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Holzfenster

Holzfenster nach Maß: Kosten im Überblick

Simone Blaß
Verfasst von Simone Blaß
Zuletzt aktualisiert: 18. Juli 2025
Lesedauer: 11 Minuten
©FooTToo - istockphoto.com

Holzfenster nach Maß bieten eine hervorragende Kombination aus handwerklicher Qualität und zeitloser Eleganz. Fenster sind ein funktionaler Bestandteil eines Gebäudes, aber nicht nur das. Sie sind auch ein ästhetisches Statement. Sie verleihen einem Haus Charakter und können eine warme sowie eine einladende Atmosphäre schaffen. Erfahrene Fensterbauer bieten zusätzlich zu Kunststofffenstern auch individuell angefertigte Holzfenster an, bei denen Ihre persönlichen Vorlieben und Bedürfnisse berücksichtig werden – nicht nur, was das Material, sondern auch, was die Farbe angeht. 

Alles auf einen Blick

  • Die Preise für passende Holzfenster nach Maß richten sich unter anderem nach der Größe und nach der Holzart, die für den Rahmen verwendet wird.
  • Kiefer und Fichte gelten als günstig, während Holzarten wie Meranti und Teak sehr teuer sind.
  • Die Verglasung wirkt sich ebenfalls auf den Preis aus, insbesondere, wenn es sich um eine Spezialverglasung handeln soll.
  • Sollen die Fenster verwendet werden, um die Energieeffizienz des Hauses zu steigern, können Sie eine Förderung in Anspruch nehmen.
  • Auch spezielle Fensterformen wirken sich auf den Preis aus. 

Warum ist Holz ein gutes Fenstermaterial?

Holz bringt die besten bauphysikalischen Eigenschaften für den Fensterbau mit. Verwendet werden Kernholz oder auch das günstigere Splintholz. Aus dem natürlichen Material können runde Fenster, hohe Panoramafenster, Sprossenfenster, Rundbogenfenster, Kellerfenster, Schiebefenster und Schwingfenster gebaut werden – ganz individuell. Die Möglichkeiten, die der Werkstoff bietet, sind hier fast unbegrenzt und werden unter anderem bei denkmalgeschützten Häusern, Butzenglasfenstern oder auch bei Passivhausfenstern voll ausgenutzt. Übrigens auch bei Türen wie Schiebetüren für die Terrasse ist das Material sehr vielseitig. Moderne Fenster waren zwar lange Zeit aus Kunststoff, aber heutzutage setzt man wieder vermehrt auf die Vorteile der Natur, zum Beispiel auch auf die Kombination Holz-Alu.

Rundfenster in weiß gestrichener Wand
Rundfenster sind ein Detail, das dem Raum eine besonders interessante Note verleiht. ©krblokhin – istockphoto.com
VorteileNachteile
gutes Raumklima / Wärmedämmungteurer
lange Lebensdauer bei entsprechender Pflegepflegeintensiv
leicht zu reparierenRissbildung möglich

Was bedeutet „Holzfenster nach Maß“?

Es gibt Standardfenster und solche nach Maß. Diese Fensterart wird individuell angefertigt, um den spezifischen Anforderungen und Abmessungen gerecht zu werden. Maßgeschneidert sozusagen, um in ein bestimmtes Gebäude eingepasst zu werden. Es stehen verschiedene Materialien, Stile und Designs zur Verfügung, auch Sonderwünsche können gut umgesetzt werden. 

Fenster an einem Turm
Außergewöhnliche Fensterformen sind immer maßgefertigt. © Viktor Kintop – istockphoto.com

Maßgefertigte Fenster aus Holz

Sie haben bei Fenstern eine sehr große Auswahl. Dazu gehören

  • Kunststofffenster
  • neue Fenster aus Aluminium
  • passende Fenster aus Kunststoff-Alu
  • Holz-Alu-Fenster

Entscheiden Sie sich für Holzfenster, dann haben Sie ein Material, das eine behagliche Atmosphäre schafft und für eine gute Wärmedämmung sorgt. Standardfenster aus Kunststoff, wie man sie zum Beispiel auch im Baumarkt kaufen kann, mögen zwar deutlich preisgünstiger sein, aber sie bieten selten die Möglichkeiten wie ein individuelles Fenster, bei dem Ihre spezifischen Bedürfnisse und gestalterischen Vorstellungen berücksichtigt werden. Im Prinzip können Sie bei einem Kunststofffenster von einem Preis zwischen 400 und 600 Euro ausgehen, bei einem Holzfenster ist das Doppelte keine Seltenheit.

