lichtdurchlässigkeit beachten: Zu stark getöntes Glas kann Räume verdunkeln und den Energieverbrauch für künstliche Beleuchtung erhöhen.
  2. Wärmeregulierung optimieren: Ein falscher g-Wert kann im Sommer für zu viel Hitze und im Winter für hohe Heizkosten sorgen. Wählen Sie ein Glas, das zu Ihrem Standort passt.
  3. Fachgerechte Montage: Unsachgemäßer Einbau oder schlechte Abdichtung können zu Wärmeverlust und Feuchtigkeitsschäden führen.
  4. Kompatibilität prüfen: Sonnenschutzglas sollte auf Fensterrahmen und Beschattungssysteme abgestimmt sein, um die Energieeffizienz nicht zu beeinträchtigen.
  5. Individuelle Bedürfnisse berücksichtigen: Je nach Gebäude, Ausrichtung und Nutzung sind unterschiedliche Glastypen sinnvoll. Lassen Sie sich beraten.


Fazit

Sonnenschutzglas ist eine elegante und effektive Lösung, um Innenräume vor Überhitzung zu schützen, ohne auf Tageslicht verzichten zu müssen. Zudem fügt sich Sonnenschutzglas unauffällig in die Architektur ein, ohne die Optik der Fassade oder den Ausblick nach draußen zu beeinträchtigen. Besonders in Gebäuden mit großflächigen Fassaden aus Glas oder hoher Sonneneinstrahlung kann der Einbau langfristig den Wohnkomfort erhöhen und die Energiekosten senken. Dank der wärmeregulierenden Eigenschaften bleibt es im Sommer angenehm kühl. Es wird dabei zwischen zwei Glasarten unterschieden und zwar zwischen Reflexionsglas und Absorptionsglas. Bevor Sie sich für eine Verglasung entscheiden, sollten Sie sich umfassend beraten lassen. Faktoren wie der g-Wert, die Lichtdurchlässigkeit und die Abstimmung mit anderen Bauelementen spielen eine wichtige Rolle für die Effizienz. Mit der richtigen Wahl profitieren Sie von einem angenehmen Raumklima, reduzieren Ihren Energieverbrauch und leisten gleichzeitig einen Beitrag zum Klimaschutz.

Sonnenschutzglas: Häufig gestellte Fragen

Wie lange hält Sonnenschutzglas?

Bei fachgerechter Montage und regelmäßiger Pflege kann Sonnenschutzglas mehrere Jahrzehnte halten. Dadurch amortisieren sich die höheren Investitionskosten langfristig.

Ist Sonnenschutzglas wartungsintensiv?

Nein, es benötigt keine besondere Wartung. Eine regelmäßige Reinigung mit einem Mikrofasertuch, Schwamm oder Abzieher reicht aus. Vermeiden Sie harte Bürsten oder Scheuerschwämme, um Kratzer zu verhindern.

In welchen Farben ist Sonnenschutzglas erhältlich?

Je nach Designwunsch und Funktion sind Tönungen in Blau, Grau oder Bronze verfügbar.

Ist der Einbau von Sonnenschutzglas nachhaltig?

Ja, da es den Energieverbrauch für Klimaanlagen reduziert und damit langfristig zur CO₂-Einsparung beiträgt. Obwohl die Herstellung energieintensiv ist, wird dies durch die Energieeinsparungen während der Nutzung ausgeglichen.

Über unsere*n Autor*in
Kathrina Haunfelder
Kathrina studiert zurzeit Technikjournalismus und Technik-PR. Im Studium eignete Sie sich bereits die grundlegenden Kompetenzen in den Bereichen Print-, Online-, Hörfunk- und TV-Journalismus mit dem Schwerpunkt Technik an. Vor ihrem Studium absolvierte Sie eine Ausbildung zur Fremdsprachenkorrespondentin.