Maßholzfenster aber sind eine Investition in Ihr Zuhause, die sich auch langfristig auszahlt:

Passgenauigkeit: Hier werden die neuen Fenster exakt nach den Maßen Ihres Gebäudes angefertigt. Das garantiert eine perfekte Passform und minimiert mögliche Wärmeverluste durch Undichtigkeiten.

Individualität: Sie entscheiden über das Fensterdesign – von der Auswahl der Holzart bis hin zur Farbe (zahlreiche RAL-Farben sind verfügbar) und den Details wie Fenstergriffen oder Sicherheitsaspekte. So passen die neuen Fenster optimal zu Ihrem Zuhause.

Langlebigkeit: Kunststofffenster sind an Langlebigkeit kaum zu übertreffen, aber auch solche aus dem richtigen Holz können Jahrzehnte überdauern. Vorausgesetzt, sie werden entsprechend gepflegt.

Energieeffizienz: Hochwertige Holzfenster sind mit Isolierglas ausgestattet, das den Wärmeverlust minimiert und die Energieeffizienz steigert. Das trägt zur Senkung der Heizkosten bei.

Flexibilität: Diese Fensterart lässt sich leicht an individuelle Anforderungen anpassen. Sie kann in verschiedenen Formen und Größen gefertigt werden, um den architektonischen Gegebenheiten gerecht zu werden.

Zudem dürfen Sie nicht vergessen, dass schöne Holzfenster im Gegensatz zu solchen aus dem Material Kunststoff den Wert Ihrer Immobilie steigern können.

Der Einsatz im Altbau

Gerade in Altbauten kommt diese Fensterart besonders häufig zum Einsatz. Das hat verschiedene Gründe:

  • Verschiedene Holzsorten sind das Ursprungsmaterial. Wollen Sie also zum Beispiel nur wenige Fenster tauschen, dann macht es Sinn, bei diesem Material zu bleiben. Es sind also sozusagen „die richtigen Fenster“ für diesen Zweck. 
  • Steht das Haus unter Ensemble- und Denkmalschutz, dann ist das Ursprungsfenstermaterial vorgeschrieben. 
  • Alte Häuser haben oft nicht das Standardfenstermaß oder auch Besonderheiten wie halbrunde Sprossenfenster etc. 
Rund-Holzfenster an einem Altbau
Wollen Sie Altbaufenster tauschen, werden Sie meist maßgefertigte Holzfenster brauchen. ©Evgeny Bagautdinov – istockphoto.com


Welche Kostenfaktoren bestimmen den Preis der Holzfenster nach Maß?

Die Kosten für Holzfenster können von verschiedenen Faktoren beeinflusst werden. Dabei ist es wichtig, zu beachten, dass Maßanfertigungen in der Regel deutlich teurer sind als Standardfenster, da sie speziell auf die Bedürfnisse der Kunden zugeschnitten sind und eine hohe Qualität aufweisen. Folgende Faktoren bestimmen den Preis:

  • Anzahl
  • Größe
  • Form
  • Holzart
  • Fensterverglasung
  • Design
  • Öffnungsart
  • Details
  • Einbruchschutz
  • Schallschutz
  • Beschichtung / Oberflächenbehandlung
  • Einbau und Montage
  • Sonnenschutz
  • Fensterbänke
  • regionale Unterschiede
  • Wartung / Pflege

Auf einige Punkte möchten wir noch detaillierter eingehen:

Holzart des Rahmens

Der Fensterrahmen kann aus unterschiedlichen Holzarten hergestellt werden. Einige Holzarten wie beispielsweise Kiefer und Fichte sind zwar kostengünstiger, aber gerade hier lohnt es sich, etwas mehr zu investieren, um die Langlebigkeit zu erhöhen.

Die Preise der folgenden Tabelle sind Durchschnittswerte, die kurzfristigen Schwankungen auf dem Markt unterliegen können. Sie dienen lediglich der Verdeutlichung, wie sich die Holzarten im Preis unterscheiden:

HolzartPreis pro Kubikmeter je Qualität
Eichezwischen 700 und 1.500 Euro
Fichtezwischen 400 und 650 Euro
Kieferzwischen 300 und 550 Euro
Lärchezwischen 750 und 800 Euro
Mahagonizwischen 3.000 und 4.000 Euro
Buchezwischen 500 und 750 Euro
Teakzwischen 3.000 und 3.500 Euro

Am häufigsten verwendet werden Fichte, Kiefer, Eiche und Lärche. Eiche ist, da es ein sehr hartes Holz ist, besonders gut für die Wetterseite eines Hauses geeignet. Also die Seite des Gebäudes, die Wind und Wetter verstärkt ausgesetzt ist. 

Fensterform

Auch die Fensterform wirkt sich auf den Preis aus. Eine einfache rechteckige Variante ist daher in der Regel deutlich günstiger als die runde oder ein Modell mit Rundbogen im oberen Bereich. Ebenfalls wirkt es sich auf den Preis aus, aus wie vielen Teilen das Fenster besteht. Für ein einteiliges Dreh-Kipp-Fenster (1,30 Meter x 1,30 Meter) aus einem günstigen Holz und ohne Besonderheiten müssen Sie bereits um die 500 Euro rechnen. Nehmen Sie eines mit Oberlicht sowie einigen Besonderheiten und entscheiden Sie sich für ein Holz wie das Tropenholz Meranti, das preislich bei knapp 2.000 Euro pro Kubikmeter liegt, dann müssen Sie mit rund 1.700 Euro für eine Fenstermaßanfertigung deutlich tiefer in die Tasche greifen.

Auf nachhaltiges Holz achten
Im Sinne des Klimaschutzes ist es immer besser, heimisches, am besten regionales Holz zu verwenden. Wenn Sie trotzdem ein Tropenholz verwenden möchten, dann achten Sie dabei unbedingt auf die notwendigen Gütesiegel wie das FSC-Siegel.

Fenstermaß

Das Maß kann den Preis ebenfalls erheblich beeinflussen. Allerdings kann man an dieser Stelle nicht pauschal sagen, dass ein großes Fenster mehr kostet als ein kleines. Gerade kleine Sondermaße können sich erheblich auf den Preis auswirken. Aber vor allem hier oder auch bei Fenstern, die von der Form her nicht der Norm entsprechen. lohnen sich die Maßanfertigungen. 

Wenn Sie ein Standardmaß möchten, dann ist die DIN 18050 das richtige Nachschlagewert, denn hieran orientieren sich die Fenstermaße. Ein solches Standardfenster zu wählen, kann gerade bei einem Neubau preislich einiges ausmachen. 

Öffnungsart

Einige Fenster sind fest verbaut, andere verfügen über einen Flügel, der gekippt werden kann und wieder andere können gekippt und komplett geöffnet werden. Dreh-Kipp-Fenster sind mit Abstand am teuersten, bieten jedoch auch den höchsten Komfort.

Verglasung

Die Verglasung ist bei einem Holzfenster besonders wichtig, denn sie entscheidet maßgeblich über die Energieeffizienz. Einfachverglasungen werden aus umwelttechnischen Gründen heute in der Regel nicht mehr verbaut. Solche mit einer Zweifachverglasung, am besten einer Dreifachverglasung sind vorzuziehen, denn diese erreichen einen sehr guten Dämmwert. Sie können sich auch für eine Vierfachverglasung entscheiden, das ist aber in der Regel nicht notwendig. Grundsätzlich kann man sagen: Je hochwertiger die Verglasung und je mehr Scheiben in einem Rahmen verbaut sind, desto teurer wird es.

So können Sie trotzdem sparen:
Erkundigen Sie sich vor der Beauftragung einer Fensterbaufirma gut darüber, welche Förderungen möglich sind – nicht nur staatlich, sondern auch kommunal. Denn Zweifachverglasungen haben zwar einen günstigen Preis, erreichen aber oft den geforderten U-Wert, also die Dämmleistung, nicht. Zudem: Wählen Sie energieeffiziente neue Fenster, dann sorgen Sie dafür, dass über die Gebäudehülle nicht so viel Energie verloren geht.

Einbau

Die Einbaukosten können stark variieren. Es lohnt sich daher, Angebote verschiedener Fensterbauer einzuholen und diese gründlich miteinander zu vergleichen, um ein günstiges zu finden. Der Stundensatz eines Fensterbauers liegt für die Montage zwischen 60 und 80 Euro. Der Fenstereinbau dauert je nach Variante zwischen vier bis sechs Stunden, je nachdem zum Beispiel, ob ein anderes vorher ausgebaut werden muss. Schauen Sie sich die Angebote gut an, um versteckte Kosten zu vermeiden. Es gibt Firmen, die Pauschalen berechnen, die, wenn man genauer hinsieht, nicht wirklich notwendig sind. Auch auf die Anfahrtskosten sollten Sie achten. 

Kosten für höherwertige Ausstattung

Möchten Sie keine einfachen Fenstertypen, dann steigen die Preise teilweise erheblich. Für einen Vergleich lohnt sich das Konfigurieren online. Viele Hersteller bieten einen solchen Fenster-Konfigurator vor einem konkreten Angebot an, damit Sie sich online bereits ein Bild machen können – von dem, was Sie wollen und dem, was das dann kostet.

Folgende Extras können sich deutlich auf den Preis von Maßfenstern auswirken:

  • Schallschutz
  • Einbruchschutz
  • Rollos
  • Sonnenschutz
  • Insektenschutz 

Und natürlich sind auch die Qualität und die Erfahrung des Handwerksbetriebs entscheidend. Es ist wichtig, sorgfältig zu planen und verschiedene Angebote zu vergleichen, um sich das beste Preis-Leistungs-Verhältnis zu sichern. Erfahrene Fensterbauer unterstützen Sie bei der Auswahl. 



Holzfenster nach Maß – zwei Beispiele

Nachfolgend möchten wir Ihnen zwei Beispielrechnungen anbieten.

Das erste Beispiel bezieht sich auf ein quadratisches Holzfenster in der Größe 130 x 130 Zentimeter:

KostenfaktorenPreis
Zweiflügelige Variante – Dreh-Kipp-Funktion aus Kiefer und mit Zweifachverglasungca. 600 Euro
Schallschutzca. 150 Euro
Hoher Einbruchschutzca. 250 Euro
Außenrollo, elektrisch, mit Putzträger außen, Aluminium und Motorantriebca. 800 Euro
Abschließbarer Griffca. 50 Euro
Gesamtkostenca. 1.850 Euro

Das zweite Beispiel bezieht sich auf ein rechteckiges Holzfenster in der Größe 180 x 160 Zentimeter mit besonderen Extras im höchsten Standard: 

KostenfaktorenPreis
Dreiflügelige Variante mit Oberlichtern, wobei nur diese zu öffnen sind; Dreifachverglasungca. 1.050 Euro
Zwei verschiedene Farben für außen und innenca. 250 Euro
Fensterfalzlüfter (beugt Schimmel vor)ca. 150 Euro
Sonnenschutzfolie (3 Quadratmeter/Quadratmeterpreis ca. 100 Euro)ca. 300 Euro
3 Ziergriffe aus Messing (Stückpreis ca. 35 Euro)ca. 100 Euro
Insektenschutz innen, witterungsbeständig, lässt sich sowohl nach innen als auch nach außen öffnen, Pollenschutzgewebe (400 Euro/Stück)ca. 1.200 Euro
Gesamtkosten3.050 Euro

Förderung in Anspruch nehmen

Es gibt immer wieder Förderprogramme, die auch den Fenstereinbau beinhalten – und zwar sowohl auf kommunaler als auch auf staatlicher Ebene. Die Förderungen dienen der Energieeffizienz, der Nachhaltigkeit sowie dem Klimaschutz. Hier gilt es sich aktuell immer gut zu informieren, zum Beispiel beim Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle, aber auch bei der für den Wohnort zuständigen Behörde. Fragen Sie am besten den Fensterbauer Ihrer Wahl, wie Sie hier vorgehen können. Die Fachbetriebe haben oft wertvolle Tipps für Sie. 



Fazit

Holzfenster nach Maß können mit erheblichen Kosten verbunden sein. Wie teuer es wird, richtet sich unter anderem nach der Größe, nach der Öffnungsart und nach dem verwendeten Holz. Einfache Varianten aus Kiefer oder Fichte sind vergleichsweise kostengünstig. Sonderausstattungen wie elektrische Außenrollos oder ein hochwertiger Insekten- und Pollenschutz können die Kosten deutlich erhöhen. Es besteht jedoch häufig die Möglichkeit, eine Förderung in Anspruch zu nehmen.

Über unsere*n Autor*in
Simone Blaß
Simone studierte Germanistik, Psychologie und Soziologie und absolvierte danach ein Volontariat bei einem lokalen Fernsehsender. Nach Zwischenstationen beim Radio und in einer PR-Agentur arbeitete sie viele Jahre als freiberufliche Redakteurin für Online-Portale und Agenturen.